Oberberg - Infizierter Mann macht Klinik schwere Vorwürfe, doch das Krankenhaus in Engelskirchen widerspricht.

Von Bernd Vorländer

Die vergangenen Tage wird Dieter S. so schnell nicht vergessen. Bereits Mitte März hatte sich der Gummersbacher einem Corona-Test unterzogen - und ein positives Ergebnis erhalten. Der 55-Jährige ist sich ziemlich sicher, dass er sich im Skiurlaub angesteckt hat. Eine Woche lang lebte S. in Quarantäne im eigenen Haus. Doch die Symptome wurde immer schlimmer. Husten, verbunden mit Atemnot, und Nierenprobleme. Damit begann die Odyssee. Freitags versuchte S. mit seinem Hausarzt Kontakt aufzunehmen, der jedoch nie zurückrief. Ein Telefonat mit einem Krankenhaus brachte ihn auch nicht weiter. Erst beim Gesundheitsamt des Kreises schien man seine Probleme ernst zu nehmen. S. rechnete mit einem Arzt, der ihn zuhause untersuchen würde. Stattdessen kam ein Krankenwagen, der ihn aufgrund der Nierenproblematik ins Krankenhaus nach Engelskirchen brachte, die über eine urologische Abteilung verfügt.

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Doch Dieter S. ist im nachhinein noch entsetzt, wie man dort mit ihm umgegangen ist. "Es gab keinerlei Untersuchungen, man war unfreundlich und ich hatte das Gefühl, man wollte mich schnell wieder loswerden", so der Corona-Patient, dem es ständig schlechter ging. Das sieht das Krankenhaus indes völlig anders. "Aus unserer Sicht ist bei den Untersuchungen des Patienten alles korrekt und nach den medizinischen Leitlinien verlaufen. Sollte sich der Patient bei uns nicht gut aufgehoben gefühlt haben, bedauern wird dies. Dies entspricht nicht unserem Anspruch", heißt es von seiten der Verantwortlichen der Katholischen Kliniken Oberberg in Engelskirchen. Man sei dabei, sich mit Dieter S. in Verbindung zu setzen, um mögliche Missverständnisse auszuräumen. Unter den derzeit gegebenen Bedingungen der Coronavirus-Pandemie würden für Patienten, Besucher und Mitarbeiter im Krankenhaus die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts und der Gesundheitsämter gelten. Diese würden von den Katholischen Kliniken Oberberg streng eingehalten und dienten der Sicherheit aller Menschen im Krankenhaus. Dies werde Patienten auch so vermittelt.

Dieter S. wurde jedenfalls unverrichteter Dinge mit dem Krankenwagen wieder nach Hause gebracht. Einen Tag später hatte sich sein Allgemeinzustand dermaßen verschlechtert, dass er in einem anderen Krankenhaus stationär aufgenommen wurde. "Für mich war es das reinste Spießrutenlaufen, ich habe mich komplett hilflos gefühlt. Und das bei dem hoch gepriesenen deutschen Gesundheitssystem", so der Gummersbacher.