LOKALMIX
Neuer Markt soll Vorzeigecharakter haben
Engelskirchen – Bauarbeiten für neuen Rewe-Markt im Ründerother Zentrum liegen im Plan – Familie Lamm bleibt an Bord – Eröffnung im Frühjahr 2025.
Von Lars Weber
Seit August müssen die Ründerother etwas weiter für ihren Wocheneinkauf fahren. Seitdem hat der Rewe-Markt in der Hüttenstraße, also direkt dran am Ortszentrum, geschlossen, damit am selben Ort ein neuer, moderner Markt entstehen kann. Noch etwa ein Jahr werden sich die einstigen Stammkunden auch noch gedulden müssen. Spätestens im Frühjahr 2025 sollen die Pforten wieder täglich geöffnet werden. Dass sich das Warten lohnen wird, davon sind alle Beteiligten überzeugt, wie sie heute bei einer symbolischen Grundsteinlegung betonten.
Der Markt bleibt auch mit dem Neubau unter dem Dach der Rewe-Gruppe. Ebenso wenig umstellen müssen sich Kunden bei der Marktleitung. Schon vor dem Abriss der alten Immobilie kümmerte sich die Kaufmann-Familie Lamm dort seit zwölf Jahren um die Geschäfte. Erst Andreas Lamm, und später sein Sohn Michael, der auch mit dem Neustart wieder Marktleiter sein wird. Andreas Lamm bleibt aber als Mentor im Hintergrund involviert. „Ich danke meinem Vater für seine Weitsicht und seine Führung“, so Michael Lamm.
Realisiert wird der Bau vom Eigentümer des Geländes, der Synvest, einem Immobilieninvestor aus den Niederlanden. David van der Wal hob die Gründe für das hohe Invest in Ründeroth heute hervor. „Wir haben hier starke Partner, der Standort hat Historie.“ Der Markt sei ein Vorzeigeprojekt, wie man in Kleinstädten für eine gute Nahversorgung sorgt.
[Bereits im September vergangenen Jahres haben die ersten Arbeiten für den Rewe-Neubau in Ründeroth begonnen. Der nächste Meilenstein sei die Erstellung der Dachkonstruktion (Holzleimbinder) und im Anschluss die Herstellung des Daches.]
Der alte und künftige Marktleiter Michael Lamm sagte, dass die neuen Räume aufgeräumter und klarer strukturiert werden seien als noch zuvor. Auf einer leicht vergrößerten Verkaufsfläche von rund 1.600 Quadratmetern wird es weiterhin eine große Obst- und Gemüseabteilung geben, ebenso wie eine Fleisch- und Frischetheke. „Wir werden viel Wert auf Regionalität legen.“ Zudem werde der Abholservice integriert. Alles soll auf dem neuesten Stand der Technik sein.
Dies gelte auch für das Gebäude selbst. Dieses sei ein Green Building Gebäude, welches architektonisch an das Ortsbild von Ründeroth angepasst sei. So bleibt die bereits bestehende Grauwacke-Giebelwand des ehemalig auf diesem Gelände befindlichen Fabrikgebäudes erhalten und wird in das neue Gebäude integriert. Der Markt werde ausschließlich mit der Abwärme der Kältetechnik und einer Wärmepumpe geheizt und somit zu 100 Prozent mit zertifiziertem Grünstrom betrieben. Ausführende Baufirma ist das Unternehmen Haske Bau aus Oelde.
[Die historische Front behält das Gebäude.]
Kunde im alten Markt war auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, der in Ründeroth wohnt. „Es ist gut und wichtig, eine zentrale Einkaufsstätte im Ort zu belassen. Das ist ein Meilenstein für die Infrastruktur.“ Häufig würden inzwischen aufgrund von Platzproblemen die größeren Märkte auf die grünen Wiesen außerhalb ziehen. Er freut sich, dass es in Ründeroth anders gekommen ist und mit der Fassade ein Stück Geschichte erhalten wird. Früher habe dort die Ründerother Hütte gestanden. Jahrhundertelang sei dort Bergbau betrieben und Eisen geschmolzen worden. „Es ist wichtig zu zeigen, wo die Wurzeln liegen.“ Er hofft, schnellstmöglich dort wieder selbst einkaufen gehen zu können.
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