LOKALMIX

Mehr als nur eine Frischzellenkur

lw; 19.06.2020, 15:02 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- Treppe mit Aussicht an der neuen Nordachse (v.li.): Raoul Halding-Hoppenheit (Erster Beigeordneter), Jürgen Hefner (Technischer Beigeordneter) und Bürgermeister Frank Helmenstein.
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Mehr als nur eine Frischzellenkur

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lw; 19.06.2020, 15:02 Uhr
Gummersbach – Neue Nordachse in Bernberg so gut wie fertig – Stadtteil profitiert von Förderprogramm „Soziale Stadt“ – Insgesamt werden zehn Millionen Euro investiert.

Von Lars Weber

 

Lange Jahre der Planung liegen hinter Büros und Politik. Auch die Bürger des zweitgrößten Gummersbacher Stadtteils hinter der Innenstadt durften mitbestimmen, erstmals vor vier Jahren. Nun nimmt das neue Gesicht Bernbergs, das vor allem durch 1970er-Jahre-Bauten geprägt ist, Gestalt an. „Wir bauen hier Zukunft“, sagte heute Bürgermeister Frank Helmenstein bei einem Rundgang über die Baustellen, begleitet unter anderem vom Ersten Beigeordneten Raoul Halding-Hoppenheit und dem Technischen Beigeordneten Jürgen Hefner.

 

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So sollen von den Verbesserungen und Verschönerungen alle Altersklassen innerhalb der 5.000 Einwohner profitieren. Es gehe darum, den älteren Menschen weiter eine Teilhabe zu ermöglichen und den jüngeren Möglichkeiten zur Identifiaktion zu geben. Insgesamt zehn Millionen Euro fließen in den Stadtteil, 70 Prozent davon werden vom Land Nordrhein-Westfalen über das Programm „Soziale Stadt“ gefördert. Seit 2016 liegt ein Integriertes Handlungskonzept (IHK) für den Bernberg vor, mit dem sich die Stadt für das Programm bewerben konnte – mit Erfolg. Drei Projekte werden umgesetzt. Ein Überblick:

 

Nordachse, Kosten: 2,1 Millionen Euro

[Der neue Spielplatz auf der Falkenhöhe ist bald fertig.]

 

Früher war der Weg vom Zentrum Bernbergs hoch bis zur Falkenhöhe eher eng, für ältere Menschen nicht leicht zu begehen und dicht bewachsen. „Es gab viele Angsträume“, sagt Jürgen Hefner weiter. Seit im Sommer 2018 mit dem Umbau angefangen wurde, ist aber viel geschehen. Auf Grundlage des Konzepts des Kölner Landschaftsarchitekturbüros Greenbox ist nun ein barrierearmer Aufgang entstanden, der unterwegs immer wieder zum Verweilen einlädt, beispielsweise an Spielgeräten für Kinder, Fitnessgeräte für Erwachsene, Boulebahnen oder auch vielen Sitzgelegenheiten. „Das ist mehr als nur ein neuer Fußgängerweg“, betont Helmenstein. Auffällig ist dabei das Farbkonzept von Gelb und Lila. Die Farben sind überall zu finden, sogar bei der Bepflanzung. Die Nordachse ist so gut wie fertig, nur an den Sport- und Spielplätzen fehlen noch ein paar Handgriffe.

 

Begegnungszentrum und Freiflächen Stadtteilzentrum, Kosten: 6,2 Millionen Euro

[Die Baustelle ist seit einigen Tagen erst aktiv. Das Gebäude wird komplett entkernt.]

 

Das generationsübergreifende Konzept des Alten- und Jugendzentrums war bei seiner Eröffnung Ende 1970er-Jahre noch etwas ganz  Neues, blickt Halding-Hoppenheit kurz zurück. Und während man am Konzept festhielte, bleibt bei dem Gebäude kein Stein auf dem anderen. „Es wird komplett entkernt und neu aufgebaut“, sagt Hefner. Auf vier Geschossen sollen vier Schwerpunkte verfolgt werden: Kinder- und Jugendarbeit, Veranstaltungen, Seniorenarbeit sowie Bildung, Beratung und Integration. Letzter Punkt sei in einem Stadtteil, in dem Menschen aus vielen Nationen zusammen leben, essenziell, so der Bürgermeister. Draußen entstehen zudem Flächen für die Kinder- und Jugendarbeit. Die Arbeiten haben begonnen. Fertig sein soll das Projekt spätestens im Frühjahr 2022.

 

[Was in den 1970er-Jahren modern war, ist heute veraltet.]

 

Aufgewertet werden sollen auch die Freiflächen im Zentrum. Start dafür soll in etwa einem Jahr sein. „Beton, Beton, Beton“, beschreibt Helmenstein den Charme der Anlagen treffend. „Zeitgemäß ist das nicht mehr.“ Neue Treppenanlagen, Rampen und Verweilangebote sollen das ändern. Die alte Bäckerei wird in diesem Zuge abgerissen. Helmenstein hofft, dass in diesem Zusammenhang einige Privatbesitzer noch auf das im Rahmen des IHK aufgelegten Hof- und Fassadenprogramms zugreifen, um ebenfalls das Erscheinungsbild aufzufrischen.

 

Neuer Schulhof der Grundschule, Kosten: 700.000 €

[Gut voran kommen die Arbeiter auf der Baustelle an der Grundschule.]

 

Gerade hier zeigt sich die Bürgerbeteiligung gut. Die Kinder durften nämlich zu einem gewichtigen Teil mitentscheiden, wie ihr Schulhof denn später aussehen soll. Sie haben sich für das Thema Natur und Zoo entschieden, was sich in Spielgeräten und der farblichen Gestaltung niederschlagen wird. Ganz neu wird sein, dass sich der Schulhof auf mehrere Ebenen aufteilt. Auch ein „grünes Klassenzimmer“ draußen ist schon zu erkennen. Die Bauarbeiten sind schon in vollem Gange. Um den Jahreswechsel herum soll alles fertig sein.

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