Oberberg - Mit einer "personalisierten" Werbe- und Imagekampagne werben die Hilfsorganisationen aus dem Oberbergischen Kreis um neue ehrenamtliche Mitarbeiter.

Von Ute Sommer

Mit der Bereitstellung entsprechender Layouts für sämtliche Kreise und Städte initiierte das NRW-Innenministerium bereits im Mai 2021 die Medienaktion "Wer kommt, wenn nichts mehr geht" um Nachwuchskräfte für den ehrenamtlichen Einsatz in Hilfsorganisationen anzuwerben. Die Idee nutzen der Oberbergische Kreis und seine "HiOrgs", um in Zusammenarbeit mit der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft und dem Verein Rettung Oberberg "eigene Köpfe" werbewirksam in die Öffentlichkeit zu bringen. Parallel zum Jahrestag der Unwetterkatastrophe 2021 stellten gestern alle Verantwortlichen die  "Oberbergische Version" der Kampagne auf dem Betriebshof der OVAG in Niederseßmar vor.

Anstelle von Profi-Models stellten sich mit Lena Kalinke (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), Anke Löwing (Feuerwehr), Sebastian Schumacher (Technisches Hilfswerk), Dana Linde (Johanniter Unfallhilfe), Patrick Renner (Deutsches Rotes Kreuz) und Anna-Lena Theisen (Malteser Hilfsdienst) sechs aktive Ehrenamtliche aus der Region zum Foto-Shooting zur Verfügung, die der Aktion besondere Authentizität verleihen.

[Auf den Heckflächen von zwei OVAG-Bussen werben junge Menschen aus der Region für das ehrenamtliche Engagement im Katastrophenschutz.]

Auf den Heckwerbeflächen zweier OVAG-Busse und 75 Bauzaunplakaten ist das Helfer-Sextett in ihren jeweiligen Uniformen ab sofort im gesamten Kreisgebiet präsent und wirbt für ehrenamtliches Engagement in ihren Hilfsorganisationen. So fand die 17-jährige Wipperfürtherin Lena Kalinke über ihr Hobby Schwimmen den Weg in die DLRG, schiebt in den Sommermonaten Wasserrettungsdienst an hiesigen Talsperren und visiert die Basisausbildung zum Katastrophenschutz an. "Es macht einfach Spaß, in der DLRG-Gemeinschaft zu sein, wo ich auch Freunde gefunden habe". Für Anna-Lena Theisen war ihr Abi-Ball 2018 der Anlass zum Beginn ihres ehrenamtlichen Engagements. Hier leistete der MHD den Sanitätsdienst, was der jungen Frau äußerst sinnhaft erschien und sie zur Nachahmung motivierte. Heute steht die 22-jährige selbst regelmäßig zur Hilfe bei Veranstaltungen bereit, möchte sich für Erste-Hilfe-Kurse und die Rettungssanitäter-Ausbildung weiter qualifizieren.

"Die Ereignisse der Jahrhundertflut 2021 sind für uns alle noch recht präsent, aber mit ihrer Teilnahme an unserer Werbekampagne wird der abstrakte Begriff des Katastrophenschutzes nochmals konkreter und greifbarer", wertschätzte Kreisdirektor Klaus Grootens den Einsatz der jungen Leute, der das gesellschaftliche Gemeinwohl in den Vordergrund stellt. Angesichts derzeit zunehmend herausfordernder Entwicklungen brauche es auch in der oberbergischen Katastrophenhilfe Menschen mit solcher Haltung.

Seinen Dank richtete er an Sinan Kahl (DLRG), der als Kampagnenbotschafter das Zusammenspiel aller Hilfsorganisationen orchestrieren und viele Genehmigungshürden meistern musste. Den enormen Synergie-Effekt dieser organisationsübergreifenden Kooperation unterstrich Kreisbrandmeister Wilfried Fischer und beschrieb die Bandbreite der unterschiedlichen Betätigungsfelder aller Organisationen, in denen jeder Interessierte seinen Platz finden könne.