LOKALMIX
Zum Rätseln auf die Titanic
Bergneustadt – In der zweiten Herbstferienwoche zog es zahlreiche Besucher in die Escape Rooms der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest.
Eine Stunde Zeit hatte Familie Gipperich bei ihrem Besuch auf der Titanic, um sich von dem sinkenden Koloss zu retten. Zahlreiche Rätsel, versteckte Hinweise und unbekannte Zahlencodes versperrten den Weg vom Schiff und damit hinaus aus dem Escape Room. Dabei lieferte der Aufenthalt der Familie reichlich Diskussionsstoff: Während Franziska und ihre Mutter Anja in der ersten Klasse der Titanic gastierten, hatten Vater Thomas und Sohn Nikolas mit der dritten Klasse vorliebzunehmen. Gemeinsam und doch getrennt voneinander galt es, die kniffligen Rätsel zu lösen. „Dabei mussten wir zehn Minuten auf die Männer warten“, verriet Anja Gipperich neckisch, nachdem sich die vierköpfige Familie hinaus aus dem Escape Room gerätselt hatte und mit einer Restzeit von etwa sechs Minuten doch noch in der Zeit geblieben ist.
[Samy Kleinjung und Claire Hartung grübelten im Casino.]
Bereits zum vierten Mal hat die Evangelische Kirchengemeinde Wiedenest in ihre Escape Rooms eingeladen. Vier Räume standen den Besuchern zum ausgiebigen Kniffeln zur Verfügung. Dabei wurden den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade geboten. „Die geheimnisvolle Villa haben wir vorrangig für Kinder geplant – sie wird aber auch von Familien und Erwachsenen gespielt“, sagt Paul Weiss vom Organisationsteam, der die Escape Rooms von Beginn hat mitgestaltet. Ursprünglich als Aktivität für eine Freizeit entwickelt, beschäftigen sich die Jugendlichen um Heiko Schütz nun Jahr für Jahr mit dem Rätselspaß – und werden dabei immer professioneller.
„Das ist viel Arbeit und wir haben unsere Möglichkeiten fast ausgereizt“, meint Weiss. Nach den Herbstferien stünde eine zwei- bis dreiwöchige Verschnaufpause an, ehe sich die Jugendlichen in die Planungen für das kommende Jahr stürzen. Von der Ideenfindung über neue Rätsel bis hin zur kreativen Gestaltung samt Möbel und Accessoires – bis ins Frühjahr tüfteln sie an der theoretischen Umsetzung. Ins Geld würden Weiss zufolge vor allem die Schlösser gehen, die trotz vorheriger Einweisung der Gäste immer wieder derart verstellt oder gar zerstört würden, dass sie anschließend nicht mehr funktionsfähig seien. „In manchen Räumen haben wir zur Unterstützung der Gruppen sogar Kameras installiert“, freut sich Weiss über die Entwicklung der Escape Rooms, die trotz des Fortschritts weiterhin kostenfrei besucht werden konnten.
[Franka (r.) feierte ihren elften Geburtstag mit Joris und Dana in der geheimnisvollen Villa.]
Als anspruchsvollsten Themenraum nennt Weiss das „Casino“: „Ich mag schwierige Rätsel und da steckt wirklich mein Herzblut drin.“ Neben selbstgestalteten Casinotischen und alten Spieleautomaten trafen die Besucher hier auch auf eine der umstrittensten Aufgaben. „Die Idee zum Seilbretträtsel stammt von Heiko und Paul. Ich habe eineinhalb Jahre gebraucht, um es zu verstehen“, gibt Melissa aus dem Organisationsteam zu. Im vergangenen Jahr konnte das Seilbretträtsel noch durch ein Trickschloss umgangen werden – und diese Option sei von allen Besuchern gezogen worden. Doch in diesem Jahr gehörte die Aufgabe zum Pflichtprogramm.
[Auch in diesem Jahr unterschrieben alle Gäste nach ihren Besuchen im Labor, in der geheimnisvollen Villa, auf der Titanic oder auch im Casino auf einer großen Tafel, welche anschließend von dem Organisationsteam um Paul und Melissa aufgehangen wird.]
Auch Familie Gipperich zeigte sich begeistert ob der Kreativität und dem Einfallsreichtum der Jugendlichen. Die vierköpfige Familie gehörte zu den Gruppen, die tatsächlich alle Räume durchgespielt hat. Welcher Raum ihnen am besten gefallen hat? „Die Titanic“, antwortet Anja Gipperich und ergänzt: „Das Design, die Möbel und die Kreativität – auch hinter den Rätseln – ist wirklich toll!“
KOMMENTARE
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Was für eine geniale Idee, schade, dass ich erst jetzt davon erfahre.
Ich würde gerne einmal mitmachen.
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