LOKALMIX

Viel Neues in der Alten Post

lw; 26.02.2021, 07:00 Uhr
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Fotos: Lars Weber.
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Viel Neues in der Alten Post

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lw; 26.02.2021, 07:00 Uhr
Gummersbach – Geriatrisches Reha-Zentrum wird auf 1.500 Quadratmetern im Erdgeschoss eine Heimat finden – Erste Arbeiten haben begonnen – Eröffnung Ende des Jahres.

Von Lars Weber

 

Ende November schloss die Netto-Filiale in der Alten Post in Gummersbach ihre Pforten. Seitdem befinden sich im Erdgeschoss des Geschäftshauses nur noch die Tedi-Filiale, ein Standort der Targo-Bank und ein Wettbüro. Auch letzteres wird bald der Vergangenheit angehören, denn der neue Mieter braucht viel Platz. So möchte die Casana Holding, beheimatet in Mühlheim am Main, auf 1.500 Quadratmetern ein Reha-Zentrum eröffnen, das speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgelegt ist. In Absprache mit der Stadt wurde innen schon mit Abrissarbeiten begonnen, der Bauantrag selbst ist gerade aber erst eingereicht worden.

 

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Das Konzept Casanas wurde in den 1990er-Jahren extra für Senioren entwickelt. Ziel sei es laut Björn Rosemeier, Leiter des operativen Geschäfts, die Mobilität der Menschen so lange wie möglich zu erhalten, die Einstufung in höhere Pflegestufen mindestens hinauszuzögern und die Lebensqualität zu verbessern. Dafür soll eine Kombination aus Sport, Physio- und auch Ergotherapie sorgen. Aber auch Ernährungsberater, Sozialberater oder auch Psychologen gehören zum Konzept dazu. So sollen beispielsweise Altersdepressionen in den Griff bekommen werden.

 

Das Unternehmen befindet sich im Moment auch dank des neuen Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes (siehe Info) auf Expansionskurs und arbeitet dafür mit einem Immobilieninvestor zusammen. Darüber gelangte auch Gummersbach und die Alte Post in den Fokus. „Es ist ein wunderbarer Standort“, so Rosemeier. Die Fläche liegt im Erdgeschoss, ist barrierefrei zu erreichen, es gibt Taxistände und Schwerbehindertenparkplätze sowie die Tiefgarage. Zudem sei für den sozialen Ansatz des Konzepts wichtig, dass das Umfeld lebendig ist, beispielsweise Bäcker oder ähnliches in der Nähe seien. Die Nachbarschaft zu den Taxiständen solle zudem für Kooperationen mit den regionalen Unternehmen genutzt werden. Diese könnten die Besucher in die Alte Post fahren. Die Transportkosten übernehmen die Krankenkassen.

 

Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz

 

Das IPReG ist Ende Oktober des vergangenen Jahres in Kraft getreten. Es sieht unter anderem vor, dass der Arzt über die Notwendigkeit einer geriatrischen Reha entscheidet und der Antrag nicht mehr an die Krankenkasse gestellt werden muss. Außerdem ist die Verschreibung dieser Heilmittel für Menschen ab 70 Jahren von den üblichen Budgets der Ärzte entkoppelt. Die Verlängerung eines Rezepts fällt also leichter. Informationen dazu gibt es auch beim Bundesgesundheitsministerium.

 

Als Konkurrenz zu anderen Reha-Zentren oder zur geriatrischen Station des Krankenhauses sieht Rosemeier das Casana nicht, da lediglich die Über-70-Jährigen ihre Zielgruppe seien. Und im Zusammenhang mit dem stationären Angebot der Klinik schließe man sogar eine Lücke im ambulanten Sektor. „Wir komplettieren sozusagen das Angebot.“ Dafür nimmt das Unternehmen rund zwei Millionen Euro in die Hand. Rosemeier rechnet pro Tag mit rund 60 Plätzen für Senioren im Reha-Zentrum. 25 Arbeitsplätze werden geschaffen. Das Unternehmen hofft, nach sechs bis sieben Monaten für den Ausbau und die Zeit für die Personalsuche im Dezember zu öffnen.

 

[Drinnen wird im Moment ausgemistet. Mit dem eigentlichen Umbau kann erst begonnen werden, wenn die Stadt grünes Licht gibt.]

 

Der Einzug Casanas ist nicht das einzige, was in der Alten Post gerade passiert, wie Thomas Scheffler von der AVV Vermögensverwaltung auf Nachfrage erzählt. Die AVV vertritt die Eigentümer des Gebäudes. So werde sich Tedi noch weiter vergrößern. Dafür werde unter anderem der Gang in der Mall begradigt. Die Fläche, wo einst Besucher des Eiscafés saßen, wird Tedi zugeschlagen und zugemacht. Nach dem Umbau werde es zudem nur noch den Haupteingang von der Hindenburgstraße aus geben, da der jetzige Nebenausgang als Notausgang für das Reha-Zentrum benötigt wird. Auch im ersten Obergeschoss tut sich etwas. Dort entstehen momentan laut Scheffler drei neue Wohnungen, die auch von Wohngemeinschaften, besonders von Studenten der TH, genutzt werden könnten. Die Wohnungen sollen in drei Monaten fertig sein.

KOMMENTARE

1

Tedi-Erweiterung - sehr nachhaltig (Ironie!). Ob es in dieser "Einkaufsstadt" jemals ein nachhaltiges Textilgeschäft geben wird? Ein Restaurant auf ökologischer Basis? Andere wirklich nachhaltige Geschäfte?

Cornelia Lang, 26.02.2021, 17:18 Uhr
2

Das wertet die Innenstadt ja total auf.

Gerd Rogozinski, 26.02.2021, 21:17 Uhr
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