LOKALMIX

Monti-Mobilität jetzt in ganz Wiehl und Nümbrecht

us; 04.07.2023, 18:30 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Nach dem erfolgreichen Start von monti in Wiehl, weiten sie das Pilotprojekt nun auf Nümbrecht aus: Corinna Güllner (v.l.), Hilko Redenius, Jochen Hagt und Ulrich Stücker.
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Monti-Mobilität jetzt in ganz Wiehl und Nümbrecht

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us; 04.07.2023, 18:30 Uhr
Nümbrecht- Heute wurde die umfangreiche Erweiterung des Bediengebietes des flexiblen OVAG-Fahrdienstangebotes vorgestellt.

Von Ute Sommer

 

Als gemeinsames Pilotprojekt von Oberbergischem Kreis, der Stadt Wiehl und der OVAG ging das flexible Personenbeförderungskonzept „monti“ im November 2021 an den Start und erstreckte sich anfangs auf einen Korridor zwischen dem Wiehler Zentrum und Drabenderhöhe. Ab Juni 2022 wurde das Mobilitätsangebot auch auf den Bereich Bielstein ausgeweitet, hat bis dato knapp 18.000 Fahrten  durchgeführt. Als flexibles On Demand-Angebot, das unabhängig von festen Linien und Fahrplänen funktioniert, hielt „monti“nicht nur an allen 42 ÖPNV-Haltestellen, sondern darüber hinaus auch an 67 virtuellen Stopps, wobei die Laufdistanz zu den Haltepunkten maximal 350 Meter beträgt. Die Kurve der Fahrgastzahlen steigt kontinuierlich an und die durchschnittliche Kundenbewertung kratzt mit 4,9 von 5 Sternen an der Bestnote.

 

Ab heute können auch die Einwohner Nümbrechts und die seiner 91 Außenorte von der „Monti-Mobilität“ profitieren, denn der Ort  hat sich dem Pilotprojekt als vierter Kooperationspartner angeschlossen. Die Erweiterung finanziert sich mithilfe des Bundesförderungsprogramms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ und ermöglicht die fünffach vergrößerte Ausweitung des Bediengebietes in Wiehl und Nümbrecht, mit mehr als 600 Haltestellen für ca. 42.000 Nutzer. Auf dem Nümbrecher Marktplatz wurde das Projekt vorgestellt.

 

[Die Mitarbeiter oberbergischer Taxiunternehmen protestierten gegen das flexible Fahrdienstangebot des ÖPNV.]

 

Der Landrat des Oberbergischen Kreises, Jochen Hagt betonte die Bemühungen seiner Behörde, den Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum nach vorn zu bringen. Dazu zählten neben dem optimierten OVAG-Streckennetz und dem Projekt „OFT! Oberberg fährt im Takt“, auch „monti“ als neues Instrument, das jedem Nutzer die Chance biete, sich im Rahmen des ÖPNV kostengünstig zu bewegen. Nach den positiven Erfahrungen der Pilotphase in Wiehl begrüßte er die Ausweitung des Angebotes für flexiblen Personenverkehr ausdrücklich und dankte den Kooperationspartnern sowie den Kollegen vom Amt für Planung, Entwicklung und Mobilität für ihre konstruktive Zusammenarbeit. „Da der ÖPNV in unserer Kommune bisher so gut wie gar nicht stattfindet, ist dies ein Quantensprung für uns“, zeigte sich Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius bei der heutigen Projekt-Präsentation auf dem Marktplatz begeistert vom erweiterten Mobilitätskonzept.

 

So stellten die 342 Monti-Haltestellen auf Nümbrechter Gemeindegebiet nicht nur die verbesserte Erreichbarkeit touristischer Naherholungsziele sicher, sondern vereinfachten auch die Anbindung an Reiseverkehrsknotenpunkte  wie Flughafen und ICE-Bahnhof. „Wiehl freut sich, es freut sich sogar sehr“, bekannte Rathauschef Ulrich Stücker, denn im Laufe der eineinhalbjährigen Erprobungsphase seien zahlreiche Anfragen auf Ausweitung des Angebotes in der Verwaltung aufgelaufen. Der neue Verkehr optimiere nicht allein die Klimabilanz, sondern sei entscheidender Faktor für die Standortattraktivität.

 

Die Geschäftsführerin der OVAG, Corinna Güllner, rekapitulierte nochmals die Rahmenbedingungen des Versuchsprojekts, das als Angebotsform im Personenbeförderungsgesetz zwischen Taxi und Bus angesiedelt ist. Zur Steigerung der Effizienz bündele das Software-gesteuerte Buchungssystem die Fahrtwünsche zur Zielhaltestelle. Durch elektronische wie auch telefonische Buchungsmöglichkeit sei ein niedrigschwelliger Zugangsmodus für Kunden aller Generationen gewählt. Für die Startphase stehen sechs Fahrzeuge für Nümbrecht und Wiehl bereit, eine Flotte deren Umstellung auf reinen Elektro- oder Hybridantrieb geplant ist. Parallel zur Präsentation nutzten die oberbergischen Taxi-Unternehmen Lang, Gossmann, Fell und Hihn und Taxi Dieter die Gelegenheit, um mit Plakaten und Trillerpfeifen auf dem Marktplatz und einem hupenden Taxi-Korso durch den Ort ihren Protest gegen das monti-Mobilitätkonzept zum Ausdruck zu bringen.

 

Bedienzeiten

 

Montag bis Donnerstag: 6  bis 22 Uhr

Freitag: 6 bis 24 Uhr

Samstag: 8 bis 24 Uhr

Sonntag: 8 bis 22 Uhr 

 

Weitere Informationen zu monti gibt es hier.

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KOMMENTARE

1

Super. Jetzt darf ich als Steuerzahler noch mehr dafür bezahlen das andere bequem von A nach B kommen. Wofür gibt es eigentlich Taxis? Aber die sind natürlich teurer als Monti.
Wenn Monti nur auf den reinen Buslinien unter Nutzung dieser Haltestellen fahren würde, könnte man das noch verstehen. Aber so ist es ein steuerfinanziertes Taxi. Naja, "der Staat" hat es ja.

Ein Wiehler, 05.07.2023, 09:21 Uhr
2

Eine sinnvolle Maßnahme für den Klimaschutz und erfreulich für alle Menschen, die erkennen, wie notwendig Klimaschutz in allen Bereichen ist! Vielleicht ist es für die Mitarbeitenden der Taxi-Unternehmen eine Überlegung wert, sich bei der OVAG zu bewerben - die OVAG hat des öfteren darauf aufmerksam gemacht, dass Fahrer*innen gesucht werden!

Cornelia Lang, 05.07.2023, 13:59 Uhr
3

Konkurrenz belebt das Geschäft, da sollen Sich die Taxiunternehmer mal bloß nicht aufregen!

Klaus Unger, 05.07.2023, 14:42 Uhr
0 von 800 Zeichen
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