LOKALMIX

Mit Schwarzlicht, LED und sauberen Wänden den Besucherrekord knacken

ls; 18.04.2025, 13:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Sven Eisenbach bringt mitunter die Wände der Aggertalhöhle zum Leuchten.
LOKALMIX

Mit Schwarzlicht, LED und sauberen Wänden den Besucherrekord knacken

ls; 18.04.2025, 13:00 Uhr
Engelskirchen - Die Betreiber der Aggertalhöhle möchten in diesem Jahr 6.000 Gäste begrüßen - Dafür haben sie sich einiges einfallen lassen und das unterirdische Reich dank Fördermitteln aufgehübscht.

Von Leif Schmittgen

 

Sven Eisenbach gehört seit gut einem Jahr zum Team der Aggertalhöhle bei Engelskirchen-Ründeroth und führt an einem Vormittag eine begeisterte Familie durch die unterirdische Gesteinswelt. Diese Rundgänge gibt es bereits seit vielen Jahren, seit einiger Zeit aber erscheinen sie - und das ist wörtlich zu nehmen - in komplett neuem Licht. Dank Fördermitteln der EU wurden die komplette Beleuchtung auf LED umgerüstet, was laut Eisenbach nicht nur energetische Vorteile mit sich bringt. „Die Höhle wird nun viel schöner in Szene gesetzt“, weiß er. Von der Finanzspitze aus Brüssel war es außerdem möglich, das Innere gründlich zu reinigen, das Gestein unter anderem von Lehm zu befreien und neuen Kies auf den Wegen zur besseren Erkundung von Stalagmiten und Stalaktiten zu ermöglichen.

 

Jene Formationen findet man in Tropfsteinhöhlen und eine solche findet man hier eben nicht. „Zwischen Höhle und Oberfläche verhindern Schieferplatten das Durchdringen von Wasser“, berichtet Eisenbach. An mancher Stelle aber ist die Decke „nicht ganz dicht“ und im Laufe der Jahrmillionen bildeten sich auch im Fels bei Ründeroth vereinzelt jene Formationen. „Leider wurden sie nach der Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert von Menschenhand abgebrochen“, so der Höhlenführer. Andere Zeitzeugen der Erdgeschichte, wie Reste von Korallen, lassen darauf deuten, dass sich die Erdplatten verschoben haben und die Höhle ein Teil des heutigen Atlantiks war.

 

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Diese Informationen sorgen bei den Gästen für Staunen, genau wie die eine oder andere Anekdote, wie ein beleibter Geistlicher vor etwa 150 Jahren in dem deswegen nach ihm benannten „Pastorengang“ zwischen den engen Felsspalten hängen blieb und mithilfe von Öl erst nach Stunden befreit wurde. Ebenfalls ein Highlight des Rundgangs ist die Erkenntnis, dass über einen anderen Zugang als den heutigen bereits Jahrhunderte vor der Entdeckung Bergbau im Inneren betrieben wurde. Spuren im Gestein deuten klar darauf hin. Nicht nur die Augen der drei Kinder leuchten bei den Erzählungen von Sven Eisenbach. Als er die Lampen ausschaltet und das Schwarzlicht auf die Wand hält, leuchtet diese fluoreszierend nach. Demnächst soll es auch eigene Schwarzlicht-Führungen geben (siehe Kasten). Und leuchtend endet auch die Führung mit einem akustisch untermalten Farbenspiel, das die Entstehung des 1.200 Meter langen Naturwunders zusammenfasst.

 

 

Das benachbarte Windloch misst zwar ein Vielfaches an Länge und bildete vor Urzeiten mit der heutigen Schauhöhle ein zusammenhängendes System, doch die Entdeckung vor einigen Jahren bescherte auch dem Team von der Aggertalhöhle einen Besucheranstieg. Rund ein Drittel mehr als in früheren Jahren lassen sich seither die Hölle zeigen.

 

Bereits im vergangenen Jahr verzeichnete man mit 5.500 Gästen einen Besucherrekord. In dieser Saison - die Höhle ist im Winter wegen Fledermäusen geschlossen - möchten die Pächter die Marke von 6.000 Besuchern knacken und dabei sollen nicht nur die Popularität des Nachbarn, sondern eben auch die Illumination und die Erzählungen des Höhlenforschers helfen. 

 

Veranstaltungen in der Aggertalhöhle

 

 

  • Am Samstag, 17. Mai, findet  eine Spendenaktion zugunsten des Kinderhospizes „Balthasar“ in Olpe statt. Alle Eintrittsgelder und übrigen Einnahmen des Tages werden gespendet. Mit dabei sie Freunde des Oelchenshammers und Vertreter der Biologischen Station und von „Das Bergische“. Es gibt Mitmachaktionen und eine Tombola.

 

  • An jedem letzten Samstag im Monat, um 15:15 Uhr, findet die laut Sven Eisenbach deutschlandweit einzigartige Führung „CSI - Auf den verborgenen Spuren“ mit Schwarzlicht statt. Das Mindestalter beträgt zwölf Jahre, maximal zwölf Teilnehmer sind möglich. Voranmeldung erforderlich.

 

  • Jeweils am Samstag, 10. Mai und 12. Juli, gibt es die Themenführung „Ungelöst - Rätsel aus der Vergangenheit"  und am 14. Juni und 9. August findet der spezielle Rundgang „Von Gebirgen und Höhlen“ statt. Fragen nach der Entstehung und vorhandenen Spuren werden dabei jeweils beantwortet.  

 

Anmeldungen und weitere Informationen: aggertalhoehle.de

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