LOKALMIX

Kalte Dusche für Lindlarer Sportler

ks, Red; 22.09.2022, 19:00 Uhr
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Kalte Dusche für Lindlarer Sportler

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ks, Red; 22.09.2022, 19:00 Uhr
Lindlar – Gemeindeverwaltung ergreift Bündel an Energiesparmaßnahmen – Wasser in den Duschräumen der Sporthallen wird nicht mehr beheizt – Neue Öffnungszeiten im Parkbad.

„Energiesparen ist wichtiger als je zuvor“, sagte Grünen-Fraktionssprecher Patrick Heuwes am Dienstagabend im Rahmen des Haupt- und Finanzausschusses. Auf Antrag der Grünen berichtete Bürgermeister Dr. Georg Ludwig dem Ausschuss, welche Maßnahmen die Gemeindeverwaltung ergriffen habe, um kurz- und mittelfristig Energie zu sparen.

 

Unter anderem sei die Raumtemperatur in den Sporthallen auf 16 Grad Celsius gesenkt worden, das Wasser in den dortigen Duschräumen werde nicht mehr beheizt. Ende August erlassen, gilt die Verordnung der Bundesregierung zur „Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ (EnSiKuMaV) bereits seit dem 1. September. „Das war sehr kurzfristig“, kritisierte der Bürgermeister.

 

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Kurzfristige Maßnahmen

 

  • Die Raumtemperatur im Rathaus wird auf 19 Grad Celsius gesenkt. Die wenigen ungenutzten Bereiche im Rathaus werden nur noch so beheizt, dass weder Frostschäden noch andere Feuchtigkeitsschäden auftreten können. Alle Durchlauferhitzer im Rathaus wurden abgeschaltet, Zusatzgeräte wie Heißlüfter und Wasserkocher bleiben außen vor. Standby-Funktionen von elektrischen Geräten wurden deaktiviert.

 

  • Die Raumtemperatur in den Sporthallen wird auf 16 Grad Celsius gesenkt. Das Wasser in den Duschräumen der Sporthallen wird nicht mehr beheizt.

 

  • Die Wassertemperatur im Hallenbad (Parkbad) wurde um 1,5 Grad gesenkt.

 

  • Im öffentlichen Raum sind Beleuchtungen ausgeschaltet worden, so zum Beispiel die Außenbeleuchtung der Pfarrkirche St. Severin und des Viadukts bei Linde-Bruch. Der Rathausschriftzug wird ebenfalls ausgeschaltet. Die Außenbeleuchtung am Rathaus, beispielsweise bei den Treppen, bleibt eingeschaltet.

 

  • Die Möglichkeit, aus dem Homeoffice arbeiten zu können, soll für die Mitarbeiter der Gemeinde ausgeweitet werden. Zur Jahresmitte hatte wohl jeder zweite Beschäftigte die Möglichkeit, auch von zu Hause aus zu arbeiten. Durch Gelder aus der Billigkeitsrichtlinie werden nun weitere Laptops angeschafft, die für Homeoffice und mobiles Arbeiten geeignet sind.

 

  • Darüber hinaus wird auch überlegt, ob Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung an den Gemeindestraßen vorgenommen werden können. Diesbezüglich hat die Gemeindekämmerin Cordula Ahlers Gespräche zur BELKAM gesucht. Demnach könnten die Lampen nur manuell abgeschaltet werden. Würde jede zweite Lampe abgeschaltet werden, kämen auf die Gemeinde Kosten in Höhe von 27.000 Euro zu. Laut Ahlers würde sich das bei den aktuellen Strompreisen nach sieben Monaten rechnen. Das Einschalten der Leuchten würde wiederum 27.000 Euro kosten. Der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung wird darüber beraten, ob Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung vorgenommen werden sollen.

 

  • Inwiefern es in Lindlar eine Adventsbeleuchtung geben soll, ist noch nicht klar. Die Gemeinde strebt eine einheitliche Vorgehensweise mit Nachbarkommunen an.

 

  • Bei Schulen und Kitas sind die Höchstwerte der Verordnung der Bundesregierung (EnSiKuMaV) nicht anzuwenden.

 

 

Mittelfristige Maßnahmen

 

Zu den mittelfristigen Maßnahmen gehöre, die Gebäude mit den höchsten Gasverbräuchen zu analysieren und auf mögliche Einsparpotentiale hin zu überprüfen. Außerdem soll jeder Neubau der Gemeinde auf die Umsetzbarkeit von erneuerbaren Energien geprüft werden. Darüber hinaus hat der Ausschuss am Dienstagabend entschieden, die Realisierung der Beleuchtungsanlage am Skaterpark zu verschieben. Die Maßnahme soll laut Gemeinde möglichst im kommenden Jahr umgesetzt werden. „Das passt nicht in die Zeit“, findet Heuwes, und ergänzte: „Wenn wir ehrlich sind, können wir das wahrscheinlich erst nach 2023 angehen.“

 

 

Mit dem vorgelegten Maßnahmenkatalog zeigte sich der Grünen-Fraktionsvorsitzende zufrieden. Das zeigt, „dass die Gemeinde sich Gedanken gemacht hat und mit einem guten Beispiel vorangeht.“ Wie viel Energie und unterm Strich auch Geld damit eingespart werde, konnte Ludwig noch nicht sagen. Fakt sei aber, dass die Sporthallen zu den „großen Energiefressern“ der Gemeinde zählen. Auch Michael Scherer, Fraktionsvorsitzender der SPD, findet die ergriffenen Maßnahmen richtig. Die Gemeinde habe die Ernsthaftigkeit der Lage erkannt.

 

 

Neue Öffnungszeiten im Parkbad

 

Aufgrund des extrem hohen Fachkräftemangels sind die Öffnungszeiten des Parkbades angepasst worden. Für die Planungen wurde das Besuchsverhalten der Gäste zugrunde gelegt. Seit dem 17. September hat das Bad samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 8:30 bis 18 Uhr geöffnet. Die Schwimmzeiten in den Ferien montags und mittwochs von 13 bis 18 Uhr entfallen zukünftig.

KOMMENTARE

1

Unglaublich. Dies betrifft ja nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Dann eben kalt duschen nach dem Sport. Falls man sich nicht vorher schon in der Halle erkältet hat.

Desperado , 22.09.2022, 20:03 Uhr
2

Tja, so wird jahrelange Erziehung zu hygienischen Massnahmen nach dem Sport treiben " verlernt"! Es wird sich niemand unter die eiskalte Dusche stellen, die Gemeinde spart neben Energie auch Wasser.Aber im Mittelalter half auch Parfum oder heute ein Deo...

Hippo 54, 22.09.2022, 22:03 Uhr
3

Unglaublich sinnlos und eine Frechheit das Wasser Kalt zu stellen.
Ebenso 16 Grad in den Sporthallen.

Der Allgemeinheit werden wieder einmal Lasten auferlegt die absolut unverhältnismäßig sind.

Lasst wenigstens ein Minimum an Weihnachtsbeleuchtung, eh alles LED, eingeschaltet.

Michael , 23.09.2022, 00:04 Uhr
4

Echt schade für die Kinder die jetzt schwimmen lernen wollen/müssen. Das Wasser ist viel zu kalt im großen Becken..... Fazit: noch weniger Kinder lernen schwimmen und die Gästezahlen im Schwimmbad gehen auch zurück. Hoffentlich nicht die falsche Entscheidung für die Zukunft.

Li, 23.09.2022, 07:23 Uhr
5

Über die langfristigen Folgen scheint man sich wenig bis gar keine Gedanken zu machen....
Corona hat den Sportvereinen schon arg zugesetzt, jetzt noch diese Sparmaßnahmen, wo ich vollstes Verständnis für alle Eltern habe, die dann sagen, dass sie ihre Kinder nicht mehr zum Sport schicken. Sport sollte in erster Linie der Gesundheitsförderung dienen und Spass an der Bewegung vermitteln....wer schon mal beim Sport gefroren hat, weiss wie wenig Freude das macht.
Und hat die Gemeinde in den letzten Jahren nicht schon genug Geld eingespart, in dem sie in jeden Ferien die Duschen kalt gestellt hat?!?
Zum Thema Adventsbeleuchtung....was interessiert es in Lindlar ob in E'kirchen das Licht brennt?? Entweder man zieht es richtig durch oder lässt es!!!

Rüüüd van Schnitzelroy, 23.09.2022, 08:59 Uhr
6

Was soll es bringen wenn die Sportler dann in der Halle nicht mehr duschen gehen wegen dem kalten Wasser dann aber nach Hause fahren um dort zu duschen...Energie wird dadurch nicht gespart sondern es wird zu hause geduscht und da die Energie verbraucht. Nur geht es dann in den Geldbeutel der Privatpersonen. Einfach nur traurig.

Mats, 23.09.2022, 09:04 Uhr
7

Es gibt praktisch so viele Möglichkeiten wie man Energie sparen kann und das müssen wir aufgrund einer komplett verfehlten Energiepolitik der letzten Jahrzehnte und des russischen Angriffskrieges. Kinder und Jugendliche nach dem Sport jedoch nach einer nassen Trainingseinheit in eiskalte Duschen zu stecken, halte ich für eine zutiefst unmenschliche Maßnahme. Hier fehlt mir jedes Fingerspitzengefühl seitens der Verantwortlichen.

Florian Klein Jugendtrainer BV 09 Drabenderhöhe, 23.09.2022, 09:06 Uhr
8

Eigentlich wollte ich mit den Kindern ins Hallenbad, mir war es so schon immer kühl - jetzt nochmal 1,5 Grad weniger... da werden wir wohl mnicht gehen. Wenn mehrere so denken, kommt auch kein Geld rein... 17 Grad für die Turnhallen hätte es auch getan. Wenn die Kinder ( oder ich) schon beim Umziehen frieren, vergeht auch die Lust am hingehen. Meine Kinder haben seit fast 3 Wochen einen Dauerschnupfen bzw einen nach dem anderen, eigentlich dürften die nicht in Kita und Schule - müssen sie aber, weil ich sonst nicht zur Arbeit kann.... irgendwie ein Rattenschwanz... aber generell sind gewissen Einsparungen sehr zeitgemäß und hätten auch schon eher in Angriff genommnen werden können! An gewissen Stellen muss nachts kein Licht leuchten - zumindest nicht sooo hell

Famandel, 23.09.2022, 09:08 Uhr
9

Absolute Frechheit mit den Sporthallen und kalten Duschen . Im Sommer sind die Heizungen volle Pulle an und die Duschen sind zu heiss und jetzt im Winter soll alles runter gefahren werden. Lieber Bürgermeister stellen sie sich mal nach Training unter eiskalte Duschen nach dem Sport. Heizung könnte ich ja noch verstehen, aber Kalt Duschen geht garnicht.

Michael Kuhn, 23.09.2022, 16:55 Uhr
10

Scheinbar scheinen Erkältungskrankheiten doch kein Problem mehr zu sein, wenn man sich das in Lindlar so ansieht. Ein Armutszeugnis sondergleichen, geschwitzte Sportler in kalte Hallen oder unbeheizte Duschen zu schicken.

Aktiver, 23.09.2022, 18:54 Uhr
11

Ist Sparen wirklich für einige hier unzumutbar? Das wohlstandsverwahrloste und egoistische Beharren auf Privilegien, wie unnötigem Energieverbrauch, während ein terroristischer "Energielieferant" einen Nachbarn tötet. Ist das schon Dekadenz?

Ne Oberberger, 29.09.2022, 09:08 Uhr
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