LOKALMIX

Maßnahmen für ein Stauende: Schon mehr als 1.000 Unterschriften gesammelt

lw; 09.10.2020, 11:00 Uhr
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Foto: Dietz --- Wer durch Engelskirchen fahren möchte, muss häufig Zeit mitbringen.
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Maßnahmen für ein Stauende: Schon mehr als 1.000 Unterschriften gesammelt

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lw; 09.10.2020, 11:00 Uhr
Engelskirchen – Engagierte Bürger wollen mit Liste an Verbesserungen für den Ortskern Engelskirchens an die neuen Ratsfraktionen herantreten – Bürgermeister bewertet die Ideen unterschiedlich.

Von Lars Weber

 

Lange Staus, lange Wartezeiten, dazu noch der Lärm der Autos: Die Brüder Ulrich Dietz und Thomas Dietz, beide wohnen in der Leppestraße in Engelskirchen, haben sich schon lange über die Verkehrssituation in Engelskirchen Gedanken gemacht. Anfang September haben sie sich dann entschlossen, Verbesserungsvorschläge für den Ortskern aufzuschreiben und mit drei weiteren Mitstreitern die Bürgerinitiative Bürgerwille gestartet. Ihr Ziel: Mit den Forderungen an die neuen Ratsfraktionen herantreten, damit diese mit den Ideen die Verwaltung konfrontieren und diese bestenfalls beauftragt, die entsprechenden Anträge zu stellen. Nach eigenen Angaben haben sie in drei Wochen bereits 1.040 Unterschriften gesammelt und eine eigene Webseite soll bald zusätzlichen Schub verleihen.

 

Im Zentrum der Forderungen stehen drei Ideen, die zum einen die Verkehrssituation verbessern und zum anderen den Ortskern für die Zukunft fit machen sollen:

 

Kreisverkehre errichten

 

Die Stausituation im Ortskern Engelskirchen sei für Umwelt und Menschen unerträglich, so die Brüder Dietz. Abhilfe sollen ihrer Meinung nach Mini-Kreisverkehre an der Kreuzung Bahnhof/Edmund-Schiefeling-Platz, an der Leppestraße, an der Abzweigung Horpe- und Steeger Straße sowie an der Abzweigung Richtung Autobahnzufahrt von der Olper Straße auf die L 302 entstehen. „Die Ruhruniversität Bochum hat Mini-Kreisel untersucht und befürwortet. Diese sind für große Fahrzeuge überfahrbar. Die Kosten sind überschaubar“, so die Brüder.

 

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Unterirdische Bahnübergänge

 

„Die DB Netz AG und Straßenbaulastträger mögen Machbarkeit und Kosten für eine Beseitigung der obererdigen Bahnübergänge im Ortszentrum und eine Tieferlegung der Bahnhaltestelle Engelskirchen prüfen“, schreiben die Dietz-Brüder in ihren Forderungen. Die Beseitigung der obererdigen Bahnübergänge vermeide Verkehrsstaus und erhöhe die Attraktivität des Ortszentrums, meinen die Brüder. „Durch eine Tieferlegung der Bahnhaltestelle wird im Ortszentrum ein Zugang zum Aggerufer und zum Ortsteil Steeg eröffnet.“  Als Chance für ein solch ambitioniertes Vorhaben sehen sie die laufende Prüfung für den Ausbau der RB25 zur S-Bahn.

 

Sanierung des Ortskerns mit Bürgerbeteiligung

 

„Die Gemeindeverwaltung wird aufgefordert, einen Architektenwettbewerb für die Sanierung des Ortszentrums mit Bürgerbeteiligung und einen Antrag auf Städtebauförderung auf den Weg zu bringen“, heißt es im letzten Punkt. Eine Sanierung des Ortszentrums sei für die Zukunftssicherung von Engelskirchen als Standort für Einzelhandel und Gastronomie überfällig, sagen die Dietz-Brüder. Das habe das Integrierte Handlungskonzept (InHK) aus dem Jahr 2015 bestätigt. Ihnen geht es dabei vor allem um die Ortsmitte, das Aggerufer und das ehemalige H&K-Gelände auf dem Steeg.

 

Das sagt der Bürgermeister

 

Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus heißt Ideen von den Einwohnern erst einmal willkommen, sagt er auf Nachfrage. Um Lösungen für die Verkehrsproblematik zu erarbeiten, gebe es beispielsweise auch den Mobilitätsarbeitskreis, der offen für alle sei. Die drei vorgebrachten Schwerpunkte von der Bürgerinitiative bewertet er unterschiedlich. Die Forderungen an die Bahn seien zwar spannend, aber wohl weit von der Realität entfernt. Bei der Sanierung des Ortskerns verweist er auf die laufende Umsetzung des angesprochenen Integrierten Handlungskonzepts. Dem Konzept sei eine „ausführliche Bürgerbeteiligung“ vorausgegangen. Auch der Ortskern werde dabei berücksichtigt, zum Beispiel mit der Revitalisierung des Bahnhofgeländes in ein neues Wohn- und Geschäftshaus oder dem vor wenigen Wochen eröffneten Brückenschlag.

 

Die Idee der Kreisverkehre findet Karthaus gut – nicht erst seit heute. „Kreisel wären hilfreich, deshalb wird das auch bereits seit mehr als 20 Jahren diskutiert“, sagt er. Problem bleibe aber die Zuständigkeit. „Wir sind nicht Herr des Verfahrens.“ Straßen.NRW wisse um die Wünsche der Gemeinde, aber die Kreisverkehre außerorts haben dort keine Priorität. Und die Kreisverkehre innerorts könnte die Gemeinde zwar angehen, müsste diese aber aus eigener Tasche finanzieren. „Das fängt bei einer halben Million Euro an“, so Karthaus. Damit sei es aber wahrscheinlich nicht getan, denn technisch seien die Kreisverkehre im Ort problematisch. Jener an der Leppe müsste zum Beispiel zum Teil überdacht werden. Für den Gemeindehaushalt sei die Umsetzung nicht darstellbar.   

KOMMENTARE

1

Zum Thema RB25 zur S Bahn umbauen - bitte NICHT!!!!!
S-Bahnen haben keine Toilletten

Dirk Stangenberg, 09.10.2020, 12:39 Uhr
2

"Wünsch dir was" mit den Gebrüdern Dietz..
Wer sich so intensiv mit seiner Heimat beschäftigt, sollte auch die finanzielle Situation in der Gemeinde kennen.. Trotz weiterhin hoher Verschuldung wird in der Gemiende investiert wie lange nicht: Sanierung des Aggertalgymnasiums, Freibadsanierung, Radwegeausbau (verbessert auch die Verkehrssituation) und Neugestaltung des Bahnhofgeländes reichen nicht aus zur Aufwertung der Gemeinde.

Tieferlegung des Schienennetzes? Tolle Idee! Vor allem weil gleich neben der Schiene die Agger verläuft.. Da müsste die Bahn nur die Dichtigkeit der Türen und Fenster sicherstellen. [...]

Anonym, 09.10.2020, 12:57 Uhr
3

die sollen erst mal ls günstigte Lösung die Ampeln ausschalten,das hat j auch beim Bau der Bundesstrasse funktioniert,nur eine leicht abschwäschung des fliesenden Verkers,in 6 Minuten ist man durch den Ortskern,habe es am eigenen Leibe erfahren,Engelskiechen heist nicht umsonst Ampelskirchen

walter henk, 09.10.2020, 13:17 Uhr
4

Bin seit Jahren für Kreisverkehre. Wurde Stau und insbesondere tödliche Unfälle erheblich vermindern!!!!

Henrik, 09.10.2020, 16:30 Uhr
5

Insbesondere ein Kreisverkehr an der Horpestraße würde schon viel helfen, wenn die Autobahn mal wieder dicht ist. Nach dem Hindurchparken Richtung Loope geht es ab dort wieder recht flüssig weiter.

Anonym, 10.10.2020, 21:30 Uhr
6

Allein die Idee mit der Tieferlegung ist aufgrund der Agger schon Blödsinn. Abgesehen davon, dass ein solches Projekt für die Bahn faktisvh keine Relevanz hätte, würde das ohne Geld sinnlos Geld vernichten.

Die Kreisverkehre könnten punktuell helfen. Wie der BM aber bereits ausführte sind diese innerorts derzeit nicht finanzierbar. Und außerorts hat Straßen NRW wenig Interesse daran.

AlGe, 11.10.2020, 19:11 Uhr
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