Engelskirchen – Der Ründerother Karnevalsverein sagt die Session weitgehend ab – Hinter der Kostümsitzung steht noch ein Fragezeichen – Suche nach vereinsinternen Ersatzveranstaltungen.

Viele Karnevalsvereine in Nordrhein-Westfalen diskutieren noch, wie man mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie in der kommenden Session umgehen soll, viele Veranstaltungen im Herbst und Winter sind bereits abgesagt. Am Wochenende entschloss sich der Ründerother Karnevalsverein (RKV) die gesamte Session 2020/21 weitgehend abzusagen - als einer der ersten Vereine im Oberbergischen. Das teilte der RKV am späten Sonntagabend mit. Betroffen ist neben der Sessionseröffnung vor allem der beliebte Rosensonntagszug durch den Ortskern von Ründeroth. „Diese Entscheidung ist niemandem leichtgefallen, ist aber zum Schutz der Vereinsmitglieder, ihrer Familien und den vielen Jecken nötig“, heißt es in einer Vereinsmitteilung.

Der Vorsitzende Klaus-Jürgen Merten hatte die Vereinsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung über den einstimmigen Beschluss des erweiterten Vorstands informiert. Eine Veranstaltung mit über 1.000 Menschen sei für den Verein im Hinblick auf Corona-Verordnungen und Hygienekonzepte nicht händelbar, erklärte Sebastian Klein, RKV-Medienbeauftragter, auf OA-Nachfrage: „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt einfach unrealistisch.“

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Auch Auftritte in Schulen, Altenheimen und Kindergärten seien aufgrund der aktuellen Beschränkungen nicht darstellbar. Derzeit arbeitet der Verein noch an Konzepten für alternative, vereinsinterne Veranstaltungen, um den Vereinsmitgliedern trotzdem die Möglichkeit zum Austausch und Geselligkeit in dieser schwierigen Zeit zu geben. „Momentan sammeln wir noch Ideen, müssen aber auch die Entscheidungen der Politik und Wissenschaft abwarten, denn wir sind alle keine Virologen und müssen uns auf diese Einschätzungen verlassen“, so Klein. Ausgenommen von der Absage ist die Kostümsitzung des RKV. Die neuen Tollitäten, die bereits mitten in den Vorbereitungen für die Session steckten, stehen dem Verein auch für die Session 2021/2022 zur Verfügung.

[Foto: RKV ---- Präsident Andreas Heckener (v.l.n.r.), Geschäftsführer Hans-Georg Meinerzhagen, Kassiererin Gelsomina Garbato-Klein, 1. Vorsitzender Klaus-Jürgen Merten, 2. Vorsitzender Frank Peterson.]

Auf der Jahreshauptversammlung wurde indes ein durchweg positives Fazit der abgelaufenen Session gezogen. Höhepunkte seien das Sommerfest, die Sessionseröffnung, die Proklamation der Tollitäten auf dem Korpsappell der Torwache Ründeroth, die Kostümsitzung sowie der Karnevalsumzug bei „strömenden Sonnenschein" gewesen. Auch mehrere Wahlen standen bei der Mitgliederversammlung an. Mit Ausnahme des 1. Kassierers, David Poppek, der nicht erneut antrat, wurde der geschäftsführende Vorstand fast einstimmig wiedergewählt. Zum neuen Prinzenführer wurde Marcel Tondorf ernannt.

Geschäftsführender Vorstand

Klaus-Jürgen Merten (1. Vorsitzender), Frank Peterson (2. Vorsitzender), Hans-Georg Meinerzhagen (Geschäftsführer), Andreas Heckener (Präsident), Gelsomina Garbato-Klein (1. Kassiererin)

Erweiterter Vorstand

Angelika Peterson, Stefan Schmidt, Alexander Kurtsiefer, Thomas Gaspers (alle Schirrmeister), Sebastian Klein (Medienbeauftragter), Saskia Tondorf (Zeugwartin), Manfred Schoder, Paul Wagner, Helmut Hengstebeck, Sabrina Berg, Ina Gründel, Heike Hudak (alle Beisitzer)