LOKALMIX

Marienheide: Kleine Gemeinde mit großer Solidarität

Red; 27.03.2022, 14:00 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Christian Berger (v.li.), Ministerin Ina Scharrenbach, Lisa Dusdal, Dr. Carsten Brodesser und Timo Fuchs.
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Marienheide: Kleine Gemeinde mit großer Solidarität

Red; 27.03.2022, 14:00 Uhr
Marienheide - Auf Einladung des CDU-Landtagskandidaten Christian Berger, der CDU Marienheide und der Frauen Union Oberberg nahm NRW-Ministerin Ina Scharrenbach an einem Bürgerdialog zu den aktuellen Herausforderungen angesichts der Ukraine-Geflüchteten teil.

Von Ute Sommer

 

Seit mehr als einem Monat dauert der erschütternde Angriffskrieg auf die Ukraine an und mit enormem bürgerschaftlichem Engagement wurden allerorten Hilfstransporte auf den Weg gebracht oder den Geflüchteten Gastfreundschaft gewährt. Im Zuge des erwartet anhaltenden Flüchtlingsstroms fanden allein in Marienheide bisher 186 registrierte Menschen Zuflucht. Um direkte Kommunikation zwischen politischen Entscheidern und ehrenamtlichen Helfern in der aktuellen Situation sicherzustellen, hatte die CDU unter dem Thema "Gastfreundschaft für die Ukraine-Flüchtlinge-die Herausforderungen für Kommune und Ehrenamt" auf die Terrasse der Kaffeerösterei Pagnia geladen.

 

Zur Diskussion mit Ina Scharrenbach, der NRW- Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung begrüßte Lisa Dusdal als Vorsitzende der FU Oberberg rund 50 Teilnehmer unterschiedlicher Hilfsorganisationen aus dem Wahlkreis Nord.  "Obwohl unsere Gemeinde Marienheide relativ klein ist, ist die Solidarität mit dem Menschen in der Ukraine groß", unterstrich sie die effektive Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Ehrenamtlichen. Mit unter den Vertretern von "Kinder von Tschernobyl e.V", dem "Bündnis für Flüchtlinge", des Kirchenkreises An der Agger, evangelisch-freikirchlicher Gemeinden und des Asylbewerber-Bildungs-Centrums war auch Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg, seine Amtskollegen aus Wipperfürth und Hückeswagen, Anne Loth und Dietmar Persian, sowie CDU-Bundestagsmitglied Dr. Carsten Brodesser.

 

[Mit ernsten Gesichtern folgten Stefan Meisenberg (v.li.), Dietmar Persian, Anne Loth und Dr. Carsten Brodesser den Ausführungen des Ukraine-Geflüchteten Alexander Schokha.]

 

Mit der ergreifenden Schilderung vom Kriegsausbruch und der Flucht mit seiner neunköpfigen Familie gewährte Alexander Schokha aus dem ukrainischen Ort Smila sowohl Einblick in die traumatischen Erfahrungen der vergangenen Wochen wie in den von Sorgen geprägten Ausblick auf die familiäre Zukunft. "Möge Gott sie segnen", richtete er seinen Dank an alle Unterstützer aus Kommune, der Baptistengemeinde und seiner Patenfamilie, die schnelle und passgenaue Hilfe geleistet hätten.

 

Angesichts von bisher 246.000 Einreisen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nach Deutschland komme es gerade jetzt auf gute Teamarbeit zwischen Politik, den Verwaltungen und dem Ehrenamt an, sagte Ministerin Scharrenbach. Von Seiten der Landesregierung seien für kommende Woche zwei neue Programme zur Schaffung von Wohnraum vorgesehen. Mit der Öffentlichkeitskampage EXIT.NRW trete man dem Menschenhandel und der Ausbeutung von Frauen entgegen und weise auf Hilfsangebote hin. Außerdem sicherte die Politikerin den Städten und Gemeinden Finanzhilfen zu. "Wir werden sie nicht alleine lassen". 

 

[Um mit den Vertretern des Ehrenamtes über ihre speziellen Anliegen bezüglich der Ukraine-Hilfe ins Gespräch zu kommen, stellte sich Ministerin Ina Scharrenbach den Fragen der Zuhörerschaft.]

 

Jenseits von Erfüllungsquoten und Registrierungszahlen gehe es in erster Linie um Menschlichkeit, betonte Bürgermeister Stefan Meisenberg, der seine Gemeinde durch gute Vorbereitungen und kompetente Mitarbeiter als "vor der Lage" bezeichnete. Im Austausch mit Scharrenbach wurden der in Verbindung mit dem Flüchtlingsstrom befürchtete Anstieg von Schwarzarbeit thematisiert, die Bildung von Mutter-Kind-Sprachkursen angeregt, die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte für Schulen gefordert und um die zweimonatige Aussetzung der deutschen Schulpflicht für ukrainische Kinder gebeten, um ihnen die Chance einzuräumen, das Klassenziel des Herkunftslandes per Distanz-Unterricht zu erreichen. "Heiße Wahlkampfreden passen nicht in diesen Rahmen", versprach auch CDU-Landtagskandidat Berger sich für die Belange der Flüchtigen einzusetzen.

 

Als Finanzspritze zum Zweck der Ukraine-Hilfe überreichte Timo Fuchs, Geschäftsführer der Fuchs Kunststofftechnik GmbH und Vorsitzender der CDU Marienheide, einen Spendenscheck in Höhe von 2.500 Euro an die Marienheider Bürgerstiftung.

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