LOKALMIX

"Wir brauchen eine durchdachte Strategie"

ls; 19.03.2021, 12:35 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Interessenvertreter der Gastronomie machten heute Morgen ihrer Unzufriedenheit über die bestehenden Regelungen Luft.
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"Wir brauchen eine durchdachte Strategie"

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ls; 19.03.2021, 12:35 Uhr
Gummersbach - Gastronomen übergaben ein Schreiben mit Forderungen für eine geregelte Öffnungsperspektive an den Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser.

Von Leif Schmittgen

 

Am kommenden Montag soll der sogenannte Öffnungsschritt 4 in Kraft treten, in dessen Rahmen unter anderem die Außengastronomie geöffnet werden darf. Ein Umstand, der für zahlreiche Gastronomen so nicht hinnehmbar und völlig unpraktikabel ist. „Wir brauchen eine klare Öffnungsstrategie“, sagte Mustafa Gündelsi, Vertreter der Gastronomiegemeinschaft Gummersbach (GGG), heute Morgen. Er hatte sich mit weiteren Branchenvertretern in der Innenstadt versammelt, um ein Schreiben an den Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser zu überreichen. Der CDU-Politiker fungierte allerdings nicht nur als Empfänger, er hatte das Schreiben gemeinsam mit Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein mitunterzeichnet.

 

[Dr. Carsten Brodesser (li.) nahm das Schreiben von Mustafa Gündelsi entgegen.]

 

Zu den Forderungen gehört unter anderem, dass Unternehmen realistisch umsetzbare Entscheidungen benötigen. „Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schnee macht es keinen Sinn, Tische rauszustellen. Das geht an jeglicher Realität vorbei“, sagte Christoph Bois, der auf dem Steinmüllergelände zwei Lokale betreibt. „Das ist absoluter Quatsch. Wir brauchen eine durchdachte Strategie“, ergänzte Frank Hewel, der mit Gündelsi das „Kunstwerk“ leitet. Die Unterzeichner bemängeln zudem die Testpflicht und vorherige Anmeldung der Gäste. Die Regelung sei so nicht umsetzbar. Wie zum Beispiel die vorzulegenden Testergebnisse archiviert werden müssten, gehe aus den derzeitigen Bestimmungen nicht hervor.

 

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Über den Wortlaut der Forderungen hatten sich Politiker, Gastronomen und Einzelhandelsvertreter am Dienstag in einer Videokonferenz verständigt. Die Händler leiden unter anderem an Quadratmeterbegrenzungen und beklagen sich ebenfalls über zu hohe bürokratische Hürden.

 

Dem Ärger über unterschiedlich ausgelegte Regelungen machte man sich heute Morgen ebenfalls Luft.  Moniert wurde die Ungleichbehandlung der Öffnungserlaubnis bei gleichen Hygienevorgaben im Innenbereich der Geschäftsräume beider Branchen. Frank Helmenstein schlug vor Ort vor, mögliche Öffnungen weniger an Inzidenzen und mehr an Impfquoten zu koppeln.

 

Brodesser versprach, die Vorschläge unter anderem an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie weitere Entscheidungsträger weiterzureichen: „Wir sind nur einer von vielen Betroffenen. Wenn aber die Masse Druck macht, werden vielleicht auch unsere Forderungen erhört“, erklärte der Abgeordnete. Unabhängig von der stetig steigenden Inzidenz und eines möglichen politischen Zurückruderns zum geplanten Öffnungsschritt ist für Gündelsi eines klar: „Wir öffnen am Montag nicht.“

 

Das Schreiben an die Politik ist hier einzusehen.

KOMMENTARE

1

… und wer hat angesichts exponentiell steigender Inzidenz- und r-werte z.B. mal Ärzte und Pflegepersonal auf den Covidstationen in den Krankenhäusern gefragt, was sie wohl von diesem Schreiben halten?
Nur mal so `ne Frage ganz fernab von Systemrelevanz, anhaltenden Überlastungen im Gesundheitsbereich und anderen Kleinigkeiten …

R. Gerhards, 19.03.2021, 13:48 Uhr
2

Thema lokdown.Kann mir bitte jemand erklären,worin der Unterschied besteht,das ich meine Familie 5 Personen besuchen darf , meine Familie (5Personen) mich aber nicht .????

jule, 23.03.2021, 08:32 Uhr
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