LOKALMIX
Weniger Steuermittel: Kirchenkreis muss sparen
Oberberg – Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger fand in Wiedenest statt – Diverse Herausforderungen für die nächsten Jahre.
Die Herausforderungen und Schwerpunkte des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger in den nächsten vier Jahren haben im Programm der Sommersynode einen Mittelpunkt gebildet. Dabei spielen laut Mitteilung unter anderem die negative Entwicklung der Kirchensteuermittel eine Rolle. Außerdem ging es um die Neustrukturierung der Synodalen Ausschüsse, mit der der Kirchenkreis dynamischer im Handeln werden möchte. Die Sommersynode fand dieses Mal bei der Emmauskirchengemeinde Wiedenest-Derschlag statt.
Bisher hätten sich trotz zurückgehender Gemeindegliederzahlen die Kirchensteuern zwar durch Tarifsteigerungen positiv entwickelt. Aber: "Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend Mitte der Zwanzigerjahre ein Ende finden wird", sagte Verwaltungsleiter Thomas Hildner. Das heißt: Die Kirchensteuermittel werden deutlich weniger werden. Wenn im Sommer der Haushalt für die Jahre 2025 und 2026 aufgestellt wird, könne es bereits bei einzelnen Posten zu Reduzierungen kommen. Für den 27. August kündigte Hildner deshalb einen Austausch mit den Kirchmeistern aus allen 22 Gemeinden über Konsolidierungsmaßnahmen an.
Superintendent Michael Braun berichtete von einer Klausurtagung des Kreissynodalvorstands, bei der Aufgaben des Kirchenkreises auf den Prüfstein gestellt wurden. "Wir haben deutlich gesagt, dass wir weiter den Glauben und die Mission fördern wollen. Uns ist wichtig, dass weiterhin theologische Veranstaltungen und Diskussionen durchgeführt werden können." Die Stärke des Kirchenkreises seien die Gemeinden in ihrer Vielfalt und ihrem Engagement. Um diese weiter zu unterstützen, werde die Verwaltung weiterentwickelt, eventuell Aufgaben gemeindeübergreifend zusammengefasst.
Wahl
Als Landesynodale wurden (wieder-)gewählt: Pfarrer Marc Platten (Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag) als Theologischer Abgeordneter, Stellvertreter wurden Pfarrerin Kirsti Greier (Kirchengemeinde Marienberghausen) und Dietmar Maurer (Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal). Nicht theologische Abgeordnete sind Stephanie Schönborn (Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag) und Ekkehard Giehl (Kirchengemeinde Gummersbach). Stellvertreter der nicht-theologischen Abgeordneten sind Klaus Dripke (Kirchengemeinde Nümbrecht) und Jochen Nicodemus (Kirchengemeinde Denklingen).
So gibt es bereits seit dem 1. Februar eine Architektin auf Kirchenkreisebene für kleine Bauprojekte in den Gemeinden. Ebenso wird die Diakonie laut Mitteilung weiterentwickelt: Die pflegende und die ambulante Diakonie werden stärker vernetzt. Geprüft wird weiter, ob es auch mit der beratenden Diakonie mehr Zusammenarbeit geben kann. Anders als in anderen Kirchenkreisen sollen Jugendarbeit und Musik nicht zentralisiert werden. Verabschieden will sich der Kirchenkreis von Aufgaben, die nach der Einleitung "Können Sie mal eben?" kurzfristig an ihn herangetragen werden. Michael Braun: "Da müssen wir uns selbst disziplinieren und Nein sagen."
Eine Veränderung , die nun umgesetzt wurde: Die Synodalen Ausschüsse des Kirchenkreises wurden zusammengefasst und die Ausschussstruktur verschlankt. Superintendent Michael Braun: "Das ist eine sehr massive Änderung in der Struktur des Kirchenkreises. Aber wir werden so dynamischer. Wir sind fähig zur Veränderung." Die früheren Ausschüsse hätten gut gearbeitet, deshalb dankte er den alten Ausschüssen mit ihren Mitgliedern und Vorsitzenden. "Ich glaube, wir sind ein sehr lebendiger Kirchenkreis. Wir sind in Bewegung", sagte Superintendent Michael Braun am Ende der Synode
[Foto: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski --- Superintendent Michael Braun führte Anneke Ihlenfeldt in ihren Dienst ein.]
Vor der Sitzung wurde im Synodengottesdienst in der Bunten Kreuzkirche Anneke Ihlenfeldt, "Pfarrerin auf dem Markt", in ihren Dienst eingeführt. Die Stelle hat sie seit April inne. Seitdem habe sie diverse Projekte angestoßen, so die "Tage mit Goldrand - Straßendinner auf dem Hackenberg" oder das "Kaffee und Gespräch" auf dem Friedhof am Siegbogen. Mit der Stelle möchte der Kirchenkreis laut Braun ein deutliches Zeichen setzen, wie wichtig es ihm ist, aus der Kirche heraus auf die Menschen zuzugehen. Deshalb habe die Pfarrstelle bei der Pfarrstellenkonzeption 2030 auch nie zur Debatte gestanden. Verabschiedet wurden während der Sitzung außerdem Pfarrer Jochen Gran (Kirchengemeinde Waldbröl) und Schulpfarrer Manfred Hein-Dürr.
Die nächste Kreissynode ist am 8. und 9. November.
KOMMENTARE
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN