LOKALMIX
„Man muss sich auf eine große Baustelle einstellen“
Marienheide - Im Ortskern hat sich seit Baubeginn vor zwei Jahren einiges getan - OA verschaffte sich mit Stefan Meisenberg einen Überblick im Zentrum.
Von Leif Schmittgen
Das Wetter beim gemeinsamen Spaziergang von Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg und Oberberg-Aktuell ist sehr bescheiden, es regnet aus allen Kübeln. Um so strahlender sind aber im Gegensatz zum Wetter die Ergebnisse, die das Gemeindeoberhaupt während des Rundgangs durch den Ortskern präsentiert. Dort, wo eigentlich alles beginnen sollte - auf dem Heier Platz - hat sich bis heute nichts getan. „Schuld“ daran ist der Bürgerentscheid vor einigen Jahren, der die frühzeitige Umgestaltung und damit verbundene Reduzierung der Parkplätze verhindert hatte. Ein Plan B musste her und andere Baumaßnahmen wurden vorgezogen. Man muss nicht weit gehen, um die Ergebnisse des im vergangenen November fertiggestellten ersten Bauabschnitts zu sehen.
Der an den Platz angrenzende Bürgersteig ist deutlich breiter angelegt worden. „Die Begrenzung zum Heier Platz ist noch provisorisch“, räumt Meisenberg ein. Man hält sich alle Optionen für ein Angleichen des Niveaus zwischen Platz und Bürgersteig offen (Foto), je nachdem, wie der zentrale Ortstreffpunkt schließlich gestaltet wird. Der Zebrastreifen mit sehbehindertengerechten Bordsteinkanten schließt sich an die gegenüberliegende, sanierte Fahrbahn der Leppestraße an.
Linker Hand des Übergangs erstreckt sich der größere von zwei bereits fertiggestellten Kreisverkehren, die komplett neu errichtet wurden und die Ampelregelung der Vergangenheit überflüssig machen. Die Kreisel liegen im Abstand von weniger als 100 Metern voneinander entfernt und können dank flacher Innenbegrenzungen auch von Lkw problemlos passiert werden.
Weiter geht es in Richtung Grundschule (Fotos), in diesem Bereich wurde ebenfalls die komplette Straße auf mehreren hundert Metern grundsaniert (OA berichtete). Am kleineren Kreisel biegt Meisenberg nach links in die Kleinbahnstraße ab. Hier wurde ebenfalls ein breiterer Gehweg angelegt, um den Schülern vom (Bus-) Bahnhof kommend zur Grundschule einen sichereren Weg zu ermöglichen. Zwei Jahre haben die Umbauarbeiten des ersten Bauabschnitts in Anspruch genommen, der gleiche Zeitrahmen ist auch für den zweiten Teil vorgesehen. „Spätestens im Mai wird es losgehen“, sagt Meisenberg, als er an der Hauptstraße ankommt.
[Die sanierte Kleinbahnstraße.]
Jene B 256 ist nämlich Kernstück des bevorstehenden Vorhabens, sie wird in großen Teilen von Grund auf saniert. Bis zur Eisenbahnbrücke wird die komplette Straße nebst Kanälen neu aufgebaut, hinter der Schienenquerung bis zur S-Kurve erhält die Fahrbahn auf etwa 100 Metern Länge zudem einen neuen Belag. Schnell wendet sich der Blick des Bürgermeisters nach links auf die Hauptkreuzung. Diese wird spätestens 2023 Geschichte sein und durch einen Kreisverkehr ersetzt werden. „Dieser wird so groß sein, dass Lkw ihn problemlos befahren können“, ist Meisenberg überzeugt. Deswegen plant die Verwaltung einen Bürgerwettbewerb, bei dem Vorschläge zur Gestaltung der Mitte eingereicht werden. „Dazu gibt es in den kommenden Wochen nähere Informationen“, will Meisenberg noch nicht allzu viel verraten. Zudem werden die Einmündungen von Leppe- und Klosterstraße erneuert.
[Die Hauptstraße (B 256) wird im Ortskern neu gestaltet.]
„Die Menschen werden sich auf eine große Baustelle im Zentrum einrichten müssen“, weiß er schon heute. Denn die Komplettsanierung der B 256 wird bis zum Kreisel an der Firma Rüggeberg fortgeführt. Der Durchgangsverkehr aus Gummersbach kommend wird per Einbahnstraßenregelung durch Marienheide geführt. Von Wipperfürth kommend werden Autofahrer am Kreisverkehr rechts in Richtung Schule abbiegen müssen und können über die Scharder- und Leppestraße die Baustelle passieren. „Für den Schwerlastverkehr ist eine weitläufigere Umleitung in Planung“, so Meisenberg. Lastwagen werden über Griemeringhausen bis zum Abzweig an der L 306 nahe des Meinerzhagener Flugplatzes ihren Weg in Richtung Kreisstadt nehmen müssen. Die Ausschreibung für das Projekt läuft derzeit, die Bauarbeiten werden zuerst rechts- und anschließend linksseitig erfolgen.
Auf dem Weg Richtung Startpunkt des Spaziergangs wirft das Gemeindeoberhaupt einen Blick in Richtung katholischer Kirche, wo ein Fußweg parallel zur Hauptstraße verläuft. Dieser wird - anders als die beiden Bauabschnitte - aus Mitteln des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) bald aufgehübscht. Aus dem gleichen Fördertopf wird auch die umfangreiche Sanierung des nahe gelegenen Heilteichs finanziert. Dort sind derzeit Bagger im Einsatz.
Schon jetzt macht man sich in Verwaltung und politischen Gremien Gedanken, wie man die durch den Bürgerentscheid gestoppte Neugestaltung von Heier- und Dr.-Otmar-Kayser-Platz (Foto) nun planen wird. Dazu gehört auch die Erstellung eines Parkraumkonzeptes durch ein externes Ingenieurbüro. Darin sollen unter anderem die Parkdauer und die benötigte Anzahl an Stellflächen ermittelt werden. Nach dem Wunsch der Verwaltung sollen zentrumsnahe Abstellmöglichkeiten kostenfrei bleiben. Am Ende des kurzen Ortsrundgangs freut sich Meisenberg, dass Marienheide durch externe Fördertöpfe in Millionenhöhe eine deutliche Aufwertung bekommt und verabschiedet sich an der Fußgängerampel der Leppestraße - auch diese wird bald Geschichte sein - in Richtung Rathaus.
KOMMENTARE
1
Respekt Herr Meisenberg!
Die Straßen sind oder werden noch neu gemacht und man kann dann schneller und besser durchfahren, um zum Einkaufen in die dafür interessanten Städte zu fahren. Denn Parken, ordentlich Einkaufen und Verweilen kann man in Marienheide nicht. Das haben Sie ja bisher gut vermasselt.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN