LOKALMIX
In Bergneustadt entsteht am Talpark ein inklusiver Spielplatz
Bergneustadt - Anlässlich des Tags der offenen Projekte gab die Stadt am Donnerstag Einblicke in die aktuellen Baufortschritte des neuen Spielplatzes am Talpark und des Jägerhofs.
Von Peter Notbohm
Von so viel Resonanz war selbst Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul überwältigt. Zwischen 200 und 300 Kinder und Eltern erschienen am Donnerstagnachmittag zum Baustellengespräch am Spielplatz an der Talstraße in Bergneustadt. Er freue sich, dass so viele Menschen und vor allem Kinder der Einladung von Stadtverwaltung, des Stadtteilmanagements sowie des beauftragten Landschaftsarchitekturbüros gefolgt waren, um sich über die aktuellen Fortschritte und die noch umzusetzenden Ideen zu informieren, sagte das Stadtoberhaupt.
Dass die Kinder auch bei der Umsetzung des neuen inklusiven und barrierefreien Kinderspielplatzes eine gewichtige Rolle gespielt haben, betonte er bei seiner kurzen Begrüßungsrede. „Wir haben im Vorfeld viele Pläne gemacht und sie dann den Kitas und Schulen vorgestellt. Das Feedback war, dass nicht immer alles gut ist, wenn die ‚Großen‘ etwas planen. Daher haben wir bei den Planungen für diesen Spielplatz unseren ‚Kleinen‘ sehr genau zugehört und auf ihre Wünsche reagiert!“
Mit dem Baustellengespräch habe man den öffentlichen Fokus noch einmal auf das Projekt des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) im Rahmen der Stadterneuerung Zukunftsquartier Altstadt und Neue Mitte, lenken wollen. Seit Anfang Juli entsteht im ersten Bauabschnitt der barrierefreie Parkplatz. Die Arbeiten waren laut Alexander Stenzhorn vom Landschaftsarchitektenbüro Neumann Gusenberger zuletzt wegen Lieferschwierigkeiten bei den Stützwänden ein wenig ins Stocken geraten, sollen aber ab Montag wieder fortgesetzt werden und noch vor dem Wintereinbruch fertiggestellt werden. Spätestens im Frühjahr sollen dann auch der Spielplatz und der geplante Sportplatz folgen.
[Ehe es Informationen zum neuen Spielplatz gab, sang Bürgermeister Matthias Thul (r.) mit den Kindern das bekannte Kinderlied "Wer will fleißige Handwerker seh'n".]
Der Abenteuerspielplatz selbst soll ein Musterbeispiel für Inklusion werden. „Es geht darum, dass wirklich jedes Kind auf dem Spielplatz integriert wird“, erklärt Sabine Kaiser vom Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt im Bergneustädter Rathaus. Dabei soll vor allem auch darauf geachtet werden, dass insbesondere Kinder die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben.
Das große Thema der Anlage ist „die Burg“. Geplant sind unter anderem Türme, Rutschen, Wippen, Sandkästen oder ein bodenebenes Trampolin – viele Spielgeräte wird es als inklusive Variante geben. Weitere kleine Maßnahmen sind beispielsweise Poller an den Sandkästen, die das Betreten für Kinder im Rollstuhl erleichtern. Überhaupt werden viele Geräte auf einem Boden aus Gummigranulat stehen, um den Zugang zu vereinfachen. Aufgestellt werden sollen auch Tafeln, auf den Gesten gezeigt werden, mit denen nicht beeinträchtigte Kinder mit tauben oder stummen Kindern kommunizieren können. „Kleine Kinder adaptieren so etwas sehr schnell“, so Kaiser.
[Der Zirkus Orlando lud im Rahmen des Baustellengesprächs zum Mitmachen ein.]
Die Mehrkosten für die inklusiven Spielgeräte halten sich dabei in Grenzen und sind im eingeplanten Budget kaum spürbar. Sehr zum Erstaunen von Bürgermeister Thul: „Eigentlich erwartet man, dass diese viel teurer als die 'konventionellen' sind, das ist aber oftmals nicht der Fall.“ Er freut sich bereits auf den neuen Spielplatz: „Er wird etwas Besonderes, weil es ihn in dieser Form nicht so häufig gibt.“
Damit Bergneustadts Kinder schon einmal wissen, worauf sie sich im kommenden Jahr freuen können, hatte das Kölner Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen zu einer Verschönerungsaktion für den Bauzaun aufgerufen. Die seit Wochen von Kindern gemalten Bilder sollen nun eingescannt und laminiert werden, um dann an den Zäunen aufgehangen zu werden. Abgerundet wurde das Baustellengespräch zudem durch kleine Aktionen des Zirkus Orlando.
Der zweite Termin des Tages der offenen Baustelle war am Donnerstagabend ein Rundgang mit dem „Hausforscher“ Uwe Brustmeier durch den Jägerhof, der derzeit energetisch saniert wird. Die laut Bürgermeister Thul etwa 50 Besucher erhielten Einblicke in die Baustelle der über 200 Jahre alten Traditionsgaststätte. Brustmeier erläuterte die bauphysikalischen Eigenschaften der Gebäude und deren geplante umwelt- und materialverträglichen Ergänzungen. Zudem informierte er über den derzeitigen Planungsstand. Neben den energetischen Arbeiten an Fenstern, Dach und Heizung sollen unter anderem in der rechten Haushälfte zwei weitere separierbare Gasträume entstehen.
[Foto: Jägerhof eG ---- „Hausforscher“ Uwe Brustmeier zeigte den Besuchern, was sich im Jägerhof ändern wird.]
Zusätzlich konnten sich interessierte Besucher auf Schautafeln über den Planungsstand informieren. Außerdem ließen Genossenschaft und Stadtteilmanagement die bewegte Geschichte des Jägerhofs mit einer umfangreichen Fotoschau Revue passieren. Nach dem Rundgang lud die Gaststätte mit Snacks, Getränken und künstlerischer Darbietung zum Verweilen ein.
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