LOKALMIX
Windräder: Offene Fragen sollten geklärt werden
Engelskirchen - Gestern hatte die Gemeinde zu einer Veranstaltung zum Thema Windkraft ins Schulzentrum Walbach eingeladen - Rund 300 Bürger informierten sich.
Von Leif Schmittgen
Für Marcel Siebertz, den Fachbereichsleiter Technische Dienste bei der Gemeinde Engelskirchen, war der Auftrag klar: „Wir möchten mit der Infoveranstaltung zur Windenergie offene Fragen aus der Bürgerschaft klären“, so Siebertz. Und jene Zielgruppe war in Scharen in das Schulzentrum Walbach nach Ründeroth gekommen, rund 300 Gäste zählten die Organisatoren - neben Siebertz unter anderem auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Michael Advena vom Bauamt. Vertreter der örtlichen Ratsfraktionen sowie der Vorstand des im vergangenen Jahr gegründeten Vereins „Bürgerenergie Engelskirchen“ waren ebenfalls zugegen.
Hauptprotagonisten waren die drei Projektierer von „Westfalenwind“, „REA“ und „ABO Wind“, die an Ständen ihre Vorhaben im Detail präsentierten. „Es ist schade, dass Westfalenwind keine Visualisierungen mitgebracht hat“, wunderte sich Wolfgang Brelöhr (SPD) über fehlende Präsentationswände des Unternehmens. Die Übrigen dagegen hatten Fotomontagen der möglichen Windradstandorte an großen Stellwänden platziert. Jene Firma ist mit ihren Planungen unterhalb von :metabolon schon weiter fortgeschritten als die Mitbewerber. Deshalb hatte man auf das Mitbringen der in der Ausschusssitzung im Februar gezeigten Bilder verzichtet. Die Vertreter verwiesen stattdessen auf die Onlineverfügbarkeit der Fotos im Rahmen des Beteiligungsverfahrens.
Fragen der Besucher gab es beispielsweise zu möglichen Schattenwürfen und Geräuschentwicklung der bis zu 250 Meter hohen Anlagen. Entsprechende Gutachten der Anbieter gaben Aufschluss und sollten Bedenken nehmen. Strittig bis dato ist auch die Anzahl: Bis zu 15 Windräder könnten künftig im Gemeindegebiet Strom erzeugen (OA berichtete). Ganz hoch im Kurs stand die Frage nach Beteiligungsmöglichkeiten an solchen Anlagen.
Weil die Projektierer ihre Standorte einzeln geplant haben, kommt es mancherorts zu Überschneidungen im Gebiet, war den Beteiligten aufgefallen: „Zunächst geht es darum die Gesamtfläche im Regionalplan auszuweisen“, sagte Siebertz. Details könnten später noch korrigiert werden. Im Sommer hat die Gemeinde Gelegenheit, entsprechende Wünsche bei der Bezirksregierung in Köln zu äußern. „Wir werden die gewonnenen Erkenntnisse nun ausarbeiten und diese während der Ausschusssitzung im Mai der Politik vorstellen“, so Siebertz zum weiteren Verfahren. Dann werde sich entscheiden, ob und auch in welcher Größenordnung das Gemeindegebiet frühestens in fünf Jahren mit Strom aus Windenergie versorgt wird.
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