LOKALMIX

Wohnungssuche für Ukrainer

ks; 01.03.2022, 23:10 Uhr
Foto: mastersenaiper (Pixabay).
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Wohnungssuche für Ukrainer

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ks; 01.03.2022, 23:10 Uhr
Oberberg – Die oberbergischen Städte und Gemeinden bereiten sich auf die Flüchtlingswelle aus der Ukraine vor.

Fünf Tage nach dem Angriff auf die Ukraine versuchen unzählige Menschen, das attackierte Land zu verlassen. „Am Donnerstag war uns klar, dass wir uns auf Flüchtlinge vorbereiten müssen“, sagt Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Die Europäische Union rechnet mittlerweile mit bis zu sieben Millionen Geflüchteten. In Deutschland werden dem Städte- und Gemeindebund zufolge mehr als 100.000 Ukrainer erwartet. „Allen Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, werden wir auch helfen“, macht Siegfried Frank deutlich. Doch wie viele Flüchtlinge in der Kreisstadt und in den anderen oberbergischen Kommunen ankommen werden, sei dem Pressesprecher der Stadt Gummersbach zufolge noch unklar – ebenso, wie die Europäische Union den Flüchtlingsstrom händeln möchte.

 

Nach Aussage von Deutschlands Bundesinnenministerin Nancy Faeser plant die EU eine unbürokratische Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Gesprochen wird dabei über ein Bleiberecht von bis zu drei Jahren. Laut Frank würde es dann – anders als bei der Flüchtlingssituation 2015 – nicht zu einer zentralen Zuweisung der Geflüchteten kommen: „Sie können sich dann frei in der EU bewegen.“ Das erschwere die Planungen. Doch aktuell gelte es, die Vorgaben von EU sowie Bund und Land abzuwarten.

 

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Die oberbergischen Kommunen bereiten sich derweil auf die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine vor. Dabei spielt insbesondere der zur Verfügung stehende Wohnraum eine Rolle. Viele Verträge seien, nachdem sich die Flüchtlingssituation aus dem Jahr 2015 etwas beruhigt hatte, gekündigt worden. Nun suchen viele Kommunen erneut nach Wohnungen, die für Geflüchtete angemietet werden können. Doch laut Larissa Weber, Bürgermeisterin der Stadt Waldbröl, werde dies durch eine neue Entwicklung erschwert: „Viele Städter möchten wieder zurück aufs Land.“ Die Bürgermeisterin hofft trotzdem auf weitere Wohnraumangebote aus der Bevölkerung. Gesucht würden neben Häusern insbesondere Wohnungen in der Größenordnung von 40 bis 65 Quadratmetern.

 

Auch die Gemeinde Marienheide sucht verstärkt nach Wohnungen. „Wir sind vorbereitet“, sagt Bürgermeister Stefan Meisenberg, wenngleich er die Lage als recht unübersichtlich bezeichnet. Er erwartet vor allem die Ankunft von „Familienfragmenten“. Da bislang konkrete Zahlen fehlen, behilft sich Meisenberg mit dem Königsteiner Schlüssel, der auch zur Verteilung der Flüchtlinge vor sieben Jahren herangezogen worden ist: Sollte der Bund 200.000 Flüchtlinge aufnehmen, läge der Anteil Nordrhein-Westfalens bei 42.000. Marienheide mit seinen rund 14.000 Einwohnern müsste sodann 45 Personen aufnehmen. Lindlar hat dem Kreis bereits 50 Betten für Geflüchtete gemeldet.

 

Viele Bürger haben sich bereits an die Kommunen gewendet und Hilfe angeboten. „Die Betroffenheit ist sehr groß“, meint Meisenberg, nicht zuletzt aufgrund des hohen Anteils an Aussiedlern. Auch die Bürgermeister zeigen sich von den aktuellen Entwicklungen sehr erschüttert. „Das geht mir persönlich sehr nahe“, sagt Ludwig und beschreibt eine „ohnmächtige Wut“ dem Aggressor gegenüber. Weber denkt an die unschuldigen Menschen, die diesen Krieg nun ausbaden müssen und dabei im schlimmsten Fall ihr Leben verlieren. Umso wichtiger sei es, denjenigen, die es bis nach Deutschland schaffen, auch zu helfen.

 

Personen, die für Geflüchtete Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, können sich bei den oberbergischen Kommunen an folgende Ansprechpartner wenden:

 

Bergneustadt

Claudia Adolfs – Tel.: 02261/40 42 14, Mail: claudia.adolfs@bergneustadt.de

 

Engelskirchen

Jens Morgner – Tel.: 02263/83 201, Mail: jens.morgner@engelsirchen.de

 

Gummersbach

In der Kreisstadt steht das Sozialamt unter der Tel.: 02261/87 15 01 für Wohnraumangebote zur Verfügung. Mails können an silvia.causemann@gummersbach.de gesendet werden.

 

Hückeswagen

Auch in Hückeswagen haben bereits einige Bürger Wohnraumangebote für Geflüchtete gemeldet. Bürgermeister Dietmar Persian bittet zum jetzigen Zeitpunkt darum, der Verwaltung der Schloss-Stadt keine weiteren Hilfsangebote zu melden: „Aktuell sehe ich keinen Bedarf.“

 

Lindlar

Marvin Vogel – Tel.: 02266/96 399,
Michael Eyer – Tel.: 02266/96 408,
Mail: info@lindlar.de

 

Marienheide

Fachbereich Soziales und Jugend im Rathaus Marienheide – Tel.: 02264/40 44 168, Mail: info@marienheide.de

Darüber hinaus weist die Gemeinde auf das Formular auf der Website https://elinor.network/gastfreundschaft-ukraine/ hin.

 

Morsbach

Michael Mechtenberg – Tel.: 02294/69 93 57, Mail: michael.mechtenberg@gemeinde-morsbach.de

 

Nümbrecht

Alice Groß – Tel.: 02293/30 20 (Zentrale), Mail: info@nuembrecht.de

 

Radevormwald

Bürger in Radevormwald können sich ans Sozialamt wenden. Ein bestimmter Ansprechpartner steht aktuell noch nicht fest.

 

Reichshof

Helfende können sich per Mail an ukrainehilfe@reichshof.de wenden, wenn sie z. B. Wohnraum anbieten möchten.

Carina Hähner – Tel.: 02296/801 296, Mail: carina.haehner@reichshof.de

Sven Krumpholz – Tel.: 02296/801 290, Mail: sven.krumpholz@reichshof.de

 

Waldbröl

Herr Gördes – Tel.: 02291/85 240, Mail: jens.goerdes@waldbroel.de
Herr Becker – Tel.: 02291/85 183, Mail: eckhard.becker@waldbroel.de

 

Wiehl

Mina Hunin – Tel.: 02262/99288, Mail: m.hunin@wiehl.de

 

Wipperfürth

Susanne Berger – Tel.: 02267/64 258, Mail: susanne.berger@wipperfuerth.de

Frederik Saalmann – Tel.: 02267/64 216, Mail: frederik.saalmann@wipperfuerth.de

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