Marienheide - Mit einem bunten Festtag feierte Müllenbach das 850-jährige Dorfbestehen.

Von Astrid Deckers

Regen, Hagel und Sonne - die Wetterkapriolen konnten den gut gelaunten Müllenbachern ihre 850-Jahr-Feier am Samstag nicht vermiesen. Mit einem Gottesdienst in der geschichtsträchtigen Wehrkirche wurde der Jubiläumstag begonnen, es folgte ein Open-Air-Familienfest und mit einer Sause in der Schützenhalle endeten die Feierlichkeiten.

["Kasper, der Gaukler" konnte seine Kunststücke zumindest zu Beginn bei strahlendem Sonnenschein vorführen.]

Beim Gottesdienst am Mittag nahm Wolfgang Gaudich, seines Zeichens ortsansässiger „Historiker“, die Besucher mit auf eine Zeitreise in die Entwicklungsgeschichte Müllenbachs vom Jahr 1174 bis heute. Wer daraufhin Lust bekam, noch mehr über den geschichtlichen Hintergrund zu erfahren, konnte im Anschluss eine Ausstellung im Pfarrhaus mit historischen Fotos betrachten.

Pünktlich zur Mittagszeit wurden dann zahlreiche Stände auf dem Schützenplatz mit Spiel, Spaß und Unterhaltung für junge und alte Festbesucher eröffnet. Dosen werfen, zwei riesige Hüpfburgen und ein „Hau den Lukas“ stießen auf reges Interesse bei den jüngsten Müllenbachern. Als dann auch noch Karsten Söhnchen, alias „Kasper, der Gaukler“, die Gäste mit seinen Jonglierkünsten und der einen oder anderen komödiantischen Aktion unterhielt, war die Begeisterung riesig. Selbst einsetzender Regen, der in erbsengroße Hagelkörner überging, konnten weder Kasper noch seine Zuschauer zum Abbruch bewegen. Das „Handgeklapper“ der Anwesenden zeigte deutlich, wie sehr alle die mittelalterliche Vorstellung genossen hatten.

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Zwei Mitarbeiter der Volksbank Südwestfalen hatten in dieser Zeit ihre Utensilien flugs in die Schützenhalle gebracht und boten dort ein Glücksrad für alle Kinder an. Carsten Daase und Sebastian Göldner sind nicht nur Angestellte der Volksbank, sondern zugleich auch 1. Vorsitzender des TV Rodt- Müllenbach bzw. Hauptkassierer beim Schützenverein Müllenbach. Auch an das kulinarische Wohl hatten die Vereine gedacht und so konnte sich ein jeder mit süßen oder herzhaften Leckereien stärken. Das Angebot reichte von Waffeln, über Bratkartoffeln und Leberkäse, bis hin zu Popcorn für den eiligen Gast. Am „Schmankerl“-Stand konnten unterschiedlichste Liköre getrunken und bei „Impressionen“ von Michael Rappert vom trockenen bis lieblichen Tropfen, alles, was den Gaumen des Weinkenners erfreut, erworben werden.

[Sebastian Göldner und Carsten Daase verbanden am Volksbank-Stand Beruf und Hobby.].

Anika Isenburg, eine der Organisatoren, schilderte, wie ihre Mutter im Juli zufällig herausgefunden hatte, dass das Dorf sein 850. Jubiläum feiert. Spontan formierte sich ein Arbeitskreis aus ein bis zwei Vertretern sämtlicher Dorfvereine, die dann den Festakt binnen drei Monaten geplant hätten. Neben dem Männergesangverein Müllenbach, der Freiwilligen Feuerwehr Dannenberg-Müllenbach, dem Gemeinnützigen Verein Müllenbach, der evangelischen Kirchengemeinde und dem TV Rodt-Müllenbach, sei auch der Schützenverein Müllenbach engagiert und mit viel Herzblut im Organisationsteam aktiv gewesen.

Nach der doch eher mäßigen Resonanz am Nachmittag, die dem Wetter geschuldet sei, war der Zuspruch bei der Abendveranstaltung im Schützenheim größer. Dort wurde neben verschiedenen Chören unter anderem auch die Dudelsackspielerin Sylvia Wegerhoff erwartet, bevor der Tag für alle Aktiven und Gäste mit einer Riesenfete ausklingen würde. So freuten sich die Veranstalter, das Müllenbacher Eigengewächs Olaf Hinze alias DJ „Hinz und Kunz“ als Stimmungsgarant verpflichtet zu haben.