Wiehl – Burgerwerk aus Engelskirchen hat in dem historischen Gebäude zweiten Standort eröffnet – Große Resonanz bei Eröffnung – Zusammenarbeit mit Vereinen ein Thema.

Von Lars Weber

Lange Zeit waren in der Gaststätten-Landschaft Wiehls hauptsächlich Geschäftsaufgaben zu beobachten. Nun ist ein prominenter Leerstand wieder Vergangenheit. Seit Sonntag werden im Bahnhof wieder Gäste empfangen. Bis zum Ende des Pachtvertrags im Mai 2019 war dort das Wiehler Brauhaus ansässig. Nun ist das Burgerwerk in die historischen Räume gezogen. Für so manchen Oberberger ist der Betrieb kein Unbekannter. Schon in Engelskirchen sind die Betreiber des dortigen Eventwerks sehr erfolgreich mit ihrem Konzept rund um besondere Burger und Pommes. Nun sind sie nach Wiehl expandiert – und wollen ihre Erfolgsgeschichte gemeinsam mit den Wiehlern fortschreiben.

Tatsächlich ist das Burgerwerk ein Kind der Pandemie, wie Christos Batgidis, einer der Betreiber des Eventwerks, im Gespräch mit OA erzählt. Kurz bevor im März 2020 alles dicht gemacht wurde, sei ihnen schon klar gewesen, dass das Virus nicht in zwei oder drei Monaten wieder weg wäre. Also gründete das Eventwerk kurzerhand das Burgerwerk mit Lieferservice - an Veranstaltungen war schließlich nicht zu denken. „Es lief sehr gut, viele Kunden kamen immer wieder.“ Es lief sogar so gut, dass im Team schon nach wenigen Monaten beschlossen worden sei, dass man beim Burgerwerk alles auf eine Karte setzen möchte. Um zu wachsen, brauchte das Eventwerk aber einen zweiten Standort.

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Schon im September vergangenen Jahres kam es zum Kontakt mit der Stadt Wiehl beziehungsweise mit der Bau- und Entwicklungsgesellschaft Wiehl (BEW), die den Bahnhof verpachtet. „Es war das Traumobjekt“, sagt Batgidis. Nicht nur habe der Markt in Wiehl viel Potenzial, auch der alte Bahnhof sei mit seiner Historie, den großen Außen- und Innenflächen und seiner Lage ein Volltreffer. Zudem habe nur geringer Investitionsbedarf vor dem Einzug bestanden. Erst in der Zukunft werde es noch zu einigen Umbauarbeiten kommen, um in Teilen Barrierefreiheit herzustellen. „Das ist im Pachtvertrag so eingearbeitet“, sagt Batgidis.

Das Team des Eventwerks ist überzeugt, dass die Chancen für das Burgerwerk in Wiehl größer sind, als das Risiko, während der unsicheren Pandemie-Lage einen neuen Standort zu eröffnen. Das Liefergeschäft gebe ihnen da Sicherheit. „Wir sind in der Lage, wirtschaftlich zu funktionieren.“ Die Eröffnung am Sonntag habe ihnen da viel Mut gemacht und sie bestätigt. „Sie lief beängstigend gut, am Ende waren wir nahezu ausverkauft.“ Über die gute Resonanz freut sich auch BEW-Geschäftsführer Andreas Zurek: „Das lässt hoffen, dass das neue Angebot im Bahnhof nachhaltig erfolgreich sein wird. Wir sind froh, dass die Gastronomie an dieser Stelle nach langer Durststrecke wieder geöffnet hat.“

Batgidis betont derweil, dass das Burgerwerk mehr sein soll als nur ein Restaurant. „Wir möchten auch die Kneipenkultur Wiehls wieder bereichern, Kultur und Events anbieten.“ Schon in Engelskirchen habe man auch mit Vereinen gut zusammengearbeitet. Dies soll auch in Wiehl geschehen. „Wir sind ein junges Unternehmen und wollen uns immer weiter voran tasten, je nachdem, was unseren Kunden gefällt.“