LOKALMIX
Land(wirt)schaft im Wandel: Oberberg ist Teil eines Forschungsprojekts
Oberberg - Auswirkungen des Klimawandels auf Kulturlandschaft und Landwirtschaft werden untersucht und Handlungsstrategien für die Zukunft abgeleitet - Wissenschaftler der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau begleiten den Prozess.
Das Forschungsprojekt "LAND(WIRT)SCHAFTsWANDEL" untersucht, warum sich Landwirtschafts- und Landschaft des Oberbergischen Kreises verändern. Mit den Ergebnissen sollen Lösungsansätze entstehen, um eine nachhaltige Entwicklung gezielt zu befördern. Der Oberbergische Kreis gilt im Forschungsprojekt als beispielhaft für den Landwirtschafts- und Landschaftswandel in Grünlandregionen der Mittelgebirge.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (PTU) Kaiserslautern-Landau haben die Untersuchung, in Zusammenarbeit mit dem Oberbergischen Kreis und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (Kreisstelle Oberberg) initiiert. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Auch in der Region sind die Klimaveränderungen erkennbar: Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Trockenzeiten nehmen zu, die Temperaturen steigen, die Verteilungen der Niederschläge über die Jahreszeiten verändern sich und die Vegetationsperioden werden länger. Das hat Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen und stellt neue Herausforderungen an die Betriebe und auch an die Gestaltung des Landschaftsraums.
„Das Forschungsprojekt soll verdeutlichen, wie sich die Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft in Zeiten des Klimawandels verändern muss, damit wir den ökologischen und ökonomischen Wert unserer Landschaft erhalten können. Die Lösungen müssen zur Landschaft im Oberbergischen Kreis passen und mit allen relevanten Akteuren gemeinsam erarbeitet werden“, sagt Frank Herhaus, Dezernent für Planung, Regionalentwicklung und Umwelt des Oberbergischen Kreises.
Das Forschungsteam der RPTU Kaiserslautern-Landau arbeitet vor Ort mit regionalen Akteuren aus Landwirtschaft, Verwaltung, Naturschutz und Wasserwirtschaft zusammen, um Handlungsansätze und Strategien zu entwickeln. „Eine interdisziplinäre Perspektive sowie ein intensiver Austausch mit regionalen Akteuren ist für die Antworten auf Zukunftsfragen zentral“, sagt Heidrun Steinmetz, Professorin für Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung von der RPTU Kaiserslautern-Landau.
Das Ziel sei, wirtschaftliche Perspektiven für landwirtschaftliche Betriebe mit nachhaltigem Natur- und Ressourcenschutz zu verbinden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer nachhaltigen, landschaftsgerechten Bewirtschaftung unter den Bedingungen des sich verändernden Wasserangebots. „Zwischen Landwirtschaft und Landschaftsraum bestehen vielschichtige Wechselwirkungen. Wir wollen praxisnahe, nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen sichtbar machen“, erklärt Anke Schmidt, Professorin für Umwelt- und Freiraumplanung der RPTU Kaiserslautern-Landau.
Mögliche neue Wirtschafts- und Handlungsfelder sind der Umgang mit Wasser in der Region, die regionale Kreislaufwirtschaft, die Nutzung von Nährstoffen aus Abwasser und landwirtschaftlichen Reststoffen (bspw. Gülle) sowie die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien.
„Der Klimawandel verändert die Landwirtschaft im Oberbergischen Kreis. Die Landwirte brauchen wirtschaftliche Perspektiven, damit sie weiterhin die Flächen im Kreisgebiet bewirtschaften können und damit die Landschaft pflegen. Die Umsetzbarkeit von Ansätzen in der Praxis ist dabei entscheidend“, sagt Ursula Jandel von der Landwirtschaftskammer NRW.
In den kommenden Monaten wird das Forschungsteam mit den Projektpartnern in mehreren Workshops die Fragestellungen vertiefend diskutieren. Die Ergebnisse sollen Grundlagen für weitere Studien liefern und den Dialog über den Wert von Landschaft und Landwirtschaft für die Gesellschaft bereichern.
Weitere Informationen sind hier zu finden.
.jpg)