LOKALMIX

Unfassbar: Feuerwehrleute mit Eiern beworfen

pn; 22.06.2020, 15:25 Uhr
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Foto: Feuerwehr Nümbrecht --- Ein Anwohner soll sich über den Lärm der Löscharbeiten beschwert haben und die Einsatzkräfte aus seinem Fenster heraus mit Eiern beworfen haben.
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Unfassbar: Feuerwehrleute mit Eiern beworfen

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pn; 22.06.2020, 15:25 Uhr
Nümbrecht – Ein Vorfall während der Löscharbeiten am Erlenweg schlägt in den sozialen Medien hohe Wellen.

Von Peter Notbohm

 

Bis tief in die Nacht musste die Feuerwehr am vergangenen Freitag die Flammen in einem Wohnblock am Nümbrechter Erlenweg bekämpfen (OA berichtete). Erst um vier nachts war das Feuer endlich besiegt, die Nacharbeiten zogen sich noch bis Samstagmittag hin. Ein Vorfall während der Löscharbeiten in der Nacht zum Samstag sorgte nun am Wochenende für große Empörung in den sozialen Medien. Ein Anwohner eines Wohnkomplexes in der Friedhofstraße soll sich über die Lautstärke der Feuerwehrwagen beschwert haben und gerufen haben, dass es nun doch auch mal reiche und man den Lärm ausmachen solle. Um seinem Ärger Ausdruck zu verleihen, soll er die Einsatzkräfte aus seinem Fenster mit Eiern und Kartoffeln beworfen haben.

 

Den Vorfall öffentlich gemacht hatte die Waldbrölerin Sophie Melzer über ihren Facebook-Account. Die junge Frau ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und ist laut eigener Aussage sprachlos über dieses Verhalten. "Wir Feuerwehrleute hätten auch gerne im Bett gelegen und geschlafen aber wir haben seit dem Nachmittag alles gegeben um das Hab und Gut des ein oder anderen Bewohner des Hauses zu retten und als Dank dann so etwas zu erleben", schreibt sie unter anderem. Ihr Beitrag wurde in den sozialen Medien innerhalb von 24 Stunden über 13.000 Mal geteilt, erhielt über 6.000 Likes und wurde über 3.500 Mal kommentiert - ein gewaltiges Echo. Einhelliger Tenor aller: Fassungslosigkeit über so viel Ignoranz.

 

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Auch Gemeindebrandinspektor Udo Müller bestätigte den Vorfall auf Nachfrage und war ebenso fassungslos. „Man findet kaum Worte dafür“, meint Müller, „leider kommt es immer mehr in Mode, dass Rettungsdienste und Polizei angegangen werden.“ An negative Kommentare bei Straßensperrungen wegen Baumschneidearbeiten habe man sich ja bereits gewöhnt, das sei aber eine neue Qualität. „Mir ist unbegreiflich, was sich Menschen dabei denken. Aber das muss man verdrängen können, sonst könnten wir unseren Job leider nicht mehr machen.“ Dass es auch anders gehe, zeige dagegen ebenfalls das Beispiel des Nümbrechter Brandes. Denn die Wehrleute wurden von zahlreichen Anwohnern auch mit Essen und Getränken während der Arbeiten versorgt. „Da vergisst man dann auch mal kleine Unannehmlichkeiten.“

 

Grund für die „Beschwerde“ eines Einzelnen war die Oberelbener Einheit. Sie hatte in ihrem Bereich die Strom- und Wasserversorgung sichergestellt. Auch Bürgermeister Hilko Redenius, der nur den Wurf der Eier bestätigten konnte, sagte auf Nachfrage, dass das Ordnungsamt den Vorfall ernst nehme und Anzeige gegen Unbekannt erstattet habe. Der Täter soll ermittelt werden. „Wir können nicht mehr sagen, als dass wir fassungslos über solch ein Verhalten sind“, meinte Redenius.

 

[Foto: Michael Kleinjung --- Die Wohnungen im Obergeschoss wurden bei dem Feuer vollständig zerstört.]

 

Derweil laufen die ersten Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen des Brandes weiter an. Viele Bürger hätten bereits Sachspenden im Rathaus abliefern wollen, auch die Nümbrechter Tafel habe ihre Hilfe angeboten. Vor einer Verteilung möglicher Spenden sei es allerdings wichtig, für die 32 Menschen erst einmal ein neues Zuhause zu organisieren. „Bevor wir die Menschen nicht untergebracht haben, macht es keinen Sinn, Dinge wie Betten oder Schränke zu verteilen“, so Redenius, der sich aber freut, dass viele Nümbrechter ihre Solidarität zeigen. Viele der Geschädigte verfügen über eine Hausratsversicherung, die viele Kosten auffangen wird. Ein kleiner Lichtblick dürfte zudem sein, dass die Wohnungen der unteren Etagen doch nicht so schlimm beschädigt wurden, wie zunächst noch vermutet: Das meiste Löschwasser war über die Dachkante und die Flure abgelaufen. Die Flammen hatten nur im Obergeschoss gewütet.

 

Wann die Ermittlungen zur Brandursache beginnen können, ist dagegen noch unklar. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt, Sprecherin Monika Treutler sagte auf OA-Nachfrage aber, dass man zunächst einen Sachverständigen hinzuziehen wolle, bevor man das Gebäude ohne Eigengefährdung betreten könne: „Deshalb ist nicht auf die Schnelle mit Ergebnissen zu rechnen.“

KOMMENTARE

1

Worte für den Eierwerfer würde ich wohl finden. Die fänden allerdings hier keine Veröffentlichung.

Gerhard Halbe , 22.06.2020, 16:44 Uhr
2

Was sind das für kranke Menschen?? und wenn die Feuerwehr noch so einen krach schlägt denkt mal nach es könnte auch eure Hütte abfackeln und was dann ??? dann ist die böse böse laute Feuerwehr gut genug oder was! Ihr seid doch die ersten die schreien wenns bei euch brennt!!!! Packt euch mal an den Kopf!
Wie krank im Kopf muss man sein

C Isermann, 22.06.2020, 17:56 Uhr
3

Wo leben wir eigentlich mittlerweile?
Was läuft bei diesen Menschen falsch?
Für solche "Bagatellfälle" gehört ein nicht zu knappes Bußgeld ins Gesetz! Weh tun muss es. Vielleicht hört dann so ein Schwachsinn endlich auf.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es früher sowas gab.

JB, 22.06.2020, 19:16 Uhr
4

Unglaublich. Diese Idioten sollten bestraft werden. Hoffentlich benötigen die mal nicht selbst die Feuerwehr. Kein Wunder wenn bald niemand mehr zur freiwilligen Feuerwehr gehen will.

Peter Noethen, 22.06.2020, 19:38 Uhr
5

Wenn die Eierwerfer Eier in der Hose haben kann es nur eine Antwort geben.
Die Feuerwehr die ihr Leben für uns riskiert um Verzeihung bitten. Passives
Mitglied bei der Feuerwehr werden und für alle Spiessbraten und Kaltgetränke ausgeben.

Peter, 22.06.2020, 19:53 Uhr
6

Was mir auf der Zunge liegt, darf ich hier nicht "aussprechen". So etwas ist ein verachtenswertes Verhalten und eine Schande für Oberberg. Dem Eierwerfer möchte man alles erdenklich Schlechte wünschen und die Versagung jeglicher Hilfe. Hoffentlich findet man die oder den und bestraft sie mit aller Härte.
Und liebe Kameradinnen und Kammeraden unserer Bergischen Feuerwehren, ihr alle macht einen tollen Job und unser Leben sicherer. Und seid versichert, 99 % der oberbergischen Bevölkerung sind stolz auf euch und verbeugen sich vor eurer unermüdlichen Leistung!! Vielen Dank dafür!!

Thomas Hohleich-Albert, 23.06.2020, 14:28 Uhr
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