LOKALMIX

Mit einem Hund im Klassenzimmer

ks; 08.06.2022, 16:35 Uhr
Fotos: Johanna Bähr/LVR --- Johanna Bähr ist Lehrerin für Sonderschulpädagogik an der LVR-Hugo-Kükelhaus-Schule und Besitzerin der Schulhündin Maya.
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Mit einem Hund im Klassenzimmer

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ks; 08.06.2022, 16:35 Uhr
Wiehl – An der Hugo-Kükelhaus-Schule ist mit dem Labrador Maya nun eine Schulbegleithündin im Einsatz.

Wenn Maya mit in die Schule kommt, dann ist das für die Schüler von Johanna Bähr ein richtiges Highlight. Spielen, streicheln und füttern gehören dann ebenso zum Schulalltag wie das Lösen kniffliger Matheaufgaben. Maya ist eine Labrador-Retriever-Hündin, die seit diesem Schuljahr nicht nur den Alltag ihrer Besitzerin bereichert, sondern auch die Entwicklungen der Kinder der Wiehler LVR-Hugo-Kükelhaus-Schule beeinflusst. „Seit Maya mich in die Schule begleitet, ist die Lernatmosphäre viel besser geworden“, ist die 29-Jährige überzeugt.

 

[Ein gutes Team: Johanna Bähr und ihre Hündin Maya.]

 

Bähr ist Lehrerin für Sonderschulpädagogik und seit August 2020 an der LVR-Hugo-Kükelhaus-Schule tätig. Gemeinsam mit ihrem Partner hegte sie den Wunsch, sich einen Hund anzuschaffen – einen Hund, der die junge Lehrerin idealerweise mit in den Unterricht begleiten kann.

 

Auf der Suche nach einer geeigneten Züchterin, die sich neben Therapie- und Assistenzhunden auch auf Schulhunde spezialisiert hat, ist das Paar in Hessen fündig geworden. Bereits in ihren ersten Lebenswochen seien die Welpen einer Verhaltensprüfung und einem Wesenstest unterzogen worden. „Drei Hunde aus dem Wurf haben gepasst. Maya war die Einzige, die Interesse an uns hatte“, lacht Bähr.

 

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Was Maya auszeichnet? „Sie ist sehr entspannt, lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und ist total offen“, beschreibt die Lehrerin ihre einjährige Hündin. Bereits seit Oktober ist der Labrador an der Schule im Einsatz und besucht Bährs neunköpfige Klasse meist zweimal pro Woche. „Und die Ruhe, die Maya hat, überträgt sich auch auf die Kinder“, erklärt Bähr, die an der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ Schüler im Alter von elf bis 13 Jahren betreut.

 

Aktuell durchlaufe die Hündin ihre Ausbildung bei den „Projekthunden Deutschland“ in Mettmann. Für die Kinder sei sie laut Bähr schon jetzt nicht mehr wegzudenken: „Maya ist ein vollwertiges Klassenmitglied.“ So würden sich die Schüler um die Liegedecke der Hündin kümmern und ihr auch Futter und Wasser geben. Die Labradorhündin sammelt im Gegenzug mittels eines Korbes, den sie in der Schnauze trägt, die Arbeitsblätter der Kinder ein. „Das ist eine super Motivation“, freut sich Bähr. Außerdem drehe Maya für die Kinder im Matheunterricht an einem Glücksrad und stellt den Schülern damit Einmaleins-Rechenaufgaben.

 

„Viele Kinder sind unsicher im Umgang mit Hunden oder entwickeln übertriebene Ängste“, meint die Sonderschulpädagogin. Durch den Kontakt zu Maya würden sie nun ihr Selbstvertrauen stärken und gleichzeitig Kommunikationskompetenzen erwerben. Dadurch verbessere sich nicht nur ihr Umgang mit Tieren, sondern auch mit ihren Mitmenschen. Auch Schulleiter Johannes Dörfel ist nach ein paar Monaten Arbeit mit Schulhündin Maya zufrieden: „Der Einsatz der Schulbegleithündin zahlt sich voll und ganz aus. Die Schulkinder nehmen Maya sehr gut an, und auch das Kollegium steht hinter diesem Projekt.“

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