LOKALMIX

Raus aus den Containern, rein ins Denkmal

lw; 04.02.2022, 16:31 Uhr
Grafiken: Hillnhütter Architekten, Foto: Lars Weber --- Die Visualisierung zeigt die historischen Gebäude (Mühlenbau und Wohnhaus) und den neuen Scheunenbau.
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Raus aus den Containern, rein ins Denkmal

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lw; 04.02.2022, 16:31 Uhr
Wiehl – Erste Pläne für neue Kita in der Repschenrother Mühle in Bielstein vorgestellt – Einzug für Sommer 2024 geplant.

Von Lars Weber

 

Im August 2020 bezogen die Johanniter und zunächst 40 Kinder die neue Kita Bechtal in der Jahnstraße in Bielstein. Bestehend aus 18 Containermodulen war diese von Anfang an nur als Übergangslösung gedacht, um den steigenden Bedarf nach Betreuungsplätzen zu decken. Die Hoffnung war, nach zwei Jahren in einen neuen Standort umziehen zu können. Diese Hoffnung wird sich zwar nicht ganz erfüllen. Das Warten soll sich aber lohnen. Denn die Hoffnung auf den neuen Traum-Standort war berechtigt. So wird die Repschenrother Mühle – nur wenige Meter von den Containern entfernt - das neue Domizil für Kinder und Erzieher. Mit der Eigentümerin ist alles klar. Die ersten Pläne sind am Donnerstag im Wiehler Jugendhilfeausschuss von Kerstin Tilly vom Büro Hillnhütter Architekten vorgestellt worden.

 

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Tilly bezeichnete die ehemalige Mühle als „perfekten Standort“. Die Freizeitanlage ist in direkter Nähe, der Weg in den Ort ist kurz, auch nach Wiehl gibt es eine Verbindung. Und die Mühle selbst biete gute Möglichkeiten der Erweiterung. Denn auch das ist klar. Die Bestandsgebäude, teils aus dem 16. Jahrhundert, wären zu klein und zu verbaut, um dort eine Kita mit vier Gruppen einziehen zu lassen. Die Pläne sehen deshalb auf der einen Seite die umfassende Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude vor, dazu gehören Wohnhaus, ein Zwischenbau und der historische Mühlenbau. Auf der anderen Seite sollen, direkt mit dem Bestand verbunden, neue Gebäude geschaffen werden, allen voran ein neuer Haupteingang und ein zweigeschossiger, mehr als 150 Quadratmeter großer Scheunenbau auf der Wiehlseite.

 

[So könnte sich der Innenraum im Mühlengebäude nach den Bauarbeiten präsentieren. Es handelt sich um einen Vorentwurf, die tatsächliche Ausführung wird zwischen Bauherrin, Träger und Denkmalbehörde abgestimmt.]

 

Für die Strukturierung der Räume stehen die Planer im direkten Austausch mit den Johannitern als Träger, die einen langfristigen Mietvertrag mit der Eigentümerin der Immobilie abgeschlossen haben. So sehen die Johanniter ein offenes Konzept vor. Das alte Fachwerk, die verwinkelten Räume sollen teils geöffnet werden, die Kinder zum Erkunden einladen, erklärte Tilly. Die Kinder aus den einzelnen Gruppen auf den zwei Etagen sollen sich frei bewegen können. Verbunden sind die Etagen nicht nur durch Treppen, sondern auch barrierefrei per Aufzug. Dieses offene Konzept werde sich auch architektonisch wiederfinden. „Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, solch ein Denkmal weiter sehr sinnvoll zu nutzen“, sagte Tilly weiter.

 

 

Begeistert von den Plänen zeigte sich Bürgermeister Ulrich Stücker. „Das lässt nicht nur Kinderherzen höherschlagen.“ Er lobte die vorbildliche Verbindung von Tradition und Moderne. „Der Standort entsprach immer unseren Wunschvorstellungen“, so das Stadtoberhaupt weiter, der ausdrücklich der Eigentümerin – die auch als Investorin auftritt - für ihr bürgerschaftliches Engagement dankte. „Ohne sie wäre das Projekt gar nicht möglich.“ So wird die Stadt ein Baukostenzuschuss über 500.000 Euro beisteuern. Den Rest stemmt die Eigentümerin, unter anderem auch mit Mitteln aus Programmen des Denkmalschutzes und des Landes. Momentan wird ein Umzug der Kita für den Sommer 2024 angepeilt, sodass der Betrieb zu Beginn des Kita-Jahres in zwei Jahren starten könnte. Los geht's mit den ersten Arbeiten schon kommende Woche, wenn ein Anbau, der nicht denkmalgeschützt ist, abgerissen werden soll.

 

Die Containerlösung wird dann der Vergangenheit angehören. Am jetzigen Parkplatz soll für die Mühlen-Kita eine Hol- und Bringzone entstehen, sodass die Eltern nicht direkt vor der Einrichtung halten müssen. Ob die Fläche noch anderweitig genutzt wird, ist noch unklar.

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