LOKALMIX

MVZ-Nachfolge: Neue Praxis eröffnet am 1. September

pn, Red; 29.08.2023, 11:25 Uhr
Archivfoto: Peter Notbohm ---- Seit dem 7. Juli ist das „Hausarztzentrum Gummersbach“ geschlossen. Ab Freitag öffnet in den Räumlichkeiten nun die Nachfolgerin.
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MVZ-Nachfolge: Neue Praxis eröffnet am 1. September

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pn, Red; 29.08.2023, 11:25 Uhr
Gummersbach - Hausarztpraxis Feryal Hoch soll langfristige Lösung bieten - Temporäres Behandlungsangebot der KVNO im Gesundheitsamt wird zum 31. August eingestellt.

Kranke und Patienten aus dem Gummersbacher Raum können aufatmen. Nach der Schließung des insolventen „Hausarztzentrums Gummersbach“ in Derschlag vor sechs Wochen (OA berichtete) wird die neue Hausarztpraxis Feryal Hoch zum 1. September ihren Betrieb planmäßig in den Räumen des ehemaligen Investor-betriebenen MVZ an der Kölner Straße 2 aufnehmen. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) am Dienstagvormittag mit. Man habe die Weichen für eine „langfristige Lösung vor Ort“ gestellt: Die zulassungsrechtlichen Schritte seien abgeschlossen, die neue Praxis werde mit Mitteln aus dem Strukturfonds gefördert.

 

Mit der Öffnung endet parallel das Behandlungsangebot, das die KVNO kurzfristig und in Ergänzung zu den lokalen Versorgungsstrukturen im Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises eingerichtet hat (OA berichtete). Die in der Zeit vom 1. bis zum 31. August eingerichtete Anlaufstelle sollte vor die umliegenden Hausarztpraxen entlasten, die sich bereiterklärt hatten, ehemalige Patienten des MVZ in der Überhangsphase medizinisch zu versorgen. Laut Angaben der KVNO habe diese Interimslösung entscheidend dazu beigetragen, die Versorgungssituation in Derschlag nach der Schließung des MVZ während der Ferienzeit zu stabilisieren.

 

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„Es freut uns sehr, dass die Menschen in Derschlag nun wieder zur Normalität zurückkehren können. Als KV Nordrhein war uns daran gelegen, schnell für geregelte Verhältnisse zu sorgen, damit niemand ohne hausärztliche Betreuung dasteht“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KVNO, Dr. med. Frank Bergmann. Seinen Dank richtete er an die Kollegen, die in den vergangenen Wochen eingesprungen sind. Zudem dankte er dem Oberbergischen Kreis und der Stadt Gummersbach für die „gute und vertrauensvolle“ Zusammenarbeit. Dass die Neuansiedlung einer Praxis so schnell gelungen sei, mache ihn stolz und beweise, dass man mit der ärztlichen Selbstverwaltung rechnen könne, wenn es um tragfähige Konzepte für die ambulante Versorgung gehe.

 

Auch Landrat Jochen Hagt freut sich über die schnelle Lösung: „„Die Übergangslösung in den Räumlichkeiten meines Gesundheitsamtes war ein guter Kompromiss, um bis zu dem Start der neuen Einzelpraxis die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Wir alle sind sehr froh, dass ab dem 1. September 2023 nun wieder eine Versorgung vor Ort vorhanden ist.“  Ähnlich äußert sich Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein: „Ich freue mich, dass es gemeinsam mit dem Landrat und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein gelungen ist, das medizinische Nahversorgungsangebot im Stadtteil Derschlag wiederherzustellen.“

 

Schwierige Nachwuchsgewinnung

 

Eine der zentralen Herausforderungen der KVNO bleibt die Suche nach medizinischem Nachwuchs. Um Ärztinnen und Ärzte für eine Tätigkeit in einer Haus- oder Facharztpraxis zu gewinnen, wird die KVNO Anfang nächsten Jahres eine „Landpartie“ im Oberbergischen Kreis veranstalten. Das Format soll Mediziner die Möglichkeit bieten, sich über Wege in die Niederlassung oder Anstellung sowie die unterschiedlichen Praxisformen zu informieren.

 

Darüber hinaus stellt die KVNO im Mittelbereich Gummersbach – dazu gehören neben Gummersbach auch Bergneustadt, Reichshof, Wiehl und Marienheide – im Rahmen des Strukturfonds Mittel in Höhe von jeweils bis zu 70.000 Euro für die Neugründung oder Übernahme einer hausärztlichen Praxis sowie bis zu 50.000 Euro für die Anstellung von Hausärzten bereit. Mehr Informationen zur Landpartie und den Fördermöglichkeiten gibt es hier.

KOMMENTARE

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Das ist doch wieder einmal Augenwischerei.. Wie soll eine Ärztin die 4.000 Patienten des MVZ auffangen? Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden. Hier muss deutlich nachgebessert werden. Wahrscheinlich können sie am 1. September noch mehr Ordner wie bei der Eröffnung vom Haus des Döners einsetzen.

Peter Schmitz, 30.08.2023, 07:42 Uhr
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