LOKALMIX
Mischgebiet „Auf der Höhe“: Jetzt sind die Bürger am Zug
Wiehl – Mehrteiliger Workshop beginnt Ende August mit zwei Terminen – Innovative Ideen sind gefragt.
Von Lars Weber
Ein modernes Mischgebiet, wo Wohnen, Dienstleistung und auch Gewerbe nebeneinander harmonisch existieren sollen. Ein Areal, das Modellcharakter haben soll für spätere Projekte in Wiehl, aber auch anderorts. Das ist das erklärte, ambitionierte Ziel für das Baugebiet „Auf der Höhe“. Ausgezeichnet gelegen sahen die Pläne für das Gebiet an der B 56 noch vor einigen Jahren ein reines Gewerbegebiet vor. Doch die Zeiten haben sich geändert. Nun soll das Areal innovativ gestaltet werden – und das unter kräftiger Mithilfe der Bürger (OA berichtete). Für Ende August hat die Stadt Wiehl deshalb zum Auftakt einer Programmwerkstatt eingeladen.
Ganz leer ist das Blatt Papier nicht, das mit in den Prozess eingebracht werden wird. Im Rahmen des Protestes gegen das Gewerbegebiet hatte schon ein Aktionsbündnis einen Alternativvorschlag eingebracht, der unter anderem auf weniger Versiegelung und Wohnbebauung gemischt mit Cafés, kleinen Geschäften, Pflegediensten oder auch Co-Working-Spaces setzte. Schlagworte, die ähnlich wie ein Kindergarten oder Arztpraxen – beides wichtige Themen in Drabenderhöhe und Brächen -, sicherlich Erwähnung finden werden, wenn es am 30. und 31. August mit der Programmwerkstatt im Stadtteilhaus losgehen wird. Erste Konzepte und Ideen, wie ein attraktives, gemischt genutztes Quartier aussehen könnte, sollen dort eingebracht werden, wie die Stadt mitteilt. In erster Linie richtet sich der Aufruf an die Bürger von Drabenderhöhe und Brächen samt umliegender Ortschaften.
Entscheidende Zukunftsfragen sollen bei dem Prozess im Mittelpunkt stehen, vor allem in Bezug auf die Frage, „wie wir im ländlichen Raum künftig wohnen und arbeiten wollen“, schreibt die Stadtverwaltung. Welche Bedürfnisse und Wünsche hat die Gemeinschaft, wie sind sie übereinzubringen mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Klimafolgeanpassung. „Welche Dichte kann das neue Gebiet zwischen Drabenderhöhe und Brächen in der weitläufigen Hügellandschaft vertragen? Welche Nutzungen und Gebäudetypen sind erwünscht und werden dem Umfeld gerecht?“ Zu diesen Fragen seien auch die Menschen vor Ort gefragt.
Gemeinsam im Dialog soll ein städtebauliches Programm erarbeitet werden. Begleitet wird dieser Prozess von dem Kölner Architekturbüro ASTOC. Im intensiven Austausch zwischen Stadtverwaltung, ASTOC und den Bürgern soll der Rahmenplan entwickelt werden. An insgesamt drei Terminen werden sich die Meinungen und Vorstellungen der Öffentlichkeit angehört. Den ersten dieser drei Termine bildet die Programmwerkstatt. Bis zum Herbst sollen mehrere Nutzungsvarianten durch das Büro entworfen und durch alle Beteiligten geprüft und geschärft werden.
[Foto: Christian Melzer --- Das Gebiet von oben.]
Am Anfang des Prozesses lädt die zweitägige „Programmwerkstatt“ zum Mitmachen ein. Nach der Vorstellung erster Konzeptideen wird den Bürgern am Freitag, 30. August, eine erste Möglichkeit gegeben, mit dem Planungsteam und der Stadtverwaltung in Dialog zu treten und gemeinsam erste Ansätze weiterzuentwickeln. Am darauffolgenden Samstag, 31. August, bekommen die Bürger dann Gelegenheit, zusammen mit dem Planungsteam vertiefend in die Weiterentwicklung von Ideen und Szenarien einzusteigen. Auch ein Beratungsgremium wird ein Auge auf die Planungen werfen. Die Beteiligung der Bürger geht anschließend am 28. Oktober weiter, wenn die aus der Programmwerkstatt entstandenen städtebaulichen Szenarien weiter ausgearbeitet werden sollen. Die Präsentation der Ergebnisse schließlich ist für den 28. November vorgesehen.
Die Termine im Stadtteilhaus Drabenderhöhe im Überblick
Programmwerkstatt:
Freitag, 30. August, 17 bis 19 Uhr, Dialogveranstaltung: Vorstellung des Verfahrens und Weiterentwicklung erster Entwicklungsszenarien
Samstag, 31. August, 9:15 bis 13 und 14 bis 16 Uhr, Werkstatt: Partizipative Entwurfswerkstatt & Präsentation der Ergebnisse
Vertiefungswerkstatt:
Montag, 28. Oktober, 17 bis 19 Uhr, Werkstatt: Vorstellung und Weiterentwicklung der Entwicklungsszenarien
Abschlusspräsentation:
Donnerstag, 28. November, 17 bis 19 Uhr, Vorstellung des Rahmenplans
KOMMENTARE
1
Dieses Gebiet muß Natur Pur bleiben.
Udo Döring, 13.08.2024, 12:20 Uhr2
BITTE KEINEN SOLAR ODER WINDPARK
pflanzt Bäume uns Streucher da haben alle was von
Genau NATUR PUR
3
Leider hat Oberberg Aktuell nicht geschrieben, dass die ganze Geschichte auf eine Bürgerinitiative zurück geht. Ihre Intension statt nur nein zu sagen, einen alternativen Vorschlag zu erarbeiten und präsentieren, war die Grundlage für diese Idee. Daher kann hier tatsächlich was in Einklang mit den DrabenderhöherInnen passieren.
Auch die Namenswandlung von "Gewerbegebiet Brächen" hin zum Baugebiet "auf der Höh" greift die Intension auf.
4
Oberberg ist schon genug besiedelt, in Läden und Cafés herrscht in den Orten bereits genug Leerstand. Wieso muss das verbliebene Stück Natur auch schon bebaut und versiegelt werden?
Ich, 14.08.2024, 16:36 Uhr5
Eine richtige Streuobstwiese.
Thoma , 15.08.2024, 09:40 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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