LOKALMIX
AggerEnergie legt neue Preise fest
Oberberg – Die AggerEnergie und die BELKAW geben ihre Kosten ab dem 1. Oktober an die Endverbraucher weiter.
+++2. Meldung (Montag, 10:50 Uhr)+++
Aufgrund einer fast 450-prozentigen Steigerung der Beschaffungskosten wird auch die AggerEnergie ihre Preise erhöhen. Diese stehen seit dem Wochenende fest, sagt Unternehmenssprecher Peter Lenz. Bei einem unveränderten Grundpreis wird der Arbeitspreis für die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas in der so genannten Grundversorgung von 7,96 Cent auf 19,39 Cent (brutto) erhöht.
Damit werden sich die Jahreskosten bei einer Wohnung mit 10.000 Kilowattstunden Jahresbedarf von etwa 938 Euro auf rund 2.080 Euro erhöhen. Das sind knapp 122 Prozent mehr. Bei einem kleinen Einfamilienhaus mit 15.000 Kilowattstunden Jahresbedarf erhöhen sich die Kosten von bislang 1.335 Euro auf jetzt rund 3.050 Euro pro Jahr (plus 128 Prozent).
Die neuen Preise gelten ab dem 1. Oktober. Die AggerEnergie wird „jetzt alle Kundinnen und Kunden schriftlich informieren und ihnen in diesem Schreiben auch die neuen Abschläge mitteilen, um sie vor hohen Nachzahlungen zu schützen“, sagt Lenz. Sollten Kunden zwischenzeitlich merklich Erdgas einsparen, könnten sie ihren Abschlag im Kundenportal „in einem gewissen Rahmen entsprechend anpassen“. Die von der Bundesregierung geplanten zusätzlichen Umlagen sind bei den oben genannten Preisen nicht berücksichtigt.
+++Ursprungsbericht (Dienstag, 12:50 Uhr)+++
Dass Verbraucher für Gas künftig tiefer in die Tasche greifen müssen, war in den vergangenen Monaten abzusehen. Nun wird es allmählich konkreter: Zahlreiche Energieversorger erhöhen zum 1. Oktober ihre Preise – so auch die AggerEnergie und die BELKAW. Ursache dafür ist eine fast 450-prozentige Steigerung der Beschaffungskosten für Erdgas im Vergleich zur Beschaffungsperiode 2021/22.
Während der Grundpreis wohl unverändert bleibt, vermelden die Energieversorger beim Arbeitspreis höhere Tarife. Müssen bei der BELKAW für die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas noch 7,84 Cent bezahlt werden, sind ab dem 1. Oktober 17,99 Cent pro Kilowattstunde fällig. Das entspricht einer Steigerung von fast 130 Prozent. Diesbezüglich liefert die BELKAW zwei Beispiele: Bei einem Jahresverbrauch von 10.000 Kilowattstunden müssen künftig rund 1.960 Euro gezahlt werden, bislang sind es rund 949 Euro. In einer großen Wohnung oder einem kleineren Einfamilienhaus mit 15.000 Kilowattstunden Jahresbedarf sind nun rund 2.860 Euro im Jahr zu zahlen. Zuvor waren circa 1.337 Euro fällig.
Auch bei der AggerEnergie werden die enormen Preissteigerungen ab dem 1. Oktober an die Kunden weitergegeben. „Wir können noch keine genauen Zahlen nennen“, sagt Peter Lenz, Sprecher des Energieversorgers. Derzeit werde bei der AggerEnergie noch gerechnet, Lenz erwartet die neuen Tarife Ende dieser oder Anfang nächster Woche. Diese werden wohl ähnlich steigen wie bei der RheinEnergie. Der Kölner Energieversorger erhöht den Arbeitspreis für die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas von 7,87 Cent auf 18,30 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einer Steigerung von 133 Prozent.
Trotz der Erhöhung ist davon auszugehen, dass die Preise für die Verbraucher weiter steigen werden. So steht zurzeit die von der Bundesregierung geplante Gas-Umlage zur Diskussion. „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, also ist die Umlage noch nicht in der Erhöhung zum 1. Oktober enthalten“, erklärt Lenz. Die AggerEnergie möchte ihrem Sprecher zufolge proaktiv vorgehen. Um hohe Nachzahlungen zu vermeiden, werden die monatlichen Abschläge an den individuellen aktuellen Verbrauch der Kunden angepasst.
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