Wiehl – Am vergangenen Samstag wurde im Wildpark ein kleiner Nachzügler geboren – Besucher werden gebeten, das Kalb nicht zu füttern.

Wer in diesen Tagen den Wiehler Wildpark besucht, der entdeckt dort womöglich ein junges Kalb. Wie Gaby Krakau von den Freizeit- und Sportstätten Wiehl heute mitgeteilt hat, handelt es sich dabei um ein sogenanntes Nachzüglerkalb. Geboren wurde es nicht im Mai oder Juni, wie es normalerweise der Fall ist, sondern erst am 20. Juli. Einen einfachen Start ins Leben hat das Kleine nicht, denn es wurde von seiner Mutter abgelehnt. Warum sich die Mutter so entschieden hat, ist wohl nicht klar.

Gefüttert wird das erst sechs Tage alte Kalb nun mit der Flasche. Viermal am Tag würde es diese bekommen. „Der ‚Ersatzmutter‘ folgt es nach der Mahlzeit stets zum Tor, wo es sich dann zuweilen auch ablegt und von den Besuchern betrachtet werden kann“, heißt es in der Mitteilung. Ungewöhnlich sei das nicht, denn es liege in der Natur des Rotwildes, dass sich Kälber bis zum Alter von fünf bis zehn Tagen als sogenannte Ablegetypen, ähnlich dem Rehwild, abgesondert vom Rudel aufhalten.

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Dort werde es dann von der Mutter zum Säugen aufgesucht, um anschließend versteckt im Gras verdauen zu können. „Erst nach einigen Tagen läuft es, wie zurzeit bei den vier weiteren Halbgeschwistern zu sehen, mit der Mutter mit“, wird in der Mitteilung erklärt. Um die natürliche, artgerechte Entwicklung des Verdauungsapparats nicht zu beeinträchtigen, werden die Besucher gebeten, dem Kalb kein Futter durch den Zaun anzubieten.

Wie sich der kleine Nachzügler in das bestehende Rudel integriert, bleibt abzuwarten. Umso spannender sei es also, die Entwicklung zu verfolgen. Da es sich bei dem Neugeborenen um ein Hirschkalb, also ein männliches Tier handelt, sei ein dauerhafter Aufenthalt auszuschließen, da der Platzhirsch während der Brunft keine Rivalen duldet. Doch bis er als Rivale ernstgenommen wird, bleibe noch reichlich Zeit, um den kleinen Nachzügler im Wildpark zu beobachten.