Morsbach - Mit dem Programm ihrer "Kölschen Weihnacht" stimmte die Kölner Kultband das Morsbacher Publikum bestens auf das bevorstehende Fest der Feste ein.

Nein, man muss nicht extra in die Metropole am Rhein aufbrechen, um die stimmungsvolle Vorfreude auf das Christfest einzufangen. Ja, man kann sie auch direkt vor der Haustüre erleben, wenn die Paveier im Rahmen ihrer "Kölschen Weihnacht" abwechslungsreiche Ohrenbonbons und Hörgeschenke vor Ort auspacken. In den Genuss dieser XXL-Bescherung, die mit erstklassigen Bühnenkünstlern angereichert war, kamen die Besucher in der Morsbacher Kulturstätte, wo die Band die wandlungsfähige Bandbreite ihres unterhaltsamen Repertoires auf die Bühne brachten.

 

[Musikalisches und schauspielerisches Highlight war der "Heilich Abend auf dem Dom".]

 

Wie gewohnt in kölscher Mundart servierte das Sextett jede Menge akustischer Weihnachtspräsente, von besinnlich und piano, bis hin zu komisch und mitreißend. Selbstverständlich gab es mit "D´r Winter es jekumme", "Nit alle Engel han Flüjel" und "Für alle Minsche" die Originale in Paveier pur-Version, doch wenn dann Hymen wie "Wenn mir uns all he verstonn" und "Ben he doheim" vom Timbre des Kölner Rundfunk-Streichquartetts veredelt wurden, erreichte die kölsche Weihnacht fast sinfonische Dimensionen.

 

[Der Auftritt der Sopranistin Constanze Störk erinnerte an einen großen Opernabend.]

 

Saukomischer Kontrapunkt dazu war der "Heilich Abend auf dem Dom", bei dem ein in Mäntel, Schals und Plümmelmützen gewandetes Paveier-Blasquartett das Publikum an einem frostigen Winter-Auftritt auf Kölns Wahrzeichen teilhaben ließ.  Zwischendurch gehörte die Bühne den mitgebrachten Gästen, die dem Programm besondere Sahnehäubchen aufsetzten. Mit "Wann kommt du Weihnachtsmann" und "Hinger de Stääne" eroberten die zehnjährigen Nachwuchstalente Sofia und Anastasia von der Colonia Academy-Musikschule die Herzen der Zuschauer im Sturm. Als authentische kölsche Newcomer-Band, mit jeder Menge Gefühl für hymnischen Pop und atmosphärisch dichte Balladen reichten "Auerbach" ihre musikalische Visitenkarte im Auditorium rüber.

 

[Marc Metzger brachte die Zuhörer mit beseeltem Blödsinn zum Brüllen.]

 

Einen besonders glanzvollen Augenblick verschenkte die Sopranistin Constanze Störk mit der großartig intonierten Puccini-Arie "O mio babbino caro" und dem "Ave Maria" von Franz Schubert. Für den atmosphärischen Übergang von Fest zu Feier sorgten die Paveier mit "Leever Jott jev uns Zick", bevor Mark Metzger die Zuhörer mit seinem typisch beseelten Blödsinn zum Brüllen brachte. "Schöne Halle, sieht aus als hätte sich in den 70ern jemand seine Diplomarbeit geschreinert", lobte die begnadete Quasselstrippe das Ambiente der Kulturstätte. "Glauben sie etwa, ich fahr so lange, um mich zu benehmen?", legte "Dä Blötschkopp" nach.

 

Anschließend entführte er die Zuschauer gedanklich ins evangelische Pfarrheim, wo Mainstream-besessene Helikopter-Erzieher ihren Nachwuchs gendergerecht im Krippenspiel positionieren wollen und die Weisen aus dem Morgenland Mangold, Schnittlauch und Möhren verschenken. Zum Finale eines wundervollen Abends luden die Paveier zum Mitsingen des Weihnachtslieder-Medleys ein.