LOKALMIX

Orgelweihe mit dem Erzbischof

Red; 27.06.2023, 14:55 Uhr
Fotos: Christoph Buchen --- Kardinal Woelki segnete die neue Gertrudisorgel.
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Orgelweihe mit dem Erzbischof

Red; 27.06.2023, 14:55 Uhr
Morsbach – Rainer Maria Kardinal Woelki hat die neue Gertrudisorgel in der Basilika St. Gertrud gesegnet.

In Zeiten, in denen Kirchen eher geschlossen werden, ist die Weihe einer neuen Orgel eine Seltenheit. Wie die Katholische Kirchengemeinde Morsbach Anfang dieser Woche mitteilte, hat eine solche Orgelweihe am 18. Juni in der Basilika St. Gertrud in Morsbach stattgefunden. Rainer Maria Kardinal Woelki segnete die neue Gertrudisorgel im Rahmen einer Vesper mit Weihwasser und Weihrauch. Über einhundert Besucher und zahlreiche Mitwirkende, wie Musiker, Sänger, Messdiener und mehrere Priester, nahmen an der Feierlichkeit teil.

 

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Woelki dankte dem Kirchenvorstand, dem Orgelbauausschuss und den vielen Spendern für ihren Einsatz: „Durch die Musik werden wir in der Tiefe unserer Seele angerührt. Deshalb gehören in der biblischen Tradition der Gesang und die Musik ganz wesentlich zum Gottesdienst.“ Der Kardinal verglich die Orgel im Aufbau und in ihrer Funktionsweise mit der Kirche im Ganzen: „Das Pfeifenwerk ist in einzelne Register gegliedert. Die Klänge dieser Pfeifen können sehr unterschiedlich sein: Laut, leise, hoch, tief, schrill, je nach Beschaffenheit. Jeder einzelne Klang an seinem Platz ist aber unverzichtbar für den Gesamtklang.“

 

[Adam Lenart, ehemaliger Organist an St. Gertrud, gab ein Kurzkonzert.]

 

Dem Organisten und Seelsorgebereichsmusiker Dr. Dirk van Betteray war es dann überlassen, mit einer Improvisation die neue deutsch-romantische Gertrudisorgel erklingen zu lassen. Pfarrer Tobias Zöller erinnerte in einer kurzen Ansprache daran, dass er wegen der hohen Kosten zunächst an den Einbau einer gebrauchten Orgel gedacht hatte. „Der rührige Orgelbauausschuss favorisierte aber eine komplette Neuanfertigung.“ Heute sei er froh, dass sich der Ausschuss durchgesetzt habe, „haben doch immerhin 300 namentlich bekannte Spender und zahlreiche Unbekannte dazu beigetragen, dass am Ende ein Betrag von rund 400.000 Euro zusammengekommen ist.“ Zusammen mit einem Zuschuss des Erzbistums Köln in Höhe von 40.000 Euro hätte die neue Orgel finanziert werden können.

 

[Personen, die an der Entstehung der neuen Orgel maßgeblich beteiligt waren (v.l.n.r.): Organist Adam Lenart, Roman Seifert (Inhaber der Orgelbauwerkstatt Seifert in Kevelaer), Marco Ellmer (Intonation, Fa. Seifert) und Organist Dr. Dirk van Betteray.]

 

Bürgermeister Jörg Bukowski war es überlassen, ein Grußwort zu sprechen: „Rund 400.000 Euro, eine unglaubliche Summe, sind durch Spenden zusammengetragen worden, um in dieser ehrwürdigen, 800 Jahre alten Basilika wieder eine Orgel zum Erklingen zu bringen.“ Der Bürgermeister zeigte sich beeindruckt von dem Erlebten: „Nicht weniger als ein historischer Tag in der Geschichte der Katholischen Kirchengemeinde und der Basilika St. Gertrud Morsbach und damit auch für die Zivilgemeinde ein außergewöhnliches Ereignis, welches von bleibendem Wert ist.“

 

Die neue Orgel hat 1.480 Pfeifen, 26 Register mit Zimbelstern und Physharmonika. Letztere wurde 1847 von dem deutschen Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker (Ludwigsburg) erbaut und stammt aus einer Orgel aus Lambsheim (Pfalz). Weitere Informationen zur Orgel sind in einer 20-seitigen bebilderten Festschrift von Christoph Buchen mit dem Titel „Die neue Orgel von St. Gertrud Morsbach – Eine Chronik ihrer Entstehung 2002-2023“ zu finden. Die Festschrift liegt, solange der Vorrat reicht, kostenlos in der Basilika aus.

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