Oberberg – Gastronomen sind sauer, dass die Erzquell-Brauerei trotz schwieriger wirtschaftlicher Situation die Preise erhöht hat.
Von Bernd Vorländer
Diese Preiserhöhung kommt in der Region nicht gut an. Bereits vor der Corona-Krise hatte die in Wiehl-Bielstein beheimatete Erzquell-Brauerei angekündigt, den Preis für Fassbier erhöhen zu wollen. Im Anschluss mussten alle Gaststätten, Hotels und Restaurants aufgrund der Ordnungs-Verfügungen der Behörden gezwungenermaßen ihre Pforten schließen und haben erst seit kurzer Zeit wieder geöffnet. Aktuell hat die Erzquell-Brauerei nach Informationen von Oberberg-Aktuell bereits im Mai die Preise pro Liter Fassbier erhöht.
Die Gastronomen im Oberbergischen sind erbost. Christian Kahl vom Bielsteiner „Haus Kranenberg“, in unmittelbarer Nähe zur Brauerei, ist sauer: „Ich hätte mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Andere Brauereien haben ihre geplanten Preiserhöhungen verschoben. Dass dies gerade bei uns in Oberberg nicht geschieht, ist ziemlich traurig“, so der Gastronom. Er könne und wolle die Erhöhung, die eigentlich zehn Cent pro 0,2 l betragen müsse, nicht an seine Kunden weitergeben. Man sei froh über jeden Gast, der in diesen Nach-Corona-Tagen wieder in die Gaststätte komme. „Wenn ich da den Bierpreis erhöhe, fragen die mich nach dem Verstand. Also bezahle ich die Mehrkosten aus der eigenen Tasche.“
Auch Michael Chlechowitz, früherer Chef der Gummersbacher Kultkneipe „Baumhof“ kann die Preiserhöhung nicht nachvollziehen. „Das ist das falsche Signal zum völlig falschen Zeitpunkt.“ Zwar sei die Brauerei den Gaststätten bei der Pacht entgegengekommen, doch die jetzige Botschaft sei geradezu „verheerend“. Viele Kneipen müssten um Gäste kämpfen und würden nur ein ganz kleines Licht am Ende des Tunnels sehen. „Die Lage ist nach wie vor sehr schwierig.“ Deshalb hätte man nach seiner Auffassung mit einer Bierpreis-Anhebung warten und diese deutlich später umsetzen müssen.
KOMMENTARE
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Man sollte auch an die Brauerei denken, wenn es die nicht mehr gibt, gibt es kein lokales Bier mehr was hier verkauft werden kann. Wie immer ein geben und nehmen. Am Ende zahlen es sowieso wir - die Bürger und Endverbraucher. Auch wir müssen den Gürtel enger schnallen.
Heinrich Müller, 15.06.2020, 22:12 Uhr2
Sorry, seit Wochen ziehen die Preise an. Egal, wo oder was ich gerade kaufe, es ist alles teurer geworden. Dann trinkt man eben ein Bier weniger. [...]
Weintrinker, 16.06.2020, 20:02 Uhr3
Wird hoffentlich den ein oder anderen Gastronomen mittelfristig dazu bewegen ein anderes Bier anzubieten. Zunft ist in Ordnung, aber auch nichts dolles...
D5277, 16.06.2020, 21:08 Uhr4
Man sollte Säfte,Limonade sowie alle Alkohofreien Getränke trinken.Das ist immer noch besser und Gesunder als die Volksdroge Alkohol.
Udo Döring, 17.06.2020, 07:32 Uhr5
Eine Brauerei sollte ihre Gastronomen in einer solchen schwierigen Zeit unterstützen und keine Steine in den Weg legen. Jeder Gastwirt freut sich über jeden Gast im Moment und wenn er ihm dann sofort sagen muss, dass das Bier 20ct teuer ist, wird er gewiss nicht wiederkommen, da alle weniger haben durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, aber das versteht man in Bielstein offenbar nicht
Rüdiger, 17.06.2020, 07:40 Uhr6
Die Brauereien sind selbst wie die Gaststätten und Bierverleger in einem sehr schweren Kampf. Vielleicht ist der Zeitpunkt nicht optimal, aber andere Dinge wie Obst + Gemüse sind auch teurer geworden!
Monika Troost, 17.06.2020, 08:46 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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