LOKALMIX

Noch kein zweites Münster, aber eine Verbesserung

pn; 21.09.2022, 16:30 Uhr
WERBUNG
Foto: Peter Notbohm ---- Klimaschutzmanager Felix Borscz (l.) und Jürgen Hefner, Technischer Beigeordneter der Stadt Gummersbach erhoffen sich eine Verbesserung der Radinfrastruktur.
LOKALMIX

Noch kein zweites Münster, aber eine Verbesserung

  • 3
pn; 21.09.2022, 16:30 Uhr
Gummersbach – Bürger müssen sich an neue Schilder gewöhnen - Die Stadt öffnet acht Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen.

Von Peter Notbohm

 

Die Anbindung von Windhagen ans Lindengymnasium per Fahrrad war sogar schon Thema einer Facharbeit eines Oberstufenschülers. Nun hat die Stadt Gummersbach Ideen daraus aufgegriffen und die Marktstraße für den Radverkehr in der Gegenrichtung geöffnet. Radler müssen nicht mehr über die vielbefahrene Kreuzung am Einkaufszentrum Bergischer Hof fahren, sondern können unmittelbar vorher nach links in die Einbahnstraße abbiegen.

 

Die Marktstraße ist damit eine von acht Einbahnstraßen (Von-Steinen-Straße, Andienungsstraße, Nordstraße, Blücherstraße, Am Wehrenbeul, Yorckstraße und Jägerstraße) im Stadtgebiet, in denen das nun auch legal möglich ist. Vor dem Hintergrund der Mobilitätswende hatte die Stadt Gummersbach in den vergangenen Monaten mit dem Kölner Planungsbüro VIA ein Radverkehrskonzept erstellt. Vorrangiges Ziel: Die Verbesserung der Radinfrastruktur. Dazu zählt auch die Öffnung von Einbahnstraßen in der Gegenrichtung. In einer Novellierung des Straßenverkehrsrechts hatte der Gesetzgeber dies im vergangenen Jahr unter bestimmten Voraussetzungen (Mindestbreite vier Meter und Tempo 30) vorgeschrieben.

 

WERBUNG

„Die Mobilitätswende ist in aller Munde. Auch wir beschäftigen uns natürlich damit“, sagte Jürgen Hefner, Technischer Beigeordneter der Stadt Gummersbach heute beim Ortstermin an der Marktstraße. Man wolle den Fuß- und Radverkehr deutlich stärken. Die Zeiten, in denen der gesamte Verkehr dem Auto untergeordnet wird, seien vorbei. „Es geht darum, Umwege zu vermeiden und den Radverkehr in Nebenstraßen zu verlagern“, verspricht sich Klimaschutzmanager Felix Borscz einen Gewinn für alle Radfahrer.

 

Insgesamt zehn Einbahnstraße habe man im Stadtgebiet geprüft. In der Straße „Am Einhorn“ habe man sich aufgrund der kurvigen, steilen Strecke dagegen entschieden. In der Körnerstraße sei die Lage aufgrund der vielen Grundschüler und der parkenden Autos zu unübersichtlich. An den acht geöffneten Einbahnstraßen werden in den nächsten Tagen durch den städtischen Bauhof neue Schilder („Radfahrer frei“ und „Radverkehr von links und rechts“) montiert, dazu Markierungen auf der Fahrbahn angebracht.

 

Dass durch die neue Abbiegemöglichkeit an der Marktstraße für Radfahrer eine neue Gefahrenstelle geschaffen wurde, glaubt Hefner nicht: „Wir sehen das hier nach Absprache mit der Polizei unkritisch, wollen den Bürger aber auch für die neuen Beschilderungen und Markierungen sensibilisieren. Im Straßenverkehr gilt die gegenseitige Rücksichtnahme.“ Gummersbach werde zwar kein zweites Münster, dennoch erhofft man sich eine deutliche Verbesserung der Situation für Radfahrer.

KOMMENTARE

1

Eine sehr gute Idee, nur bin ich gespannt wie die Radfahrer von der viel befahrenen Kaiserstadt nach links in die Marktstand abbiegen wollen. Und noch eine Bitte. Bitte erklärt den Radfahrern den Sinn und Zweck von Radwegen die für teuer Geld gebaut wurden. Besonders die ambitionierten Rennradfahrer wissen damit wenig anzufangen.

Michael Schmidt, 21.09.2022, 20:00 Uhr
2

Dann lassen wir uns mal überraschen - ich halte nichts davon. Auch in Fußgängerzonen ist es der reinste Horror wenn die einem um die Ohren fahren als wenn der Teufel hinter ihnen her wäre. Denn - Radfahrer verlassen sich in der Regel auf ihren Schutzengel, mißachten nachweislich 90% aller Verkehrsregeln und sind überwiegend mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs. Erwischt werden sie fast nie, ein Kennzeichen haben sie nicht und eine Pflichtversicherung brauchen sie nicht. Doch, ich habe auch ein Fahrrad, aber auch alle Führerscheine und gehe gerne und viel zu Fuß - wenn keine Radfahrer unterwegs sind.

Alter Oberberger , 22.09.2022, 13:11 Uhr
3

Von Windhagen kommend, als Linksabbieger in die Marktstraße? Diese Idee ist offensichtlich nie im morgendlichen Straßenverkehr ausprobiert worden, und dazu absolut unsinnig! Unterhalb des Mertenparks fährt der Fahrradfahrer, der Richtung Schulen will, in die (viel schönere) Straße "Am Kehrberg" und kommt vollkommen vorschriftsmäßig in die Marktstraße und über "am Einhorn" in die von Steinen Straße" . Manche Sachen sollten halt mit den betroffenen abgesprochen werden, bevor sie für viel Geld abgesprochen werden! Das fahren in fußgängerzonen und auf dem Gehweg ist für Fahrradfahrer verboten! Und der umsichtige Fahrradfahrer tut es nicht! Leider ist das Radfahren in Gummersbach immer noch sehr gefährlich un jedem schüler abzuempfehlen!

Fahrradfahrerin aus windhagen, 23.09.2022, 07:56 Uhr
0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG