LOKALMIX

Schnelles Internet bis zum Jahresende

ls, pra; 19.08.2020, 18:30 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Die Beteiligten von Gemeinde, Kreis und Telekom informierten heute zum Stand des Glasfaserausbaus in Lindlar.
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Schnelles Internet bis zum Jahresende

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ls, pra; 19.08.2020, 18:30 Uhr
Lindlar – Die Ausbauarbeiten für das schnelle Internet stehen kurz vor dem Abschluss – Mindestens 50 Megabit für fast alle Lindlarer Bürger.

Von Leif Schmittgen und Lene Zautke

 

Bis zum Ende des Jahres soll es, wenn es um das turboschnelle Internet geht, in Gemeindegebiet von Lindlar kaum noch weiße Flecken geben. In nahezu allen Ortsteilen sollen dann Geschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde möglich sein. Da die zweijährige Ausbauphase kurz vor dem Abschluss steht, hatte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig eine illustre Gästeschar ins Rathaus eingeladen. Neben den verantwortlichen Gemeindevertretern und Mitarbeitern des Kooperationspartners Telekom war auch eine Delegation des Oberbergischen Kreises mit Landrat Jochen Hagt nach Lindlar gekommen. Der Ausbau des schnellen Internets ist nämlich ein Teil der interkommunalen Maßnahmen „Kreismitte“, an dem sich – unter Federführung des Kreises – auch die Kommunen Gummersbach, Reichshof und Marienheide beteiligen.

 

Mit einem Gesamtvolumen von 32 Millionen Euro ist das gemeinsame Projekt das drittgrößte von der Telekom in Deutschland. Je 13 Millionen Euro Förderung kommen von Bund und Land, den Rest investiert der Konzern. „Wir möchten nicht eine große gemeinsame Bombe zum Projektende platzen lassen, sondern dort, wo es bereits möglich ist, die Anschlüsse sukzessive freigeben“, sagte Stefan Mysliwitz von der Telekom. Sein Unternehmen setzt dabei auf zwei Techniken: Zum einen sollen die Glasfaseranschlüsse direkt bis ins Haus reichen, Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit (1.000 Megabit) sind dabei möglich. In den Orten, wo die Infrakstruktur keine andere Möglichkeit hergibt, kommt das sogenannte Vectoring zum Einsatz. Dabei werden die Kabel nur bis zu einem von 123 Verteilerkästen verlegt, der Rest der Strecke über das alte Kupferkabel überbrückt und per Software entstört. So kommen dann künftig mindestens 50 Megabit (Maximal 100 Megabit) in die heimischen Netzwerke.

 

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Bei dem 2018 gestarteten Vorhaben gab es in Lindlar eine Rückmeldungsquote der Kunden, die angeschlossen werden, von 96 Prozent. „Im bundesweiten Vergleich liegen wir bei rund 80 Prozent, somit ist das lokale Ergebnis rekordverdächtig“, freute sich Mysliwitz. Wahrscheinlich auch ein Erfolgsgarant ist das Angebot der Telekom, die Hochgeschwindigkeitskabel bis ins Haus zu legen, rund 800 € Eigenanteil spart der Kunde so. Von den 4.360 Haushalten profitieren rund 1.100 Privatiers sowie alle Schulen der Gemeinde und 350 bisher unterversorgte Gewerbebetriebe sogar vom Ausbau bis zum Haus.

 

In vielen Gemeindeteilen ist die neue Technik bereits verfügbar, fast das komplette Gebiet soll bis Ende Oktober und im letzten Schritt bis zum Jahresende angebunden sein. Einzig die Ortschaften Buchholz und Waldheim bleiben, da sie im Wipperfürther Vorwahlgebiet liegen, noch außen vor. „Hier arbeiten wir an einer Lösung, um auch die letzten Haushalte Lindlars zu versorgen“, versprach Ludwig. Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren 134 Kilometer Glasfaser verlegt, wodurch Tiefbauarbeiten auf einer Strecke von knapp 80 Kilometern notwendig waren. Die Buchung eines Tarifs ist nicht nur bei der Telekom, sondern auch bei anderen Internetanbietern möglich.

 

Bereits jetzt ist das schnelle Internet insgesamt 450 Haushalten folgender Ortschaften verfügbar.

 

Ober- und Unterlichtringhagen, Hinter- und Vorderrübach, Oberhabbach, Dasseufen, Holl, Hönighausen, Sommerschlade, Kuhlbach, Hohbusch, Oberleppe, Hömmerich, Oberbilstein, Köttingen, Reudenbach und Welzen.

 

Weitere Informationen: telekom.de/schneller

KOMMENTARE

1

Leider wird verschwiegen, dass der Fertigstellungstermin bereits 2x verschoben wurde. Zu Beginn der Arbeiten wurde eine Fertigstellung für Oktober 2019 versprochen. Sollte die Fertigstellung tatsächlich Ende diesen Jahres erfolgen, macht das eine Zeitüberschreitung von 12 Monaten bzw. 50%. Dementsprechend groß ist auch der Unmut im Telekom eigenen Blog für Kunden.

Tobias Schneider, 20.08.2020, 08:32 Uhr
2

Breitbandausbau eine volle Erfolgsgeschichte? Aus der Sicht eines Nutzers...

Die Politik liebt es ihre Vorhaben und Leistungen im Rampenlicht der Öffentlichkeit entsprechend darzustellen. Das ist Verständlich! aber leider in diesem Falle vollkommen realitätsfremd! Als im Oktober 2018 der Vertrag unterzeichnet wurde, hätte man damals entsprechend der neuen Förderrichtlinie updaten sollen und direkt den Ausbau auf Glasfaser ins Haus anstreben sollen. Wer dem Telekom Blog zum Ausbau folgt, kennt die zahlreichen negativen Erfahrung die mit dem Ausbau verbunden sind. Jetzt bekommen wir ein "Paket" das erst in 7 Jahren ein entspr. update zulässt. Wer sich ein wenig in Digitalisierung auskennt, ahnt das wir in spät. 3-4 Jahren wieder ähnliche Internetgeschwindigkeiten wie heute haben werden.

Axel Schmidt, 23.08.2020, 12:47 Uhr
3

2
Vom Oberbergischen Kreis wurde auf ein Technologie Upgrade verzichtet,
so wird die Mehrheit der Menschen hier im Kreis weiterhin mit Bambusleitung Arbeiten.
Danke hierfür!

Eine Markterforschung oder Bürgerbefragung hätte auch eine sinnvolle Verteilung der Glasfaser Anschlüsse ermöglichen können.
Es bekommt jemand der bis dato kein Internet nutzt Glasfaser und Familien mit 4 Personen + gerade mal 50 mbit...
Danke hierfür!!!

Die größte Freiheit find ich ist das Super Vectering 7 Jahre lang nach Fertigstellung nicht angeboten werden darf.
Danke hierfür!

Fertigstellungstermine werden ständig verschoben.

Alles in allem Echt tolles Projekt!

Sascha, 23.08.2020, 13:05 Uhr
4

Dass man sich jetzt hier gegenseitig abfeiert, will mir nicht so recht einleuchten...
Es wurde kein Termin auch nur im Ansatz eingehalten, das angestrebte Ergebnis ist alles andere als zeitgemäß zu betrachten und die Kommunikation vor lauter Desinformation und vagem Hinhalten absolut anstandslos. Wir zählen auch zu einem der im Artikel genannten Ausbaugebiete und können weiterhin keinen neuen besseren Tarif buchen, trotz Vorvertrag und "neuem" Verteiler (Das Ding wurde schon vor Monaten gebaut!) vor der Haustüre. Leider wurde Corona als Ausrede für weitere Terminverschiebungen genutzt, anstatt es als Anlass für ein besonders schnelles Vorantreiben des Ausbaus zu sehen: Viele Schulkinder waren so nicht in der Lage, die Onlinenagebote der Schulen zu nutzen, ganz zu schweigen... (Teil 1/2)

RC, 23.08.2020, 13:39 Uhr
5

Es ist auch egal wo mann nach fragt, keiner kann einem eine genaue Antwort geben ob mann schnelleres internet bekommt oder nicht. Die Telekom selber sagt einem es ist nichts am Wohnort geplant und auf der Seite https://www.lindlar.de/buergerinfo-und-service/breitbandausbau.html
Sieht mann seinen Wohnort und wird dann scheinbar weiterhin auf seiner Bambusleitung hängen bleiben!
Und dann wundern sich alle das Leute aus Lindlar weg ziehen
Traurig ist sowas!

Ind Lindlar selber bekommt mann teilweise eine 250mbit Leitung und weiter außerhalb ist nicht mehr als 6 mbit möglich

Patrick Schüller, 23.08.2020, 21:46 Uhr
6

Der Fertigstellungs-Termin wurde mehrfach nicht gehalten und es ist mehr als ungewiss wann denn dann bei mir wenigstens die versprochenen 100 Mbit/s verfügbar sein werden. Hier von einer Erfolgsgeschichte zu reden ist etwas übertrieben. Teilweise entscheidet sich auf welcher Strassenseite man wohnt ob man Glasfaser bekommt oder nicht.

Achim Althausen, 25.08.2020, 16:49 Uhr
7

Alle Beteiligten hätten sich Foto samt Artikel besser verkniffen. Was die meisten von uns schon im kleinen (Umzug, Tarifänderung, neuer Anschluss etc.) erlebt haben dürften, zeigt sich hier nun im Großen: Der Bürokratieirrsinn, die Unfähigkeit zu planen und zu kommunizieren sowie die absolute Ignoranz dem Kunden gegenüber. Kommune und Kreis haben sich regelrecht abziehen lassen, wie mir ein zuständiger Beamter des OBK freimütig mitgeteilt hat. Nach Ausschreibung zum Glasfaserausbau mit Fördermitteln, bekam die TK dank eines Niedrigangebots den Zuschlag (zum nun sichtbaren Desaster). Denn anschließend verkündete die TK, dass nur sie festlegt, welche Technologie (Glasfaser, Vectoring, Kupferkabel) an welchem Haus zum Einsatz kommt, Der Rest ist traurige Geschichte ...

Michael T., 26.08.2020, 16:34 Uhr
8

Ich kann die positive Darstellung des Artikels auch nicht nachvollziehen.

Bisher ist der Umbau nicht passiert, Fertigstellungstermine weren ständig verschoben, die Kommunikation seitens der Telekom ist inexistent oder bestenfalls schlecht.
Das geplante Endergebnis ist heute schon veraltet (Vectoring) und wir nicht zukunftsfähig sein.

Alles in allem, insbesondere bezüglich des ganzen Schulter geklopfe, ein fürchterlich schlechtes Projekt, schlechte Durchführung, mangelhaftes Ergebnis.

Jascha, 27.08.2020, 11:36 Uhr
9

Ein kleiner Trost: Oberberg ist nicht allein. Das Versagen gilt bundesweit. Wird vom ZDF sehr gut aufbereitet dargestellt. Und die TK? Hat wie immer keine Antworten... https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-deutschland-im-datenstau-100.html

Michael T., 04.09.2020, 16:52 Uhr
10

13.12.2020
Ich wundere mich das es hier Leute gibt die sich darüber aufregen das sie noch immer kein schnelles Internet gibt. Ich wohne 3Kilometer von Lindlar entfernt und habe noch nichtmal ne Bambusleitung. Ich will entlich ne Bambusleitung!

Sven Schmidt , 13.12.2020, 12:55 Uhr
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