LOKALMIX
Kerzen leuchten für Kinder
Engelskirchen - Mütter sorgen sich um das Wohl ihres Nachwuchses und organisierten eine Kundgebung auf dem Edmund-Schiefeling-Platz.
Von Michael Kleinjung
Es waren fünf Mütter, die gestern am späten Nachmittag zu einer Kundgebung in Engelskirchen aufgerufen hatten. Unter dem Motto „Wir lassen Kerzen für unsere Kinder leuchten“ wollten sie darauf aufmerksam machen, dass die Kleinen aufgrund der Corona-Maßnahmen leiden müssen und sie als Mütter dagegen machtlos seien.
[Es wurden kleine LED-Teelichter an die Passanten verteilt.]
„Die Kinder sind nicht mehr wie vorher. Wir sorgen uns sehr um die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen aufgrund von fehlenden sozialen Kontakten und um die physische Gesundheit durch zu wenig Bewegungsmöglichkeiten", erklärte Angela Koch, eine der fünf Initiatorinnen. Koch macht sich aber auch Gedanken um die Chancengleichheit aufgrund mangelnder individueller schulischer Bildung und um eine Abhängigkeit von digitalen Medien durch stundenlangen Konsum. „Wir lassen die Kerzen leuchten und möchten die Menschen aufmerksam machen, damit die Seelen unserer Kinder wieder leuchten und nicht vergessen werden“, ergänzte ihre Mitstreiterin Regina Scheerer.
Dabei betonten beide ausdrücklich, dass sie keine Coronaleugner oder Verschwörer seien. Es ginge ihnen einzig und allein um die Kinder. Derweil verteilten ihre Mitstreiterinnen elektrische Teelichter und Papierrollen, auf denen sie ihre Anliegen formuliert hatten. Eigentlich sollte die Kundgebung in der Ortsmitte von Engelskirchen an der Märkischen Straße stattfinden, um möglich viel Aufmerksamkeit zu erzielen. Dies war den Behörden jedoch zu riskant. So wich man auf den Edmund-Schiefeling-Platz aus.
„Trotz Genehmigung wurden wir heute wegen gestiegener Corona-Zahlen gebeten, von der Durchführung der Veranstaltung Abstand zu nehmen“, sagte Koch. Doch man ließ sich nicht abhalten: Die rund 20 Mütter und Väter verteilten sich bei Nieselregen coronakonform auf dem großen Platz, stets unter den wachsamen Augen von Polizei und Ordnungsamt.
KOMMENTARE
1
Großartige Aktion. Ich bin auch eine Mutter von 2 Kindern. Genauso ist es!
Y., 13.03.2021, 14:11 Uhr2
Tolle Aktion!!! Davon braucht es mehr.
J.S., 13.03.2021, 16:32 Uhr3
Ich bin ein Vater aus Engelskirchen und sage danke für diese tolle Aktion!!!
S, 13.03.2021, 23:09 Uhr4
Hmmmm... und wie soll es verantwortungsvoll gehen? Natürlich brauchen Kinder andere Kinder und auch Erwachsene. Aber die Situation ist nun mal, wie sie ist. Da hilft kein lamentieren und auch kein protestieren... und auch keine rührenden Kinderbrieflein. Da hilft es Kindern, wenn sie verständige und verantwortungsvolle Erwachsene haben, die mit ihnen altersgemäß darüber sprechen und die Zeit mit ihnen gestalten - und zwar so, dass möglichst wenige ansteckende Situationen stattfinden. Denn dass Kinder keine Überträger sind, hat sich ja schon längst als Märchen herausgestellt. Und die neuen Mutationen können auch Kinder heimsuchen.
Bettina Blumberg, 14.03.2021, 13:36 Uhr5
"...um die physische Gesundheit durch zu wenig Bewegungsmöglichkeiten.." ? Es sollten die Eltern doch in der Lage sein, Ihre Kinder körperlich zu beschäftigen. Wir alle können raus an die frische Luft und uns bewegen!
Hierfür die Schuld der Politik zuzuschieben finge ich nicht in Ordnung. Eltern haben die Pflicht, sich um und mit Ihren Kinder zu beschäftigen.
Anders sieht es bei den sozialen Kontakten aus. Hier ist Handlungsbedarf gegeben. Wobei, ich glaube, Kinder stecken das besser weg, als viele Erwachsene.
6
Ich muss jetzt mal etwas loswerden....
Zur Zeit leiden eine Menge Menschen! Besonders unter den Kontakteinschränkungen.
Mit großer Verwunderung lese ich hier von Bewegungsmangel und stundenlangem Konsum von digitalen Medien....sorry, aber das liegt in der Hand der Eltern! Niemand verbietet uns, raus zu gehen, z.B. in die Wälder. Dort habe ich und auch meine Kinder die größten Abenteuer erlebt!
Der Konsum der Medien ist nur möglich, wenn ich es den Kindern gestatte.
Und viele Kinder leiden auch, weil ihre Eltern selbst mehr klagen, anstatt kreativ zu werden. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation - und das kann man auch den Kleinsten beibringen. Wir haben zu essen und ein Dach über dem Kopf. Zündet doch mal bitte eine Kerze an, für die Kinder, die das nicht haben!
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