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LOKALMIX
Schon über 10.000 Briefe aus aller Welt
Engelskirchen - Heute Morgen wurde die Christkind-Postfiliale virtuell eröffnet - 16 Helferinnen beantworten Wünsche in zehn Sprachen.
Von Leif Schmittgen
Seit 1985 wurden Gäste zur Eröffnung der Christkind-Postfiliale Jahr für Jahr persönlich in Engelskirchen zum „Saisonstart“ begrüßt. Wegen der Pandemie fand der Startschuss im alten Baumwolllager nun erstmals virtuell statt. Das Christkind berichtete, dass schon über 10.000 Briefe eingegangen sind. Auffallend in diesem Jahr: Materielle Wünsche treten in den Hintergrund. „Corona soll endlich aufhören, denn wir möchten Oma und Opa wieder besuchen“, sprach der fünfjährige Fynn - der aus der Johanniter-Kita in Schnellenbach mit Vorschulkind Carlos (5) und Einrichtungsleiterin Petra Köhnen per Stream zugeschaltet war - der Mehrheit der jungen Briefeschreiber aus dem Herzen.
Kuriose und besondere Wünsche
- „Woher weißt Du, dass ich bei meinem Onkel feiere?“
- „Hast Du mich auch lieb, wenn ich in diesem Jahr nicht ganz so nett war?“.
- Adrijana wünscht sich schon seit fünf Jahren „ein echtes Pony. Das kann man aus dem Internet kaufen“ und sie bietet an „Ich geb´ mein ganzes Taschengeld an Heiligabend dazu.“
- Ich wünsche mir zwei Steckenpferde: Eins für den Brexit und ein weiteres, falls das Erste wegen Corona ausfällt.
- Vincent Ting Tia You aus Malaysia schreibt, dass er sich früher die üblichen Wünsche wie Teddy und Kleidung gewünscht hat. Nun hat er im TV einen Bericht über einen leukämiekranken Jungen gesehen und bittet daher um Spenden an die Familie. Er hat eine goldene malaysische Münze (20 Sen) auf den Brief geklebt.
- In diesem Jahr ganz oben auf der Wunschliste: „Liebes Christkind, bleib gesund!“, „Mach das Virus weg!“, und „Ich möchte mit der gesamten Familie Weihnachten feiern!“
Aber auch mit dem Versenden von„Klassikern“ wie sprechende Roboter oder Puppen wird das Christkind auch in diesem Jahr wieder alle Hände voll zu tun haben. Gut, dass Fynns Frage „Kannst du fliegen?“, mit „Ja“ beantwortet wurde. Trotz der übernatürlichen Kräfte hat das himmlische Wesen 16 Helferinnen an seiner Seite, damit auch alle Zuschriften persönlich bis zum 21. Dezember beantwortet werden. Diese Antworten gibt es in zehn Sprachen und zusätzlich in Blindenschrift.
Damit alle gesund bleiben, wurde erstmals ein Schichtbetrieb verteilt auf Vor- und Nachmittage eingeführt. Zusätzliche Unterstützung kommt aus dem Homeoffice. „Insgesamt werden die Wünsche bescheidener“, resümierte Moderatorin Britta Töllner. Persönlich besucht werden kann das Christkind in diesem Jahr nicht.
Sonderstempel
Anlässlich der alljährlichen Eröffnung der Christkindpostfiliale Engelskirchen gibt die Deutsche Post einen Sonderstempel heraus. Das Motiv zeigt das Christkind mit Briefumschlägen und eine Dorfansicht. Alle Absender von Wunschzetteln und Briefen, die an das Christkind in 51777 Engelskirchen gerichtet sind, erhalten einen Antwortbrief. Dieser ist weihnachtlich gestaltet und wird passend zu den Weihnachtsbriefmarken auch mit diesem eigens dafür hergestellten Sonderstempel versehen.
Philatelisten erhalten den Sonderstempel unter folgender Adresse:
Deutsche Post AG
Niederlassung Multikanalvertrieb
Sonderstempelstelle
92627 Weiden
Weitere Informationen: deutschepost.de/engelskirchen
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