Gummersbach – Im SEVEN startete heute das Seniorenkino – Kooperation mit der Polizeibehörde, die ein Beratungs- und Informationsprogramm anbietet.

Von Peter Notbohm

Das Gummersbacher Kinocenter SEVEN ist seit heute um einen weiteren Programmpunkt reicher: An jedem ersten Dienstag im Monat wird künftig um 14:30 Uhr das Seniorenkino angeboten. Neben dem extra auf die Generation „65 Plus“ zugeschnitten Kinoprogramm – zum Auftakt lief der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ - umfasst das Angebot dabei noch eine weitere Besonderheit: Denn das Kino wird in Zusammenarbeit mit der oberbergischen Polizei, der oberbergischen Kreisverkehrswacht und dem Katholischen Bildungswerk eine Beratungs- und Informationsveranstaltung anbieten.

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Ehe es um 15 Uhr „Film ab“ heißt, werden zunächst einmal die drei Handpuppen Martin, Lukas und Lucy, "die pfiffigen Enkel" zu den Hauptdarstellern auf der Leinwand. Mit selbstgedrehten Videos der Polizei berichten diese ihren Großeltern von ihren Erlebnissen und teasern damit die Themen des Tages an. „Wir wollen Sie nicht belehren – denn dafür haben sie viel zu viel Lebenserfahrung – sondern Ihnen Denkanstöße geben“, sagte Oberkommissarin Daniela Kindel heute bei der Auftaktveranstaltung, bei der die Polizei das Programm der kommenden Monate vorstellte.

In kurzen Videos will man der älteren Generation Tipps und Hinweise zu den Themen Enkeltrick, Trickdiebstahl oder Gefahren des Internets geben, aber auch dabei helfen, mögliche Verkehrsunfälle zu vermeiden. „Wir wollen sie sensibilisieren und ihnen näherbringen, wie sie sich vor Gefahren schützen können“, so Hans-Peter Schneider, Opferschutzbeauftragter Verkehr bei der Polizei. Nach den Filmen werden die Beamten immer für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.

[Die oberbergische Polizei, die Kreisverkehrswacht und das Katholische Bildungswerk stehen nach den Filmen für Gespräche und Fragen zur Verfügung.]

Über 150 Menschen waren zur Auftaktveranstaltung des Seniorenkinos ins SEVEN gekommen, darunter auch die drei Freundinnen Karla Wilczek (72 Jahre), Gisela Schmidt (78) und Liesel Hackel (78). Das Trio findet die Kooperation von Kino und Polizeibehörde eine hervorragende Idee. „Man schüttelt immer wieder den Kopf, wie Leute auf diese Tricks hereinfallen können, aber man denkt auch, das passiert sowieso nur den anderen“, meinte Schmidt, die zum ersten Mal das Kino in Gummersbach besuchte. Für Hackel ist gerade der Enkeltrick ein zunehmendes Problem der heutigen Gesellschaft: „Großeltern und Enkel haben immer weniger Kontakt, sodass man die Stimme nicht mehr sofort erkennt.“ Und auch Wilczek hofft den ein oder anderen nützlichen Hinweis auf die Tricks der Betrüger zu erfahren.

Roland Wolf, Betreiber des SEVEN und mit 62 Jahren noch nicht ganz das Zielpublikum seiner ins Leben gerufenen Kinoreihe, ist von der Kombination aus Präventionsveranstaltung und Kinospaß überzeugt: „Das sind Themen, die jeden betreffen und nicht nur ältere Menschen.“ Zum heutigen Auftakt sollte Landrat Jochen Hagt eigentlich das Programm der kommenden Monate vorstellen, durch den Krisenstab zum Coronavirus musste er allerdings kurzfristig absagen. Der nächste Termin für das Seniorenkino ist der 7. April: Dann soll der Film „Book Club – Das Beste kommt noch“ gezeigt werden, während die Polizei einen Optiker und Akustiker zum Interview dabei haben wird. „Aber wir haben auch immer eine Wunschbox dabei, in der Film- und Themenvorschläge abgegeben werden können. Denn wir wollen stets spontan in unsere Themenwahl bleiben“, so Kindel.