LOKALMIX
Rund 650.000 € für „digitale Leuchtturmschule“
Gummersbach – Freie Christliche Bekenntnisschule Gummersbach erhält aus dem Digitalpakt Fördermittel – NRW-Schulministerin lobt Strategie.
Von Lars Weber
Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Digitalisierung spielte an der Freien Christlichen Bekenntnisschule Gummersbach (FCBG) schon bei der Planung 2004 eine Rolle. Diverse Konzepte und die Umsetzung von beispielsweise W-Lan in den Gebäuden von Haupt- und Realschule sowie des Gymnasiums folgten. Die Stelle eines IT-Systemadministrators wurde 2013 besetzt. Auch über einen eigenen Office365-Zugang mit individueller Schul-E-Mailadresse verfügen die Schüler. Und dann kam Corona, und die gesamte Vorarbeit, die der Schulträger über Jahre verfolgte, wurde mit einem Mal wichtiger, als sich das die Verantwortlichen hätten vorstellen können. Rund 650.000 € aus Mitteln des Digitalpakts hat die FCBG heute von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer überreicht bekommen. Damit wird die Schule ihren Stand als „digitale Leuchtturmschule in NRW“, wie Gebauer sie nannte, weiter festigen können.
Zu der FCBG gehören neben dem Gymnasium, der Hauptschule und der Realschule in Gummersbach noch die Grundschulen in Wiehl und Peisel. Mit den Fördermitteln soll weiter massiv in die Digitalisierung investiert werden, wie Geschäftsführer Viktor Pritzkau sagte, der sich selbstverständlich sehr für den positiven Bescheid und den Besuch der Ministerin bedankte. Nachdem die Schule mit verschiedenen Systemen Erfahrung gemacht habe, werde sie mit dem Geld unter anderem weitere digitale Tafeln und Endgeräte für die Schüler anschaffen. Auch VR-Brillen und Roboter könnten hinzukommen. Um die Technik optimal nutzen zu können, seien auch Fortbildungen nötig. Pritzkau machte der Ministerin den Vorschlag, ein Prozent der Lohnkosten für Fortbildungen auszugeben, damit diese zu finanzieren sind.
[NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer]
Bei allem Fortschritt und einer guten Reaktion von Schülern und Lehrern während der Zeit des Lockdowns und in der Zeit bis zu den Sommerferien, stellte Pritzkau aber auch klar: Digitale Medien können immer nur ein Mittel der Gestaltung sein. „Der direkte Austausch wird dadurch nicht ersetzt.“ Dem pflichtete auch Gebauer bei. „Nichts ist so wertvoll wie Präsenzunterricht.“ Sie hoffe, dass das Land je nach Infektionsgeschehen nach den Sommerferien schnell wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren könne. Dafür sei aber noch viel zu regeln. Unter anderem arbeite ihr Ministerium auch an genaueren Leitlinien für das Lernen auf Distanz. Diese sollen vor Schulbeginn vorliegen.
Gebauer dankte den Lehrern für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen und Monaten. „Ich weiß, wir haben den Schulen viel abverlangt.“ Die Krise habe noch einmal die Wichtigkeit der Digitalisierung vor Augen geführt. Im Rahmen des Digitalpakts sollen bis Ende 2022 100 Prozent der Schulen in NRW an ein leistungsfähiges Netz angeschlossen sein. Im Moment seien es 30 Prozent. Dies sei auch wichtig, um den Schub für digitale Angebote nutzen zu können. „In Anbetracht von Lehrermangel müssen wir über andere Organisationsmodelle nachdenken.“
[Die Leiter der FCBG-Schulen, Vertreter des Schulvereins und die Ministerin Gebauer.]
KOMMENTARE
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Super, auch ein tolles Zeichen der Anerkennung der exzellenten Arbeit, die dort gemacht wird... ich kann jetzt nur von der Realschule sprechen, aber bei uns hat der digitale Unterricht sehr gut geklappt... vielen Dank an alle Lehrer und die sonst noch dort im Hintergrund arbeiten...
Andrea Bietz, 03.07.2020, 07:43 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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