Lindlar – Leonore Kremer wurde für ihr ehrenamtliches Engagement über Jahrzehnte für das Hilfswerk OPAM ausgezeichnet – Überraschung bei Feier im Haus Burger in Linde.
Über Geschenke zu einem 80. Geburtstag machen sich Familie, Verwandte und Bekannte für gewöhnlich besonders viel Gedanken. Landrat Jochen Hagt hatte es mit seinem Mitbringsel am Geburtstag der Lindlarerin Leonore Kremer in gewisser Weise einfach. Er überreichte ihr am Freitag im Haus Burger in Linde im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande. Ein Geschenk war das aber natürlich nicht, sondern die 80-Jährige hat sich die höchste Auszeichnung des Landes verdient – mit mehr als 40 Jahren, in denen sie sich in der Entwicklungshilfe - vor allem für das Hilfswerk OPAM - engagiert hat. Die bescheidene Kremer bekam dafür von rund 50 anwesenden Gästen viel Applaus.
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[Foto: Erwin Overödder --- Leonore Kremer hat das Bundesverdienstkreuz erhalten.]
Trotz einer körperlichen Beeinträchtigung infolge einer Polio-Erkrankung, engagiert sich Leonore Kremer als Gründungsmitglied intensiv seit 45 Jahren in der Hilfsorganisation „OPAM - Verein zur Förderung der Alphabetisierung". Der Verein wurde im Jahre 1980 gegründet und verfolgt das Ziel, die Alphabetisierung und Bildung in Entwicklungsländern zu fördern. Mit guten kaufmännischen und organisatorischen Fähigkeiten engagierte sich Leonore Kremer von Anfang an im Vorstand der OPAM, deren ehrenamtliche stellvertretende Vorsitzende sie seit 2012 ist. Sie organisiert regelmäßig Basare in ihrer Kirchengemeinde, um Erlöse für die OPAM einzunehmen. Das Spendenaufkommen beträgt insgesamt jährlich zwischen 230.000 und 250.000 Euro.
Bisher konnte OPAM etwa 500 Projekte in Entwicklungsländern ins Leben rufen, jährlich können rund 30 Projekte gefördert werden. lm Einzelfall wird von Ortsansässigen im Dialog mit der OPAM und unter der Leitung einer Vertrauensperson eine Organisation gegründet, die für die zweckentsprechende Verwendung des Geldes verantwortlich ist. Leonore Kremer hat viele Jahre lang und auf eigene Kosten Reisen in die unterstützten Entwicklungsländer unternommen, um nachzuhalten, ob die Spendengelder vor Ort ordnungsgemäß verwendet werden.
Darüber hinaus ist die Lindlarerin seit 2012 Geschäftsführerin der „Josef Prinz-OPAM-Stiftung zur Förderung der sozialen Entwicklung durch Alphabetisierung". Die Stiftung ist nach dem verstorbenen Gründer von OPAM, Pfarrer Josef Prinz benannt und soll die Vereinsarbeit fördern. Die OPAM-Stiftung unterstützt Projekte, die längerfristig eine zuverlässige Hilfe benötigen.
Kremers ehrenamtliche Tätigkeit wird mit durchschnittlich vier bis fünf Stunden am Tag angesetzt. Leonore Kremer hat sich darüber hinaus über Jahre in der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) engagiert. In diesem Zusammenhang hat sie unter anderem 17 Jahre lang die Bücherei der Pfarrgemeinde im Kirchdorf Linde geleitet.
Das Bundesverdienstkreuz ist nicht die erste Würdigung ihres großen Engagements. Der Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) wurde Leonore Kremer 2014 verliehen. Der Gemeindeverband der CDU in Lindlar zeichnete sie 2017 mit dem sogenannten „Stillen Bürgerpreis" aus. Und sie möchte weitermachen, solange es geht.
Vorgeschlagen für das Bundesverdienstkreuz wurde Kremer von ihrem OPAM-Vorstandskollegen Werner Mays. Dieser freute sich, Kremer auf diese Weise überraschen zu können.
