LOKALMIX

Kinder im Blick: Gemeinsam gesund aufwachsen

lw; 26.06.2025, 10:48 Uhr
Foto: Lars Weber --- Gemeinsam für die Förderung der Gesundheit der Kinder unterwegs: Kinderarzt Dr. Guido Weißhaar, Bürgermeisterin Larissa Weber, vom Kreisgesundheitsamt Natalie Jörg, Susanne Adler (AOK), Heiko Baumeister und Prof. Dr. Mathias Bellinghausen (beide Portavit), Kreisjugendamtsleiter Andre Steiniger und AOK-Regionaldirektor Frank Mäuer.
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Kinder im Blick: Gemeinsam gesund aufwachsen

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lw; 26.06.2025, 10:48 Uhr
Waldbröl – Die neue Initiative KinderGesundheit Waldbröl hat sich gegründet, um die Jüngsten bis zehn Jahren auf ihrem Weg in ein gesundes Leben zu unterstützen – Ziel ist ein großes Netzwerk – Jeder Bürger kann mitmachen.

Von Lars Weber

 

Es ist ein landesweiter Trend: Immer mehr Kinder verschlechtern sich unter anderem in den Bereichen Körperkoordination oder Feinmotorik. Auch in den Schuleingangsuntersuchungen im Oberbergischen Kreis hat sich dieser Trend schon gezeigt (OA berichtete). Thema waren diese Problematiken auch schon im AOK-Gesundheitsreport 2023. Mit dem Wissen darum war für AOK-Regionaldirektor Frank Mäuer klar, dass etwas getan werden muss, um dem Trend etwas entgegenzuhalten. Da er früher Geschäftsstellenleiter in der Marktstadt war, sind die Wege dorthin besonders kurz. Und bei Bürgermeisterin Larissa Weber rennt er offene Türen ein. Die Idee: Mit der Initiative KinderGesundheit, im Verbund mit vielen lokalen und regionalen Engagierten und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern, das gesunde Aufwachsen zu verbessern. In den Blick genommen werden zunächst Kinder bis zehn Jahre. Waldbröl soll dabei als Pilot fungieren – Nachmachen ist erwünscht.

 

In Waldbröl ist die neue Initiative an eine Kommune angedockt, die NRW-weit den elften Platz belegt, wenn es um das Durchschnittsalter angeht. „Wir haben also besonders viele Kinder und Jugendliche“, ist Weber stolz. Zwölf Kitas, acht Schulstandorte, Investitionen in den vergangenen Jahren ins Schwimmbad oder Sporteinrichtungen. Zuletzt wurde das Kleinspielfeld in Eichen eingeweiht, am 5. Juli folgt der Skate- und Bikepark. „Wir schaffen Treffpunkte für Kinder und Jugendliche, auch damit sie sich bewegen können“, so Weber weiter. Mit der Initiative soll das Thema KinderGesundheit nun noch breiter aufgestellt werden. Dazu sind zum Start neben der Stadt und der AOK Rheinland/Hamburg das Jugend- und Gesundheitsamt des Kreises an Bord, für weiteren Rat sorgen die Präventionsexperten von Portavit.

 

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Ebenfalls für das Projekt gewonnen werden konnte der Waldbröler Kinderarzt Dr. Guido Weißhaar. „Ich glaube an Netzwerkarbeit“, sagt der Mediziner. Dies sei ein guter Weg, um Ideen und Angebote an und in die Familien zu bringen. Dabei sagt er, dass er die landesweiten Trends auch bei sich in der Praxis feststellen konnte, legt aber Wert darauf, dass es hier um „gesamtgesellschaftliche Probleme“ gehe, die keineswegs auf Waldbröl begrenzt seien. In dem Projekt könne seine Praxis sicherlich eine Drehscheibe sein, schließlich kann Dr. Weißhaar die Familien direkt ansprechen, wie auch Bürgermeisterin Weber herausstellt.  

 

Die Kinderarztpraxis soll aber nur ein Bindeglied von vielen sein. Präventionsexperte Prof. Dr. Mathias Bellinghausen findet es toll, dass in Waldbröl sofort so viele unterschiedliche Beteiligte für die Initiative zusammenkommen. Er weiß: Es lohnt sich, sich um Prävention zu kümmern und auch zu investieren – da können später im Gesundheitssystem horrende Kosten gespart werden. Bei der KinderGesundheit Waldbröl gehe es um das körperliche wie psychische Wohlbefinden. Von der Kita über die Schulen, über Vereine und Einrichtungen bis hin zu engagierten Bürgerinnen und Bürgern – „Wir wollen alle vernetzen, den Austausch auf breite Füße stellen.“

Dabei hilft auch der Kreis mit Jugendamt und Gesundheitsamt. Andre Steiniger, „Ur-Waldbröler“ und seit kurzem Leiter des Jugendamts, habe sofort gespürt, dass alle mit Herzblut bei der Initiative dabei sind. Er betonte, dass auch das Jugendamt stark in der Prävention unterwegs sei.

 

In den vergangenen Monaten ist schon einiges passiert, erzählt Mäuer. So haben Erzieher und Erzieherinnen die Gelegenheit einer Sprechstunde bei Dr. Weißhaar wahrgenommen. Diese soll nun bestenfalls einmal im Quartal stattfinden. Zudem wird bald ein Programm gestartet, um auch die Eltern mitzunehmen, wo die Gesundheitskompetenz vielleicht noch nicht so ausgeprägt ist. Ebenfalls wird das Projekt AOK-Waldkinder in Waldbröl fest verankert, wo Waldpädagoginnen die Kita-Kinder raus in die Natur nehmen. Dabei geht es unter anderem um Bewegung und Stressreduktion. Zwei Kitas werden zum Start dabei sein.

 

Die Initiative soll mit der Zeit immer weiterwachsen und sich verstetigen. Und dabei setzen die Beteiligten auch auf alle Waldbrölerinnen und Waldbröler, die Lust haben, sich zu beteiligen. Das können Engagierte aus Sportvereinen sein, die zum Beispiel Angebote an Schulen und Kitas initiieren möchten. Das können aber auch Bürger sein, die einfach bei der guten Sache helfen wollen, und zwar als Gesundheitslotsen. Dazu wird es im Herbst die erste Veranstaltung geben. „Wir wollen an der Lebenswelt der Kinder andocken“, sagt Bellinghausen. Mäuer würde es freuen, wenn die Initiative auch Nachahmer in anderen Kommunen findet.

 

Wer sich über die Initiative KinderGesundheit Waldbröl informieren möchte, findet hier weitere Informationen. Bei der Stadt Waldbröl ist Carmen Muñoz Berz die direkte Ansprechpartnerin.

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