Reichshof - Planungen zu Reichshofer Solarparks konkretisieren sich - Veranstaltung im Kulturforum des Schulzentrums Eckenhagen.

Von Ute Sommer

Über den Planungssachstand zur Errichtung zweier Solarparks im Reichshof haben die Kooperationspartner RheinEnergie und AggerEnergie gestern Abend im Kulturforum des Schulzentrums Eckenhagen informiert. Im Rahmen des Ausbaus Erneuerbarer Energien (EE) entwickelt die RheinEnergie derzeit bundesweit Projekte für umweltfreundliche „Erzeugungsanlagen“. Als geeignete Areale zum Bau von Photovoltaik-Parks haben sich zwei Flächen nördlich der A4 in den Bereichen „Hespert-Buchen“ und „Im Kurtenseifen“ herauskristallisiert und das Bauleitplanverfahren wurde, nach mehrheitlichem Beschluss des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses, im September 2024 eingeleitet (OA berichtete).

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Angesichts des Klimawandels sei die Energiewende unausweichlich, begrüßte Bürgermeister Rüdiger Gennies rund 100 interessierte Bürger, die sich zum Informationsabend über den aktuellen Planungsstand des ersten großen Reichshofer Solarprojekts im Forum des Schulzentrums Eckenhagen eingefunden hatten. Die RheinEnergie wird 51 Prozent des Solarprojektes halten, die AggerEnergie als „Ansprechpartner vor Ort“ mit 49 Prozent beteiligt sein. Für die RheinEnergie machten Clara Ukat (Projektentwicklung EE) und Marvin Mikolajczak (Referent Acquisition EE) die Phasen der Flächenentwicklung transparent, die sich auf verschiedene Gutachten für Arten-und Naturschutz, Brandschutz, Blendung und Baugrund stützt.

Beide Erzeugeranlagen liegen demnach innerhalb des gesetzmäßig privilegierten Korridors von 200 bis 500 Metern entlang von Autobahnen und weisen Bodenzahlen (Index für Bodenqualität) von unter 35 aus. Die erwartete Leistung (Buchen 19 Hektar, Kurtenseifen 4,8 Hektar) liege bei 20,5 Megawatt Peak im Jahr, werde rund 6.050 Haushalte mit Solarstrom versorgen und 7.800 Tonnen Kohlendioxid einsparen können.

[Grafiken: Gemeinde Reichshof --- Oben der Lageplan für das Projekt in Buchen, unten für Kurtenseifen.]

Die Biodiversitäts-Photovoltaikanlagen tragen einer Steigerung der Artenvielfalt mit Modultischen in „Schafshöhe“ (80 Zentimeter), größeren Reihenabständen für Grünstreifen und optimierte Regenwasserverteilung und besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse bodenbrütender Vogelarten Rechnung. Die Begrünung und Einhegung der PV-Anlagen durch Landschaftshecken mit einheimischen Gehölzen, sowie deren Einbindung in die Landschaft, wurden mittels bearbeiteter Fotos von verschiedenen Standorten visualisiert.

Derzeit glichen gesicherte Voraussagen zum Gesamtzeitrahmen des Reichshofer Solarprojektes noch einem „Blick in die Black Box“, erklärte Clara Ukat.  Konkrete Antworten auf das im Auditorium mit Spannung erwartete Thema der finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten konnten Christian Budde und Michael Braun (AggerEnergie) allerdings noch nicht geben, da entscheidende Paramater in der Gesamtkalkulation noch nicht vorlägen. Doch könnten Betreiber von Freiflächenanlagen Gemeinden per Gesetz freiwillig an Einnahmen partizipieren lassen, was für die Gemeinde Reichshof im Optimalfall jährliche Einnahmen in Höhe von 41.000 Euro bedeuteten. 

Weitere Beteiligungsmöglichkeiten von Unternehmen, eventuell zu gründenden Gesellschaften, von Genossenschaften und Bürgern seien noch in Prüfung, derzeit allerdings noch nicht spruchreif. Im Anschluss stellten sich die Vertreter der Energieversorger und der Gemeinde Reichshof den Fragen der Zuhörer, die mehr Details zum Standort von Speicheranlagen, Netzanschlüssen, Ausgleichsflächen und der Nachnutzung in Erfahrung bringen wollten.