MEINUNG

Leserbrief: Migration ist kein existenzielles Problem

Leserbrief; 02.02.2024, 08:48 Uhr
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Leserbrief: Migration ist kein existenzielles Problem

Leserbrief; 02.02.2024, 08:48 Uhr
Oberberg - Ein Leserbrief von Michael Mechtenberg zum Thema Zuwanderung.

Dass sich nun Hunderttausende positionieren und klare Kante gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus zeigen, erfreut mich außerordentlich. Denn es muss allen Hetzern bewusst sein, dass es genügend Menschen gibt, die sich völkischem Gedankengut in den Weg stellen und die freiheitliche, demokratische Grundordnung verteidigen.

 

Was mich allerdings massiv stört ist, dass inzwischen fast alle Parteien glauben, Wähler gewinnen zu können, in dem man das Thema Migration besonders hoch aufhängt. Man bemüht sich in der Öffentlichkeit zu betonen, dass man interessiert ist, so viele Menschen wie möglich auszuweisen und so wenig Menschen wie möglich aufzunehmen. Dadurch entsteht ja auch das Gefühl, dass Migranten ein existenzielles Problem für uns darstellen würden. Kaum ein Wort davon, dass wir auf Zuzug angewiesen sind und wir stattdessen Menschen für den Arbeitsmarkt fit machen müssen.

 

Wir müssen Strukturen schaffen, in denen Zuwanderer schnellstmöglich arbeiten können. Die allermeisten wollen ja arbeiten, werden aber gehindert, weil Abschlüsse nicht anerkannt werden und weil der Spracherwerb nicht schnell genug möglich ist. Hingegen bedrohen uns die allerwenigsten Zuwanderer, auch wenn sie anders leben als wir. Die wenigen, die uns Ihre extremen Ideologien aufzwängen wollen und unser Grundgesetz mit Füßen treten, die muss man finden und entsprechend behandeln, das gilt für deutsche Extremisten aber genauso.

 

Wir sollten das Thema Migration nicht zum Ur-Problem stilisieren. Bei dem Thema haben wir aktuell nur ein strukturelles Problem, da es zum Beispiel zu wenig Wohnraum, zu wenig Schulen und Kindergärten gibt. Wenn die Menschen schneller in Arbeit gebracht werden können, dann gibt es auch weniger andere Probleme zum Thema.

 

Michael Mechtenberg, Morsbach

 

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