LOKALMIX
Wohl keine Chance für Tempo 30 auf der B 55
Bergneustadt – Ernüchternde Ergebnisse aus der Verkehrsschau für Bergneustadts Pläne, im Stadtgebiet und in Wiedenest den Autoverkehr einzubremsen.
Von Peter Notbohm
Tempo 30 auf der B 55 in Bergneustadts Stadtgebiet und in Wiedenest wird vorerst nicht kommen. Das ist das Ergebnis der Verkehrsschau aus dem vergangenen September, das nun im Bergneustädter Stadtrat öffentlich gemacht wurde. Auf Vorschlag der SPD hatte eine breite Mehrheit der Bergneustädter Politik trotz eines Beinahe-Eklats in der Sitzung die Verwaltung damit beauftragt, einen entsprechenden Antrag beim Kreis zu stellen (OA berichtete).
Die Ergebnisse der Verkehrsschau fielen allerdings ernüchternd aus. Bei Messungen durch eine Smiley-Ampel wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 54 Stundenkilometern gemessen, was aus Sicht der Verkehrsschau als unauffällig zu bewerten ist. Auch die vier vorhandenen Querungshilfen an den maßgeblichen Querungsstellen für Fußgänger wurden als ausreichend bewertet, da weniger als 50 Fußgänger pro Stunde statistisch festgehalten wurden.
Auch eine Ampelanlage macht aus Sicht der Polizei keinen Sinn, da Querungshilfen statistisch gesehen stets die sicherste Variante seien. Die B 55 sei zudem kein Unfallschwerpunkt. In den letzten drei Jahren gab es zwei Unfälle mit Fußgängern. Ob ein Tempolimit zu einer Lärmreduzierung führen würde, müsste durch aufwendige Gutachten ermittelt werden. Dies sei vom Landesbetrieb derzeit aber nicht angedacht.
Daniel Grütz (SPD) sprach von enttäuschenden Ergebnissen und nannte die Ausführungen der Verkehrsschau nicht zufriedenstellend: „Viele Fragen bleiben unbeantwortet, sind von der Erklärung her nicht angemessen und Präzision wäre wichtig.“ So fehlten ihm Angaben zu den Tageszeiten der vorgenommenen Messungen, zu den Statistiken der Polizei und zu Richtwerten. Auch kritisierte er, dass nur eine kleine Stelle auf der B 55 als Messstelle angegeben wurde und man in Höhe des Wüllenweber-Gymnasiums nach einem schweren Unfall vor Jahren noch anders argumentiert und eine Ampelanlage errichtet habe. Zudem sieht er das Lärmgutachten als erforderlich an.
„Wir haben groß und breit über etwas diskutiert, wo wir keine Zuständigkeit haben – das wusste auch jeder“, erwiderte Bürgermeister Matthias Thul. Er forderte die SPD auf, ihre Fragen schriftlich zu stellen, damit die Verwaltung diese an die zuständige Behörde weiterleiten kann. Auf die Stellung eines Antrags habe die Stadt bewusst verzichtet, weil laut den Teilnehmern der Verkehrsschau nicht die Voraussetzungen vorliegen würden und somit keine Aussicht auf Erfolg bestünde.
KOMMENTARE
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Es ist selten ,aber endlich ist der Bürgermeister mal gleicher Meinung, wie die meisten Bürger in Bergneustadt. Richtig so!!!!!
CLEMENS GUNTER , 20.12.2023, 14:59 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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