MARIENHEIDE
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Marienheide – Bürgermeister Stefan Meisenberg unternahm beim heutigen Rundgang durch das Franz Dohrmann Haus mit OA eine Zeitreise in die Vergangenheit – Die Zukunft des Areals könnte rosig aussehen.
Von Leif Schmittgen
In einem der Gastzimmer des ehemaligen Franz Dohrmann Hauses in Marienheide, sind die Betten noch bezogen, die Decke ist zur Seite geschlagen und lädt den Besucher zum Übernachten ein – könnte man meinen. Kaum zu glauben, dass der letzte Gast bereits vor gut zwei Jahren das ehemalige Erholungsheim verlassen hat. Es scheint, als sei die Zeit stehen geblieben. Bürgermeister Stefan Meisenberg hatte OA zum Rundgang eingeladen. Schon nach dem betreten des Haupteingangs fühlt man sich wohl und fühlt sich in die frühen 80er Jahre zurückversetzt. Eine Ledergarnitur lädt die Besucher gegenüber des Rezeptionstresens zum Verweilen ein. „Die Sitzbank könnte ich mir gut im Rathaus vorstellen. Solch einen Luxus haben wir nicht“ sagt Meisenberg.
[Im Keller des Hauses wurde in den frühen 1980er Jahren der Grundstein eingemauert.]
Und sein Wunsch könnte durchaus Realität werden. Die Gemeinde hatte im März nämlich nicht nur das Grundstück samt Gebäude von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erworben, dass gesamte Inventar wechselte ebenfalls den Eigentümer. Und das umfasst bei Weitem nicht nur die Ledersitzgruppe. Neben dem Eingang befindet sich eine augenscheinlich funktionierende, aber längst aus der Zeit gefallene Telefonzelle. Trotz der rund 25 Jahre alten Einrichtungs- und Bausubstanz, ist alles in erstaunlich gutem Zustand. Im Untergeschoß des achteckigen Gebäudes stehen hochwertige Profi-Waschmaschinen und eine Heißmangel, offensichtlich voll funktionsfähig.
Einige Meter weiter laden Kugeln im Regal zu einem Spiel auf der Kegelbahn ein. Doch Pinne aufstellen wird hier niemand mehr. Der Bürgermeister könnte sich aber vorstellen, dass das Jugendzentrum, derzeit noch im Gesamtschulgebäude untergebracht, künftig im Gastraum seine Zelte aufschlägt – nach entsprechendem Umbau. Derzeit gibt es noch ein Vordach, die Wand könnte nach vorne gezogen - und damit mehr Raum gewonnen werden. Zum Teil besteht die Decke des Untergeschosses aus dicken Betonblöcken, für Meisenberg der ideale Raum für Musikproben, da absolut schallgeschützt. „Vielleicht übt hier demnächst der Musikzug der Feuerwehr“, hat das Gemeindeoberhaupt schon ganz konkrete Pläne für eine mögliche Nutzung des gut 2.000 Quadratmeter großen Gebäudes im Kopf.
[Im ehemaligen Gastraum könnte demnächst der Musikzug der Feuerwehr proben.]
Neben Jugendzentrum und Musikkapellen, könnte im Unterschoss auch eine Demenzgruppe künftig ihre Treffen abhalten, im großen Speisesaal mit der angrenzenden riesigen Küche, könnte eine Bühne verbaut werden, auf der Kleinkunst gespielt wird. An gleiche Stelle stünde hier viel Raum für die Bücherei zur Verfügung, eine Mehrfachnutzung ist nicht ausgeschlossen. In der ehemaligen Kapelle schwebt dem Bürgermeister ein Trauzimmer vor, als Alternative zum Schloss Gimborn und dem Gummersbacher Standesamt, mit dem die Gemeinde seit einigen Jahren kooperiert.
[Die Heißmangel könnte noch immer in Betrieb sein.]
Doch derzeit ist das alles noch Zukunftsmusik, denn zunächst einmal müssen die Möglichkeiten einer Finanzierung des Umbaus gesichert sein. Ob das durch das derzeit laufende Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) möglich ist, oder man sich durch die „Regionale 2025“ Fördermittel in die Gemeinde holt, steht noch nicht fest. Gespräche mit der Bezirksregierung laufen, Anfang Juli sollen ersten Ergebnisse bekannt gegeben werden. Möglich ist aber auch der Abriss und anschließende Neubau des Obergeschosses, erste Gespräche mit Architekten ließen alle Nutzungsmöglichkeiten offen.
Fest steht derweil, dass die neue „Waldgruppe“ des Kindergartens „Heier Strolche“ im Spätsommer einen Bauwagen auf dem 5.000-Quadratmeter-Areal beziehen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Gebäude komplett abgerissen und das Grundstück verkauft wird, schätzt Meisenberg auf weniger als fünf Prozent ein. „Es gibt viele Anfragen für eine alternative Nutzung“, weiß Stefan Meisenberg und denkt an eine rosige Zukunft des Areals.
KOMMENTARE
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Eine so wirklich sehr Klasse, äußerst vielfältig nutzbare neue Immobilie der Gemeinde Marienheide, nach dessen sehr umfangreicher Klasse Renovierung!
Klaus Herden, 17.06.2019, 16:49 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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