LOKALMIX

Spannende Einblicke in jüdisches Leben gestern und heute

lw; 23.02.2022, 14:30 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- Dr. Kristina Reiss von der VHS Oberberg und Reinhard Lorenz von der Sozialstiftung Oberberg freuen sich, dass die Ausstellung im Kulturmixx zu sehen ist.
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Spannende Einblicke in jüdisches Leben gestern und heute

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lw; 23.02.2022, 14:30 Uhr
Bergneustadt – Wanderausstellung macht im Kulturmixx der Sozialstiftung Oberberg Station – Vielschichtigkeit der Thematik vermitteln und Barrieren abbauen – Interaktive Ebene per App.

Von Lars Weber

 

Das Festjahr 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, in dessen Rahmen bundesweit zahlreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr stattgefunden hatten, ist aufgrund der Pandemie noch bis in den Sommer verlängert worden. Auch im Oberbergischen gab es schon einige Termine, die deutlich gemacht hatten, dass über das jüdische Leben, über Feste, Traditionen, Bräuche und die Position in der deutschen Gesellschaft bei vielen Menschen wenig Wissen vorhanden ist. Dies hatte auch die Sozialstiftung Oberberg bemerkt, die 2021 eine Reihe über die Weltreligionen initiiert hatte. „Der Aspekt jüdischen Lebens ist uns da zu kurz gekommen“, sagt Reinhard Lorenz. Deshalb hat er in Zusammenarbeit mit der VHS Oberberg die Ausstellung „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ von der Zeitbild-Stiftung ins Kulturmixx in Bergneustadt geholt.

 

In der Ausstellung werden verschiedene Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland thematisiert. Auf 20 Postern geht es um Geschichtliches seit dem Jahr 321, natürlich auch um den Holocaust. Andere Themen nehmen aber mehr Raum ein. So erfahren Besucher etwas über historische Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Rosa Luxemburg, aber auch etwas über aktuelle, bekannte Stars wie die Schauspielerin Susan Sideropoulos oder den Rapper Ben Salomo. Es geht darum, was das jüdische Leben in Deutschland heute ausmacht, wie vielschichtig es ist und was man gegen Antisemitismus tun kann. Mithilfe der kostenfreien App Xtend ist zudem eine interaktive Ebene der Ausstellung zugänglich. Wer das Smartphone dabei hat, kann sich Songs anhören, Videos schauen oder historische Ton- und Filmdokumente abrufen.

 

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Bestellt, organisiert und vermittelt wird die Ausstellung im Oberbergischen von Dr. Kristina Reiss, Fachbereichsleiterin für kulturelle Bildung bei der Kreisvolkshochschule. Damit möchte sie helfen, das Thema stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu bringen. Während der Veranstaltungsreihe der VHS Oberberg im vergangenen Jahr über jüdisches Leben wurde ihr bewusst, dass es viel Nachholbedarf gibt. „Es gab sechs Termine, zu denen auch viele jüdische Menschen kamen. Sie halten sich aber eher bedeckt und zeigen nicht öffentlich, dass sie Juden sind.“ Für sie sei es nach wie vor nicht einfach in Deutschland, noch dazu im ländlichen Raum. „Wir wollen deshalb sachlich Wissen vermitteln.“ Es sei wichtig, im Umgang zu einer gewissen Normalität zu gelangen.

 

Wie notwendig das offensichtlich ist, zeige sich auch in der Vermittlung der Ausstellung. „Es gab einige Ansprechpartner, die abgesagt haben, weil sie Angst vor antisemitischen Aktionen gegen ihre Einrichtung haben“, erklärt Dr. Reiss. Dabei lohne sich die Auseinandersetzung. Die erste Station war in der Realschule Steinberg in Gummersbach, die Rückmeldungen der Schüler seien sehr gut gewesen.  Und als Reinhard Lorenz von der Sozialstiftung von der Ausstellung erfuhr, sei er sofort hellhörig geworden – und holte sie nach Bergneustadt.

 

 

Seit dem 12. Februar gibt es die Ausstellung im Kulturmixx zu sehen. Geplant ist bislang, dass sie noch mindestens bis zum 12. März aufgebaut bleibt. Aber auch eine Verlängerung ist noch möglich. So ist laut Dr. Reiss die nächste Station noch nicht in trockenen Tüchern. Vermutlich geht es entweder nach Marienheide oder Morsbach. Interessenten könnten sich zusätzlich per E-Mail an info@vhs.oberberg.de mit Anfragen melden.

 

Die Ausstellung „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ im Kulturmixx der Sozialstiftung Oberberg in der Kölner Straße 259 in Bergneustadt ist montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr oder nach Terminvereinbarung unter Tel.: 0173/20 57 687 oder per E-Mail an info@sozialstiftung-oberberg.de zu sehen. Hier gibt es mehr Informtionen zur Sozialstiftung.

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