Oberberg – Die OVAG warnt alle Fahrgäste vor Fahrtausfällen am morgigen Donnerstag.
Bereits am vergangenen Mittwoch, 26. April, hatte die Gewerkschaft ver.di die Belegschaft der OVAG und der Tochtergesellschaft VBL zu einem ganztätigen Warnstreik aufgerufen. Die anschließenden Verhandlungen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband (AGVDE) am vergangenen Freitag haben zu keiner Einigung geführt. Nun befürchtet die OVAG im Vorfeld der nächsten Verhandlung am kommenden Freitag, 5. Mai, eine erneute Bestreikung.
Eine entsprechende Streikankündigung für den morgigen Donnerstag wurde seitens ver.di an die Presse herausgegeben. Die OVAG selbst sei laut einer Mitteilung zufolge bislang noch nicht durch die streikaufrufende Gewerkschaft informiert worden. Ebenso liege noch kein Streikaufruf an die Beschäftigten, aus dem der genaue Umfang der Streikaufforderung hervorgeht, vor.
Trotzdem warnt die OVAG jetzt alle Fahrgäste vor Fahrtausfällen am morgigen Donnerstag. Sollte es zu einer Bestreikung der OVAG kommen, werden vermutlich sowohl der Linienverkehr als auch die Schülerbeförderung betroffen sein. Welche Linien und Fahrten konkret betroffen sind, kann erst am Tag der möglichen Bestreikung bekannt gegeben werden.
OVAG-Geschäftsführerin Corinna Güllner zum angekündigten Streik:
„Die Verhandlungen finden unter schwierigen Rahmenbedingungen statt. Sowohl die Beschäftigten als auch die Unternehmen leiden unter den Kostensteigerungen der letzten Monate. Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, von der die Mehrheit der kommunalen Verkehrsunternehmen - allerdings nicht die OVAG - betroffen ist, haben sich daher nicht ohne Grund über mehrere Monate gezogen und wurden erst vor kurzem unter Zuhilfenahme eines Schlichtungsverfahrens abgeschlossen. Das Angebot der Arbeitergeberseite für den sogenannten Eisenbahntarifvertrag (ETV), unter den die OVAG fällt, hat sich stark an diesem Schlichtungsergebnis orientiert. Die ver.di-Forderung liegt aber deutlich darüber und ist für die Arbeitgeberseite nicht finanzierbar. […]
Bereits der erste Warnstreik am 26. April fiel auf einen wichtigen Prüfungstag von Schülern (Abiturprüfungen im Fach Deutsch), deren Schulzeit durch die pandemiebedingten Einschränkungen ohnehin schon anspruchsvoll war. Auch der zweite Warnstreik trifft wieder Schüler im Prüfungsstress. Denn am 4. Mai finden in NRW die zentralen Prüfungen für die Schüler der Klasse 10 (ebenso im Fach Deutsch) statt. Vor diesem Hintergrund ist es unverantwortlich, wie kurzfristig ver.di den geplanten Streik angekündigt hat und wie wenig Rücksicht bei der Auswahl des Streiktags auf andere Gesellschaftsgruppen genommen wird.“
Wer im Linienverkehr unterwegs ist, sollte sich vor Abfahrt eine elektronische Auskunft über die OVAG-App einholen. Bei Schülerfahrten ist die Auskunft über die App in den meisten Fällen nicht möglich, da die reinen Schülerfahrten oftmals nicht in den Auskunftssystemen integriert sind. Diese werden am Tag der möglichen Bestreikung über die Webseite der OVAG kommuniziert (www.ovaginfo.de/streik).
KOMMENTARE
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Interessant: Die OVAG warnt! Und ich dachte, es handelt sich um einen Warnstreik der Gewerkschaft! Frau Güllner sollte sich doch einmal über den Sinn von Warnstreiks informieren: Ein (Warn-)streik hat den Zweck, überaus berechtigte Forderungen für Arbeitnehmer*innen durchzusetzen! Auf Befindlichkeiten von Arbeitgeber*innen und ihrem immerwährenden Gejammer, gerechte Gehälter nicht zahlen zu können, Rücksicht zu nehmen, würde einen Streik sinnlos machen. Die Schüler*innen, deren Mütter oder Väter Busfahrer*innen sind, freuen sich ganz sicher über Gehaltserhöhungen der Eltern! Und alle anderen auch, die solidarisch sind - letztlich wollen alle abhängig Beschäftigten von ihrem Verdienst in Würde leben können. Sollte selbstverständlich sein oder werden!
Cornelia Lang, 03.05.2023, 16:41 Uhr2
So langsam wird es langweilig.
Immer die selben Branchen die den Hals nicht voll bekommen.
Arbeitet erstmal an eurer Pünktlichkeit der Fahrpläne. Und danach habt ihr das Recht zu Streiken.
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Ich habe sicher Verständnis dafür das gestreikt wird. Aber morgens die Grundschule anzufahren und mittags nach der letzten Stunde nicht finde ich echt unverschämt. Grade an Grundschulen haben die meisten Kinder noch kein Smartphone so das sie mit den Eltern kommunizieren können was sie nun machen sollen. Auch besitzen nicht alle Kinder in dem Alter einen Haustürschlüssel.Leider ist es in der heutigen Zeit auch so das fast alle Mutter berufstätig. Da sollte man zum Wohle der Kinder doch lieber eine normale Linienfahrt ausfallen lassen. Bitte Streiks nicht auf dem Rücken der Kinder austragen. Diese haben zu Coronazeiten schon genug gelitten.
M.M., 04.05.2023, 13:22 Uhr4
Viele Rentner leben an der Armutsgrenze,auch für sie ist alles teurer geworden.Selbst bei einer Rentenerhöhung ,hat man nachher noch weniger in der tasche,als vorher.Die Rentner haben keine Gewerkschaft.
Ingrid Wacker, 05.05.2023, 07:08 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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