LOKALMIX
Pochwerk-Kreisverkehr soll kommen - aber wann?
Reichshof - Aktuelle Ergebnisse der Unfallkommission im Reichshofer Rat präsentiert - Bis zum Bau könnten Jahrzehnte vergehen - Straßen.NRW prüft derzeit provisorische Alternativlösung (AKTUALISIERT).
Von Peter Notbohm
Mit lautem Gelächter, viel Kopfschütteln und einem nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag aus Reihen der FWO reagierte am Dienstag Reichshofs Politik auf die neueste Entwicklung beim Thema Kreisverkehr am Autobahnzubringer in Pochwerk. Nachdem die zuständige Unfallkommission am Montag getagt hatte, berichtete Sarah Schmidt, allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, dem Rat am Dienstag von den Ergebnissen. Zuletzt hatte auch der Kreis angekündigt, Druck bei Straßen.NRW machen zu wollen (OA berichtete).
Wichtigste Erkenntnis: Die Unfallkommission steht einem Kreisverkehr nicht mehr ablehnend gegenüber, ein Bau wird damit realistisch. Wann der Kreisverkehr kommen soll? „Mit einer Realisierung ist erst in 20 Jahren zu rechnen“, sagte Schmidt. Das liege unter anderem daran, dass Straßen.NRW jedes Jahr nur einen Kreisverkehr errichte und eine dreistellige Warteliste habe. Der demnächst fertiggestellte Kreisverkehr in Oberzielenbach wurde in den 1990ern beschlossen, ergänzte sie. „Wir sollten ein Jugendparlament schaffen, damit dessen Mitglieder die Errichtung noch erleben“, quittierte Reinhard Krumm (FWO) diese Zahlen und Aussagen mit beißendem Spott.
Abgelehnt wurde von der Unfallkommission dagegen die vom Kreisbauausschuss vorgeschlagene weitere Geschwindigkeitsreduzierung an der gefährlichen Stelle. In den vergangenen Wochen war es erneut zu zwei Unfällen gekommen. Insbesondere die CDU hatte sich dafür eingesetzt, dass aus Richtung Derschlag künftig ebenfalls nur noch 60km/h erlaubt sein sollen. Bei den beiden neuerlichen Unfälle habe die Kommission aber nicht erhöhte Geschwindigkeit als Unfallgrund gesehen, berichtete Schmidt. Straßen.NRW prüfe zudem derzeit, als Sofortmaßnahme eine provisorische Ampelanlage zu installieren.
Denklingen wird zur Umleitungsstrecke
Die Arbeiten am Kreisverkehr in Oberzielenbach stehen vor dem Abschluss. Im Anschluss soll es zu weiteren Sanierungsarbeiten der L 324 in Richtung Hülstert kommen. Der Verkehr wird für diese Arbeiten großräumig über Denklingen umgeleitet. Ein genaues Datum hierfür stehe allerdings noch nicht fest, sagte Bürgermeister Rüdiger Gennies. Die Arbeiten sollen etwa fünf Tage in Anspruch nehmen.
AKTUALISIERUNG
Wie Sraßen.NRW am Donnerstagvormittag mitteilt, wird die L 94 ab Dienststag, 4. Oktober, für Fräsarbeiten und Ausbesserungen der Schadstellen im Bereich der Verbindung zur L 324 gesperrt - vermutlich bis zum 7. Oktober. Die L 324 wird zwischen Oberzielenbach und Hülstert vom 11. Oktober bis zum 16. Oktober gesperrt. Einen Tag später beginnt die Sanierung des Rad- und Gehwegs in diesem Abschnitt, die unter halbseitiger Sperrung stattfindet. Der Verkehr wird in dieser Zeit durch eine Ampel geregelt.
Abschließend muss der Kreisverkehr für den Einbau der Deckschicht erneut für einen Tag gesperrt werden. Je nach Witterung ist dafür der 29. Oktober oder der 5. November vorgesehen.
KOMMENTARE
1
Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist ( Sprich) wenn es Tote gibt wird reagiert werden.SPÄTER IST ABER ZU SPÄT !!!!!
JULE, 29.09.2022, 07:08 Uhr2
Ich fasse es einfach nicht, dass alle Beteiligten so derart zögerlich agieren. Ist nicht jeder Unfall weniger es wert, mit höchsten Anstrengungen dieses Projekt voranzutreiben?
Lisa Weber, 29.09.2022, 10:02 Uhr3
Irgendwie befürchte ich aber, dass es auch mit einem Kreisverkehr nicht weniger Unfälle geben wird. Dann wird halt einfach geradeaus über den Kreisel gebrettert. Die Situation erinnert mich an die Norwegerkurve. Was wurde nicht alles getan um dort Unfälle zu vermeiden, gebracht hat es kaum etwas.
André, 29.09.2022, 15:11 Uhr4
20 Jahre...? Würde man in Italien auch so lange brauchen, müsste es schon seit 1000 Jahren Kreisverkehre geben.
Ungeachtet der festzementierten Straßenstrukturen (AB ,Landstraße, Kreisstraße usw.) könnte eine abknickende Vorfahrtstraße zur Autobahn das Risiko mindern, verstärkt durch ein STOP-Schild aus Richtung Allenbach.
(Eine Ampel-Anlage, wie auf der Erdinger Höhe, würde das Risiko gegen Null tendieren lassen.
5
Eine Ampelanlage wäre zudem, im Vergleich zu einem Kreisverkehr, sofort umsetzbar. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Infrastruktur in Form der Fahrstreifen schon vorhanden ist. Es würde wahrscheinlich ohne großen Umbau-Aufwand funktionieren.
, 30.09.2022, 10:57 Uhr6
Eine Unfallkommission sollte zunächst eine Prüfung durchführen lassen, bevor sie sich auf einen Kreisverkehr festlegt. Durch diese Versprechungen könnten Erwartungen geweckt werden, die hinterher vielleicht nicht gehalten werden können. (z.B. wenn ein Kreisverkehr baulich nicht realisierbar sein sollte.)
, 30.09.2022, 11:17 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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