Gummersbach - Eigentümer wollen vier Millionen Euro in Umbaumaßnahmen investieren, um Platz für zwei neue Ankermieter zu schaffen.

Von Peter Notbohm

Vier Millionen Euro – mit diesem Betrag soll das 2015 eröffnete Forum in Gummersbach nun umgebaut werden. Nicht nur zwei neue Ankermieter sollen in das Einkaufszentrum einziehen, auch weitere Neubesetzungen sind geplant. Das bestätigte Bürgermeister Frank Helmenstein gegenüber Oberberg-Aktuell.

Um welche neuen Ankermieter es sich dabei konkret handelt, wolle man erst öffentlich machen, sobald die Tinte unter den unterzeichneten Verträgen trocken sei, sagte das Stadtoberhaupt. Hiermit sei in den kommenden Wochen zu rechnen. Entsprechende Gespräche gab es zwischen Helmenstein und dem Technischen Beigeordneten Jürgen Hefner mit Vertretern der Eigentümergruppe ILG sowie des Centermanagements vergangene Woche auf der Münchener Baumesse Expo Real.

Auch Harald Ortner, Geschäftsführer der Firma HBB, die für den Betrieb des Forums zuständig ist, sagte auf OA-Nachfrage, man könne noch nichts Konkretes sagen, „um unsere Planungen nicht zu gefährden“. Die Höhe der Summe, die der Investor für die Umbaumaßnahmen in die Hand nehme, sieht er aber als klares Bekenntnis zum Objekt und zur Stadt Gummersbach. Dies solle den Mietern und Kunden ein positives Signal geben, dass es im Forum in die richtige Richtung weitergehe.

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Auch zu Details, welche Umbaumaßnahmen geplant seien, wollte sich Ortner noch nicht äußern. Helmenstein verriet lediglich, dass davon beide Geschosse betroffen sein werden und man wieder Gastronomie, vermutlich ein Café, ansiedeln möchte, nachdem das Eiscafé Martini im Herbst 2020 aus dem Shopping-Center in die City-Passage umgezogen war. Man befinde sich derzeit in den finalen Abstimmungsgesprächen, um in den kommenden Wochen den Genehmigungsantrag entgegennehmen zu können.

Der Zeitpunkt in den Umbau zu investieren, sei gut gewählt, findet der HBB-Geschäftsführer, „da in innerstädtischen Schlüsselimmobilien wie dem Forum größere Investitionen in regelmäßiger Wiederkehr das beste Mittel sind, um diese nachhaltig aufzustellen“. In den vergangenen Jahren hatte es gerade in den sozialen Medien immer wieder Kritik am zu eintönigen Angebot und dem großen Leerstand in dem Shopping-Center gegeben. Laut Helmenstein habe es zuletzt aber wieder einen Anstieg der Kundenzahlen gegeben.

„Der stationäre Handel befindet nicht erst seit Corona im absoluten Umbruch“, sagt der Bürgermeister. Er sehe durchaus die Schwierigkeit, einen möglichst vielfältigen Branchenmix vor Ort zu haben, gleichzeitig aber auch Händler zu finden, die klassische Waren anbieten. „Man muss schlicht zur Kenntnis nehmen, dass es niemanden mehr gibt, der mit einem klassischen Haushaltswarengeschäft in Konkurrenz zu Möbelhäusern und dem Internet gehen will“, so Helmenstein, am Ende entscheide immer der Konsument. Wichtig wäre aus seiner Sicht aber, sich nicht nur auf die junge Generation zu fokussieren: „Ich spiegle das der HBB immer wider, weil auch die ältere Generation sehr kaufkräftig ist.“

Für die Kreisstadt sei das Forum von enormer Bedeutung. Das Einzugsgebiet des Einkaufszentrums erstrecke sich von Rheinland-Pfalz bis weit in den Märkischen Kreis und ziehe viel Kaufkraft nach Gummersbach. Helmenstein spricht von einem „Magneten“, besonders für junge Leute, die sich auf dem Steinmüllergelände einen schönen Tag machen. Auch die Innenstadt profitiere hiervon: „Hätten wir das Forum nicht, müssten man sich um den Einzelhandelsstandort massive Sorgen machen.“

Trotz Corona und immer weiter wachsendem Online-Handel ist Helmenstein überzeugt, dass der stationäre Handel eine Zukunft hat, sogar eine Renaissance erleben werden. Hierfür müsse man aber ein entsprechendes Ambiente mit Verweilqualität schaffen, zudem entsprechende Beratung und Service anbieten. „Die Herausforderungen für Innenstädte sind insgesamt groß. Die Chancen und Möglichkeiten aber auch.“