Wipperfürth - Die Finanzlage des Tierheims Wipperfürth bleibt äußerst angespannt – trotz des gut besuchten Adventsmarkts am heutigen Sonntag.
Von Kathrin Roloff-Jamin
Das Tierheim Wipperfürth hatte am Sonntag Tierfreunde, Unterstützer und Neugierige zum Scheunenzauber eingeladen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben fleißig gebastelt und gebacken. Es gab Adventskränze, Dekoartikel, Wollsachen und Plätzchen im Angebot. Vor allem aber standen die tierischen Bewohner im Mittelpunkt, die auf baldige Vermittlung hoffen. Derzeit gibt es neun Hunde, 35 Katzen sowie sieben Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweine.
[Rüde Marley wartet seit rund drei Jahren auf ein Zuhause.]
Die Tierheim-Mitarbeiter standen mit Rat zur Seite und beantworteten Fragen zu den Tieren. Auf die Frage, wie es dem Tierheim geht, findet die Vorstandsvorsitzende Nadine Hühnerbach klare Worte: „Schlecht, wie immer. Wir leben von Tag zu Tag. “ Das Tierheim plagen Geldsorgen. Grund hierfür sieht sie auch in den steigenden Lohn-, Energie- und Tierarztkosten. „Wir benötigen Geld und hoffen, dass Menschen spenden, sonst müssen wir in einem Jahr schließen.“ Nadine Hühnerbach sieht grundsätzlich Nachholbedarf im Tierschutz, wünsche sich aber auch, dass tierliebe Menschen Patenschaften für die Bewohner übernehmen oder sogar eine Mitgliedschaft in Betracht ziehen würden.
Um die Weihnachtszeit herum vermittelt das Tierheim keine Tiere. Das hat einen Grund. „Ein Tier ist ein Familienmitglied und kein Geschenk“, sagt Nadine Hühnerbach. Dafür sollten Interessenten Verständnis haben. Zum Beispiel einen Hund anschauen, geht aber immer. So wie Marley. Der Rüde hatte bisher noch keine einzige Nachfrage, obwohl er schon seit dem 2. Oktober 2021 im Tierheim lebt. Ihm wurde nicht gut mitgespielt. Er ist ein Fundhund, der vermutlich angefahren wurde. Da niemand nach ihm suchte und vermisste, kam er hierhin. „Er hat ein schönes Zuhause verdient“, so Hühnerbach. Marley sei aber nur in erfahrene Hände abzugeben, da er immer noch sehr misstrauisch ist und schon mal bereit ist, seine Zähne einzusetzen. Er sei aber auch ein aufgeweckter und lebensfroher Kerl.
[Elke und Erik Wagner, Nadine Hühnerbach und die ehemalige Bewohnerin Alma.]
Der Tierschutzverein Wipperfürth ist Träger des Tierheims mit rund 280 Mitgliedern. Die Resonanz auf den Scheunenzauber war groß. Für hungrige Besucher gab es im Innen- und Außenbereich Snacks, Getränke und Kuchen. Der Erlös kommt zu 100 Prozent dem Tierheim Wipperfürth zugute. Die nächste Gelegenheit, das Tierheim kennenzulernen, ist zum alternativen Adventsmarkt am 29. und 30. November auf dem Hausmannsplatz in Wipperfürth. Und wer Marley ein Zuhause schenken möchte, kann ihn besuchen und kennenlernen. Die erfahrenen Mitarbeiter stehen den Interessenten zur Seite.
Öffnungszeiten und Informationen zu den Tieren gibt es unter www.tierheim-wipperfuerth.de.
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