LOKALMIX

Offene Türen und offene Herzen

lz; 03.08.2024, 17:30 Uhr
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Fotos: Lene Zautke --- Auf der Palliativstation, die von Nicole Schrade (vorne rechts) geleitet wird, fand das Sommerfest statt.
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Offene Türen und offene Herzen

lz; 03.08.2024, 17:30 Uhr
Waldbröl - Die Palliativstation des Krankenhauses Waldbröl öffnete zum Sommerfest ihre Pforten - Informationen über Patientenversorgung und Pflegeangebote - Buntes Rahmenprogramm.

Von Lene Zautke

 

Hemmschwellen abbauen, Ängste nehmen und Aufmerksamkeit für die Palliativversorgung schaffen, das waren die Ziele des Tages der offenen Tür im Kreiskrankenhaus Waldbröl. Das Sommerfest der örtlichen Palliativstation erlaubte unter der Federführung von Stationsleiterin Nicole Schrade Einblicke in die Schmerzbehandlung und Versorgung schwerkranker Menschen und verband dies mit einem bunten Festprogramm. Neben regelmäßigen Stationsführungen standen eine Greifvogelschau der Falknerei Bergisch Land sowie Kurzvorträge zur tiergestützten Therapie durch Christoph Pech auf dem Plan.

 

[Der Hundetrainer Christoph Pech klärte über tiergestützte Therapiemöglichkeiten auf.]

 

Wie Schrade erklärte, befasst sich die Palliativmedizin mit der Behandlung und Versorgung von Patienten mit schwerwiegenden und fortschreitenden Erkrankungen. Dabei bestehe das übergeordnete Ziel der palliativen Betreuung in der Unterstützung eines selbstbestimmten und möglichst beschwerdefreien Lebens. Wobei die Stationsleiterin betonte, dass es sich dabei nicht um eine Sterbestation handle: „Unser Hauptauftrag besteht darin, dass wir der Zeit der Patienten Leben geben." Das 18-köpfige Pflegeteam macht es sich somit zur täglichen Aufgabe, dem verbleibenden Leben der zu Betreuenden eine Bedeutung zu verleihen, ihre Wünsche zu erfüllen und ihnen die Angst vor dem Sterben zu nehmen.

 

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In dem Zusammenhang weist Schrade besonders auf den allgemein bekannten Pflegenotstand hin.  Mit seinen zehn Einzelzimmern ist die örtliche Palliativstation durchgehend ausgelastet, was zusätzlich durch verfügbare Angehörigenzimmer und volle Wartelisten verstärkt wird. Umso entscheidender sei der Einsatz durch ehrenamtliche Helfer wie die Grünen Damen und Herren. Diese zeigten auch am Sommerfest ihre selbstlose Unterstützung, indem sie für die Verpflegung durch eine Bergische Kaffeetafel sorgten.

 

[Eine Führung der Stationsleiterin Nicole Schrade durch die Palliativstation bot umfassende Informationen für die Besucher.]

 

Der Hundetrainer Christoph Pech zog mit seiner fünfjährigen Deutschen Dogge Hannes unzählige Blicke auf sich. Der Experte für tiergestützte Therapien brachte den Besuchern an diesem Nachmittag die Bedeutung von Therapiehunden in der Palliativversorgung näher. Er machte deutlich, dass Hunde nicht nur Freude und Trost bringen, sondern genauso Möglichkeiten für Gespräche und emotionale Bindungen bieten: „Der Therapiehund sorgt nicht nur für leuchtende Augen, er öffnet regelmäßig auch Türen zum Herzen sowohl von Patienten als auch von Angehörigen." Während Pech selbst mit seinen Tieren den Patienten nur bei Bedarf Besuche abstattet, steht die feste Integration eines Therapiehundes für die Palliativstation in Planung. „Ein Therapiehund vor Ort macht die Abteilung noch lebendiger und lenkt den Fokus weg von trüben Gedanken”, meinte Pech.

 

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Greifvogelschau der Falknerei Bergisch Land. Dabei sorgte Ramon Raddei mit seinem Weißkopfseeadler Goliath für besonderes Aufsehen. Genauso staunten die Besucher über einen afrikanischen Kappengeier, Uhus, Wüsten- und Mäusebussards sowie einen Malaienkauz. Eine Hüpfburg, Kinderschminken und Livemusik sorgten für zusätzliche Unterhaltung beim Sommerfest.

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