LOKALMIX

Wocheninzidenz: Ausgangssperre in Oberberg

Red; 10.01.2021, 17:30 Uhr
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Wocheninzidenz: Ausgangssperre in Oberberg

Red; 10.01.2021, 17:30 Uhr
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Verschärfte Maßnahmen bis 25. Januar (AKTUALISIERT).

Kreis beschließt verschärfte Maßnahmen aufgrund hoher Inzidenz (Sonntag, 17 Uhr/AKTUALISIERT)

 

Angesichts der hohen Inzidenzzahl beschließt der Oberbergische Kreis eine Ausgangssperre, die zwischen 22 und 5 Uhr gilt. Die Verordnung tritt heute Nacht ab 24 Uhr in Kraft und ist zunächst bis 25. Januar gültig. „Niemand darf in dieser Zeit das Haus ohne triftigen Grund verlassen“, verdeutlichte Landrat Jochen Hagt bei einer spontan einberufenen Pressekonferenz am Nachmittag. „Die Ordnungsämter und die Polizei werden die Einhaltung der Schutzmaßnahmen verstärkt kontrollieren. Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder“, sagte Hagt. Ausnahmen werden in einer Allgemeinverfügung geregelt (siehe hier).

 

Die Sitzung des Krisenstabes war eigentlich am Montag geplant. Wegen der brisanten Infektionslage hatte man das Treffen aber auf den heutigen Sonntag vorgezogen. „Gestern und heute, hat sich gezeigt, dass das Überschreiten des Grenzwertes am Freitag leider kein Ausreißer war. Die Inzidenz ist weiter stark angestiegen. Mittelfristig rechne ich nicht mit einer nachhaltigen Senkung der Inzidenz, wenn wir keine Maßnahmen ergreifen“, so der Landrat weiter.

 

Die von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten beschlossene Regelung, wonach ein Haushalt nur noch eine weitere Person treffen darf (die weitere Person kann von betreuungsbedürftigen Kindern aus ihrem Hausstand begleitet werden; im Rahmen der Wahrnehmung von Umgangsrechten kann auch der getrennt lebende Elternteil von den betreuungsbedürftigen Kindern begleitet werden), wird in Oberberg ab sofort umgesetzt. „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger des Oberbergischen Kreises, die Situation ernst zu nehmen. Mir ist bewusst, dass die festgelegten Einschränkungen ein großer Einschnitt sind. Sie sind jetzt aber zwingend erforderlich, um die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. Die Kontakte müssen dafür auf das absolut notwendige Minimum reduziert werden“, erklärte Hagt.

 

Präsenzgottesdienste sind ab sofort kreisweit verboten. Bisher galt diese Auflage nur in fünf Kommunen, was sich als nicht ausreichend herausgestellt hat: Nach Angaben des Kreises seien bei Besuchern religiöser Veranstaltungen Ausweichbewegungen in benachbarte Kommunen, in denen das Verbot nicht galt, festgestellt worden. Dies habe dazu geführt, dass das Infektionsrisiko auch dort angestiegen sei. Die FFP2-Maskenpflicht in Pflegeeinrichtungen wurde verlängert. Morgen ist zu erwarten, dass auch eine 15 Kilometer-Mobilitätsgrenze in Kraft tritt. Hier will man aber die Beschlüsse des Landes abwarten, die zeitnah verkündet werden sollen.

 

Einen Grund für den stark angestiegenen Inzidenzwert sieht die Leiterin des Gesundheitsamtes, Kaija Elvermann, in den vielen Tests, die durchgeführt werden. Das Hauptinfektionsgeschehen spielt sich in der Gruppe der Erwachsenen zwischen 20 und 69 Jahren ab. Viele Infektionen (circa 38 Prozent) resultieren nach Erkenntnissen des Gesundheitsamtes aus dem privaten Bereich. In einzelnen Kommunen seien sogar 50 Prozent der Ansteckungen auf das familiäre Umfeld zurückzuführen. Ein Zusammenhang mit den zurückliegenden Feiertagen ist vor dem Hintergrund der Inkubationszeit sehr wahrscheinlich. Derzeit gibt es keine Corona-Ausbrüche im Zusammenhang mit Schulen. Der Lockdown zeigt in diesem Bereich bereits Wirkung. Es gibt „sehr vereinzelt“ Infektionen mit Bezug zu Kindertageseinrichtungen. Die Pflegeeinrichtungen im Oberbergischen seien moderat betroffen.

 

Im Austausch mit dem Landeszentrum Gesundheit wurde zudem widergespiegelt, dass der Kreis nach den Feiertagen seine Testkapazitäten vergleichsweise schnell wieder voll hochgefahren hat. Dies bedeutet, das mögliche Infektionsketten früh identifiziert wurden und die Dunkelziffer von Corona-Fällen vermutlich niedrig ist.

 

 

Rathaus der Gemeinde Lindlar wegen hoher Corona-Inzidenzzahl geschlossen (Sonntag, 14:15 Uhr)

 

Angesichts des neuen Höchststands des Inzidenzwertes für den Oberbergischen Kreis bleibt das Lindlarer Rathaus ab Montag, 11. Januar,  für den Publikumsverkehr geschlossen, teilt die Gemeinde mit. Auch Besuche im Rahmen von bereits vereinbarten Terminen können nicht stattfinden. Ausnahme bilden Notfälle. Bürger, die bereits Termine mit einer Dienststelle vereinbart haben, sollen telefonisch mit dem jeweiligen Amt Kontakt aufnehmen, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. 

 

Trotz der Rathausschließung erreicht man die Dienststellen während der allgemeinen Zeiten unter Tel.: 02266/96 0 und per E-Mail: info@lindlar.de  (Montag bis Freitag 8:30 bis 12 Uhr, montags zusätzlich von 14 bis18 Uhr).  Auch die Online-Bürgerservices sind verfügbar.  Die Rathausschließung gilt bis auf Weiteres.

 

 

Kreisdirektor fordert klare Vorgaben vom Land, bevor verschärfte Maßnahmen umgesetzt werden (Sonntag, 11:00 Uhr)

 

Die Kreise, deren 7-Tage-Inzidenz den Schwellenwert von 200 überschritten hat, sollen die 15-Kilometer-Regel einhalten, hatte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet vergangene Woche verkündet. Er sieht die Verantwortung zur Umsetzung bei den Kreisen und fordert Analysen der Fallzahlen.

 

Kreisdirektor Klaus Grootens wünscht sich hingegen genaue Richtlinien vom Land, an denen sich der Kreis und die Bürger orientieren können. Das berichtet RTL.de. Es gebe seiner Ansicht nach ausreichend Möglichkeiten, um die hohen Infektionszahlen in den Griff zu bekommen, angefangen im privaten Bereich, bei Kontaktbeschränkungen und bei der Durchführung von Gottesdiensten. Die Maßnahmen seien aber schwer umzusetzen, "weil sie in den grundrechtsrelevanten Bereich hineinragen", so Grootens.

 

Im Krisenstab des Oberbergischen Kreises werde man sich sehr verantwortungsvoll mit solchen Themen auseinandersetzen, dann aber auch die Abstimmung mit dem Land herbeiführen. Vor allen Dingen wolle man abwarten, inwiefern die Vorgaben in der Corona-Schutzverordnung konkretisiert würden.

 

Grootens beschreibt die Lage im Oberbergischen bei RTL.de als eine, von der man wisse, wie sie ist. „Denn die Dunkelziffer ist gering.“ Grund dafür seien groß angelegte Tests. An Weihnachten und rund um den Jahreswechsel habe man nicht lange pausiert, sondern die Testkapazitäten sogar ausgebaut.

 

 

Wocheninzidenz steigt auf über 290 – Höchster Wert in ganz Nordrhein-Westfalen (Sonntag, 10:35 Uhr)

 

Laut den neuesten Daten des Landeszentrums Gesundheit ist die 7-Tage-Inzidenz in Oberberg im Vergleich zu gestern förmlich explodiert und liegt nun bei 292,2 - ein Plus von 49,6. Damit ist der Kreis, was die Wocheninzidenz betrifft, nun trauriger Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen und das mit deutlichem Abstand vor dem Kreis Höxter (258,1). 136 Neuinfizierte und ein weiteres Todesopfer sind nach Angaben des LZG seit gestern im Kreisgebiet gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie wurden im Oberbergischen 6.518 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

 

 

Impfstrategie und Inzidenzzahlen: SPD wendet sich an den Landrat (Samstag, 18:05 Uhr)

 

Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich in Bezug auf die Corona-Pandemie mit zwei Schreiben an Landrat Jochen Hagt gewandt. Zum einen äußern sich die Sozialdemokraten zur Impfstrategie. Insbesondere älteren Menschen, die noch in den eigenen vier Wänden wohnen, aber zum Teil nicht mehr mobil sind, sei es schwer zu­zumuten, selbst von ihrem vielleicht entfernten Wohnort zum Impfzentrum in Gummersbach zu fahren. "Die SPD-Kreistagsfraktion fordert Sie deshalb auf, den Einsatz mobiler Impfeinheiten auch für jene betagten Menschen zu prü­fen, die nicht in Senioreneinrichtungen leben, und sich doch noch für unseren Vorschlag zu entscheiden, Personen zum Beispiel aus Hückeswagen und Radevormwald es zu ermöglichen, sich im ortsnähe­ren Remscheid impfen zu lassen."

 

Zudem erhofft sich die SPD Auskünfte zu den Inzidenzzahlen in Kommunen, die - bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl – schon länger überdurchschnittliche Werte ausweisen würden. „Anschei­nend trifft dies in erster Linie auf Bergneustadt, Nümbrecht und Waldbröl zu", heißt es in dem Schreiben. „Gibt es Erkenntnisse über die Ursachen der höheren Erkranktenzahlen in den genannten Orten und sieht der Kreis zielgerichtete Möglichkeiten, die Zahl der Erkrankungen in den besonders betroffenen Kreisgebieten zu vermindern?", fragt der Fraktionsvorsitzende Ralf Wurth.

 

 

Krisenstab berät zu Beginn der kommenden Woche über mögliche weitere Maßnahmen (Samstag, 11:50 Uhr)

 

Die 7-Tage-Inzidenz für den Oberbergischen Kreis überschritt gestern den Schwellenwert von 200 und liegt aktuell bei 242,6. Wenn der Grenzwert überschritten wird, sieht die Coronaschutzverordnung NRW in der aktuellen sowie ab dem 11. Januar 2021 gültigen Fassung vor, dass Kreise und kreisfreie Städte die Erforderlichkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen prüfen und diese im Einvernehmen mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) anordnen können. Der Oberbergische Kreis stimmte sich gestern mit dem MAGS ab. Das Ministerium empfahl dem Kreis, zunächst die weitere Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz abzuwarten und zu prüfen, ob diese deutlich und nachhaltig über 200 liegen wird. Zu Beginn der kommenden Woche berät der Krisenstab des Oberbergischen Kreises, ob es sinnvoll ist, weitere Maßnahmen per Allgemeinverfügung anzuordnen.

 

 

100 neue Fälle im Kreisgebiet (Samstag, 11:30 Uhr)

 

Nach Angaben der Kreisverwaltung wurden seit gestern 100 neue Corona-Fälle gemeldet, wodurch die 7-Tage-Inzidenz um 35,3 auf 242,6 gestiegen ist - ein neuer Rekordwert für das Oberbergische und der zweithöchste in ganz NRW hinter Gelsenkirchen (250,7). Aktuell sind im Kreisgebiet 1.169 Personen positiv getestet. 82 Menschen werden stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt, zehn von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der in angeordneter Quarantäne befindlichen Personen liegt heute bei  2.060.

 

Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass rund um Weihnachten und Silvester weniger Tests durchgeführt wurden, was bei der Interpretation der aktuellen Daten weiterhin zu beachten ist.

 

Unter www.obk.de/corona-av ist die Auflistung der aktuell gültigen Allgemeinverfügungen zur Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen in oberbergischen Einrichtungen zu finden. Die Übersicht wird fortlaufend ergänzt.

 

Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Samstag, 9. Januar/0 Uhr)

(in Klammern: Veränderung zum Stand von Freitag, 8. Januar/0 Uhr)

 

7-Tage-Inzidenz: 242,6 (+35,3)

Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 6.382 (+100)

Aktuell positiv getestet: 1.169 (+26)

Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 5.111 (+74)

Verstorben: 102 (=)

In angeordneter Quarantäne*: 2.060 (-331)

 

*umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne

 

Laborbestätigte Fälle in den Kommunen

Bergneustadt: 119

Engelskirchen: 51

Gummersbach: 205

Hückeswagen: 39

Lindlar: 69

Marienheide: 50

Morsbach: 44

Nümbrecht: 85

Radevormwald: 99

Reichshof: 60

Waldbröl: 160

Wiehl: 65

Wipperfürth: 53

 

Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 70

 

 

Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen

 

Weitere Informationen: www.obk.de/coronavirus

 

 

Hier geht's zum Ticker von Freitag, 8. Januar

 

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